Monheim Monheim stellt viel neues Personal ein

Monheim · Dank der Haushaltslage kann die Stadt dort Stellen aufstocken, wo wichtige Projekte anstehen, und mehr ausbilden.

 Maximiliane Richtzenhain ist seit 1. April in Monheim für Tourismus zuständig. Sie studierte in Trier Geografie und arbeitete bisher bei zwei touristischen Beratungsunternehmen und einem Radreisenveranstalter.

Maximiliane Richtzenhain ist seit 1. April in Monheim für Tourismus zuständig. Sie studierte in Trier Geografie und arbeitete bisher bei zwei touristischen Beratungsunternehmen und einem Radreisenveranstalter.

Foto: Matzerath, Ralph

Der Name "Monheim" ist Maximiliane Richtzenhain schon seit langem vertraut. Denn an der Universität Trier studierte sie bei Heiner Monheim, dem bekannten Verkehrswissenschaftler, der vor allem für eine fußgänger- und radfahrerfreundliche Verkehrspolitik eintrat.

Die gebürtige Mindenerin soll in Monheim künftig das bisher unbestellte Feld des Tourismus beackern. "Sie soll dafür sorgen, dass die vielen Radfahrer, die am Wochenende am Rhein entlangradeln, nicht vorbeifahren, sondern an unseren Sehenswürdigkeiten und Restaurants Halt machen", sagt Oliver Brügge. "Monheim hat das touristische Potenzial, aber bisher gab es keinen Kümmerer, der es vermarktet hat."

Seit dem 1. April ist die 33-jährige Diplom-Geografin dabei, sich in die Akten einzulesen, die örtlichen Akteure kennenzulernen und an einem Tourismuskonzept mitzuwirken, das an ein externes Büro vergeben wurde. "Hier herrscht eine richtige Aufbruchstimmung — die nahende Schuldenfreiheit macht viele Projekte erst möglich", freut sich Maximiliane Richtzenhain.

Personell profitieren von der neuen Haushaltssituation insbesondere die investitionsintensiven Verwaltungsbereiche. "Im Nothaushalt wurden immer mehr Stellen gestrichen, da waren wir sehr schmal besetzt", sagt Andreas Apsel, Leiter des Bereichs Bauwesen, der jetzt drei neue Mitarbeiter zugewiesen bekommt. Ein Straßenbauingenieur habe seine Stelle schon angetreten. "Wir haben jetzt so viele Projekte in Arbeit, die sind mit einem Ingenieur allein nicht zu bewältigen." Denn selbst wenn man Aufträge nach außen vergebe, müsse ja die Ausführung überwacht werden. Das war kaum noch möglich. Auch die zwei Mitarbeiter, die die 134 Kilometer Kanal unterhalten, werden nun durch eine Kraft ergänzt, die sich um das Problem der ablaufenden Versickerungsgenehmigungen kümmert.

Unterstützung erhält auch Fritz-Ulrich Axt, der einzige städtische Gärtner. "Anders ging es jetzt auch nicht weiter, wir haben Pflichten, denen wir nur noch ungenügend nachkamen", so Apsel. Ein Luxus seien die neuen Stellen daher nicht, sondern absolut notwendig.

Trotz Einstellungsstopp habe die Stadt in der Vergangenheit durchaus Leute eingestellt, sagt dagegen Personalchef Martin Frömmer. "Es musste nur mit der Aufsichtsbehörde abgestimmt sein. Ohne dies wären Projekte wie MoMo und MoKi auch nicht möglich gewesen." Davon, dass die Stadt viele Aufgabe wegen der Personalknappheit nicht wahrnehmen konnte, will Frömmer nichts wissen. Zumal auch einige der Neueinstellungen, wie das City-management, den strategischen Zielen der Stadt geschuldet seien, die noch während des Nothaushalts verabschiedet wurden.

Eindeutig auf die bessere Haushaltslage zurückzuführen sei aber die mit 27 hohe Zahl an Auszubildenden. "Bisher haben wir nur ausgebildet, um Vakanzen zu schließen. Den größeren Spielraum werden wir jetzt auch nutzen", so Frömmer.

Nachdem sich Michael Hohmeier künftig wieder mehr seiner Tätigkeit als Archivar widmen möchte, hat die Stadt die Stelle eines Pressesprechers in Vollzeit ausgeschrieben. Neue Schwerpunkte sollen Internetpräsenz und Ausbau neuer Kommunikationswege wie Facebook sein. Die über 200 Bewerbungen auf diese Stelle haben Frömmer gefreut. "Wir scheinen ja als Stadt nicht ganz unattraktiv zu sein."

Estelle Dageroth, die ab Donnerstag ihre Stelle im Citymanagement antritt, musste sich gegen 200 Mitbewerber durchsetzen. Was für die Verwaltung spricht? "Wir sind schlank aufgestellt und haben flache Hierarchien", sagt Frömmer. "Wir arbeiten teamorientiert, sind innovativ und kreativ — Projekte wie MoKi haben Monheim auch bundesweit bekanntgemacht." Das spreche junge Menschen an, die etwas verändern wollen — ohne lange Entscheidungswege. Mit Blick auf das Durchschnittsalter der Verwaltungsmitarbeiter von 44,6 Jahren werde man das hohe Niveau an Auszubildenden halten wollen, sagt.

(RP/ila)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort