Monheim Wirtschaft Stadtsparkasse sucht Automaten-Standorte

Monheim · Das Geldinstitut legt eine solide Bilanz für 2019 vor. Negativzinsen für Privatkunden werden nicht mehr ausgeschlossen.

 Die Zentrale der Düsseldorfer Stadtsparkasse an der Berliner Allee ist der Arbeitsplatz für die meisten der mehr als 1600 Mitarbeiter.

Die Zentrale der Düsseldorfer Stadtsparkasse an der Berliner Allee ist der Arbeitsplatz für die meisten der mehr als 1600 Mitarbeiter.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Stadtsparkasse Düsseldorf, die auch in Monheim Filialen betreibt, hat sich mit dem Geschäftsjahr 2019 zufrieden gezeigt. Trotz großer Herausforderungen, etwa durch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), habe man die Ziele erreicht „und in wesentlichen Teilen deutlich übertroffen“, berichtete jetzt die Vorstandsvorsitzende Karin-Brigitte Göbel. Demnach stieg die Bilanzsumme um eine Milliarde auf 12,7 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis lag mit 62,5 Millionen Euro zwar rund 9 Millionen Euro niedriger als im Jahr 2018, damals hatte jedoch ein hoher Sondereffekt zum Ergebnis beigetragen. Der Zinsüberschuss ging leicht auf 192,4 Millionen Euro zurück.

Über die Höhe der Ausschüttung an die Stadt Düsseldorf gab es keine Angaben. Der Verwaltungsrat wird im Juni dem Stadtrat einen Vorschlag machen. „Ich denke, die Stadt wird zufrieden sein“, sagte Göbel. Als Erfolg sieht das Institut die Einführung des Sparkassen-Busses, der seit Oktober 2019 regelmäßig in einigen Stadtteilen hält, in denen Standorte geschlossen wurden. Rund 2500 Kunden haben den Bus bis Dezember genutzt. „Die Reaktionen sind fast ausschließlich positiv“, sagte Göbel. Nur in Gerresheim liege die Nutzungsquote unter den anderen Standorten. Sie hält es für denkbar, die „mobile Filiale“ künftig auch an weiteren Stellen halten zu lassen, ein Tag in der Woche sei dafür noch frei. Das solle aber ausdrücklich nicht mit weiteren Schließungen einhergehen, sondern als zusätzliches Angebot gedacht sein.

Nach den Schließungen 2019 sucht die Stadtsparkasse zudem neue Standorte für einige Geldautomaten. Das gestaltet sich schwierig, weil viele private Vermieter nach den Automatensprengungen der vergangenen Monate ungern an das Institut vermieten wollen. In Hellerhof und Flehe sei man etwa auf der Suche, hieß es. „Wir sind für Tipps und Kontakte dankbar“, sagte ein Sprecher.

Negativzinsen für Privatkunden mit höheren Sparguthaben schließt die Stadtsparkasse inzwischen nicht mehr aus, auch wenn es dazu noch keine Beschlüsse gebe. Die Banken selbst müssen derzeit 0,5 Prozent Zinsen dafür zahlen, dass sie Geld bei der EZB parken. Vorstand Stefan Dahm sagte, bisher gebe man die Negativzinsen nicht an die Privatkunden weiter, „aber ewig werden wir das nicht durchhalten können“. Ab welcher Höhe eines Guthabens eine entsprechende Regelung greifen könnte, ist jedoch offen. Mit einzelnen Kunden im Bereich der Vermögensverwaltung wurden bereits eigene Vereinbarungen getroffen.

Zu den Ausichten für das laufende Jahr machte Sparkassen-Chefin Göbel angesichts der Auswirkungen der Corona-Epidemie keine expliziten Angaben. Sie kündigte aber an, das Institut werde das Neugeschäft in der privaten Baufinanzierung ausbauen. Zudem werde man die Kunden stärker von den „Vorteilen des Wertpapiersparens“ begeistern müssen. Insgesamt sieht die Sparkasse „weiteres Wachstumspotenzial in allen Geschäftsfeldern“.

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