Digitalisierung Stadt will 4.0-Projekte künftig koordinieren

Monheim · Die Stadt will den „Monheim-Pass“ zur Förderung beim Bundesministerium des Innern (BMI) einreichen. „MonLightGrid“ ist abgelehnt.

 Detlef Hövermann (BSM) und Bürgermeister Daniel Zimmermann (v. li.) werben für den Monheim-Pass, der am 1. April eingeführt werden soll. 

Detlef Hövermann (BSM) und Bürgermeister Daniel Zimmermann (v. li.) werben für den Monheim-Pass, der am 1. April eingeführt werden soll. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Stadt Monheim will ihre Bemühungen um „Smart City-Projekte“ neu bündeln. Das im vergangenen Jahr gestartete Projekt MonLightGrid, das die beiden Komponenten Smart Lighting und Smart Metering beinhaltet, wird nicht weiterverfolgt. Das hat die Verwaltung den Politikern im Haupt- und Finanzausschuss mitgeteilt.

„Es gab technische Probleme beim Smart Metering“, erläutert Dr. Christian Reuber, Chef des Versorgers Mega, auf Nachfrage. „Die Funktechnik hat den Alltagstest in Monheim nicht bestanden“, sagt er. Viele Monheimer Gebäude seien mit  so genannten „weißen Kammern“, einer Art Wanne, vor  Hochwasser geschützt.  Das verhindere die Übertragung der Funkwellen. Reuber will das Projekt Smart Metering, bei dem Kunden – zwecks Energieeinsparung – ihren Stromverbrauch ständig beobachten können, nun mit  einem  Partner fortführen, der  eine andere Technik anbietet. Denkbar wäre die Übertragung über ein Niederspannungsnetz (Power-Line Breitband).

 Im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Smart Cities made in Germany“ hatte die Stadt im Mai 2019 einen Antrag auf Förderung (65 Prozent) von MonLightGrid beim BMI gestellt, der aber nicht genehmigt worden ist.  Auf die Frage von  Manfred Poell (Grüne), welche Kosten das Projekt MonLightGrid bislang verursacht habe, antwortet Martin Frömmer, zuständiger Bereichsleiter  Zentraler Service, im Ausschuss, dass es sich dabei überwiegend um „interne Personalaufwendungen“ gehandelt habe.

Jetzt will die Stadt mit dem „Monheim-Pass“ noch einmal in den Wettbewerb einsteigen. Bis zum 20. April soll der Förderantrag dafür  beim BMI eingereicht werden. Das haben die Politiker im Ausschuss einstimmig so beschlossen. Beim Stichtag 1. April  für den Einsatz der Karte in Monheim, soll es bleiben,  versicherte Bürgermeister Daniel Zimmermann auf Nachfrage von Alexander Schumacher (SPD). Der Termin war bereits mehrfach verschoben worden.

Künftig sollen die beiden Bereiche Smart Lighting und Smart Metering  entkoppelt werden. Für das intelligente Licht sucht die Stadtverwaltung nun nach Möglichkeiten, das Projekt fortsetzen.  Darüber hinaus will die Verwaltung ein  „Portfolio-management“ einsetzen, das die Digitalisierungsvorhaben der Stadt und ihrer Tochterfirmen koordiniert.  Ziel ist es“, so heißt es in der Beschlussvorlage, „eine effektive und effiziente Synchronisierung aller Digitalisierungsvorhaben sowohl innerhalb der Stadt selbst als auch zwischen Stadt und ihren Tochterunternehmen zu etablieren.“  Das soll zu mehr Synergien führen.

Als Modell sollen dabei die Bahnen der Stadt Monheim (BSM) dienen, die zur Einführung der autonmatisiert fahrenden Buslinie bereits einen externen Berater  im Boot hatten. Der dort erarbeitete Überblick  über die gesamten IT-Aktivitäten soll als Grundlage für für weitere Mobilitätskonzepte in Zusammenhang mit dem Monheim-Pass dienen.

Nach Abschluss der Analyse bei den BSM sollen sukzessive die anderen Stadttöchter in das „Portfoliomanagement“ eingebunden werden.

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