Gedenken an die Opfer aus Monheim Stadt verlegt Stolpersteine für Opfer rassistischer Verfolgung

Monheim · Flucht und Vertreibung erfahren durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine gerade wieder grausame Aktualität. Die Stadt Monheim erinnert nun auch an NS-Flüchtlinge.

 Philipp Jauß hat neue Stolpersteine an der Frohnstraße 26  verlegte die Steine.

Philipp Jauß hat neue Stolpersteine an der Frohnstraße 26  verlegte die Steine.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(og)  Wo Menschen aus ethnischen oder religiösen Gründen nicht mehr daran glauben, friedlich miteinander leben zu können, ist Unrecht an der Tagesordnung – oft auch auf Befehl und durch gesteuerte Propaganda von ganz oben.   

In den letzten Jahren  hat der Kölner Künstler Gunter Demnig mit Unterstützung der örtlichen Schulen, Kirchen und  weiteren Beteiligten in Monheim  67 Stolpersteine zum Gedenken an Opfer des NS-Regimes verlegt. Davon erinnern 13 Stolpersteine an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die in Konzentrationslagern umgebracht wurden. Weitere Stolpersteine erinnern an Zwangsarbeitskräfte, die in Monheim  selbst ihr Leben oder engste Angehörige verloren haben, sowie an den mutigen Gemeindepfarrer von St. Gereon, Franz Boehm, der denunziert wurde.

Keine Stolpersteine sind bisher für die Opfer der rassistischen Verfolgung und Denunziation verlegt worden, die durch rechtzeitige Flucht aus ihrer Heimat oder trotz Inhaftierung und Deportierung noch so gerade mit dem Leben davongekommen sind. „Das wollen wir in diesem Jahr nachholen“, lädt Bürgermeister Daniel Zimmermann ein. Am Freitag hat Philipp Jauß daher neun weitere Stolpersteine verlegt, die künftig an die Opfer von rassistischer Verfolgung erinnern werden.

 Verlegt worden sind die Steine  in der Frohnstraße 26, wo einst Helena und Hermann Wagner sowie Isidor Herz ihre Wohnungen hatten, sowie an der Frohnstraße 14, wo Ella, Felix, Arthur und Marga Blumenfeld sowie Walter Herz und Erika Dahl bis zu ihrer Vertreibung „von hassgesteuerten Monheimerinnen und Monheimer“ lebten, formuliert Stadtsprecher Thomas Spekowius.

Kleinen Lesungen und Musikbeiträge von Monheimer Schülerinnen und Schülern haben die Veranstaltung begleitet.

Ursprünglich sollte die Verlegung bereits im März 2020 stattfinden, musste aber aufgrund der Corona-Pandemie  mehrmals verschoben werden.

Alle Informationen rund um das breit angelegte Stolperstein-Projekt in Monheim  und zu den Einzelschicksalen der Menschen, für die nun Stolpersteine zur Erinnerung verlegt werden, gibt es auf der städtischen Internetseite in der Rubrik Gedenken und Erinnern sowie unter dem Kurzlink http://www.monheim.de/stolpersteine. 

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