Monheim Neuer Platz am Rathauscenter nach Ingeborg Friebe benannt

Monheim · Eine der neuen Straßen, die im Zuge des Umbaus des Rathauscenters entsteht, soll „Lommer-Jonn-Chaussee“ heißen - nach den ersten Worten der autobiographischen Romane von Ulla Hahn.

 Zum 90. Geburtstag soll Ingeborg Friebe eine eigene Straße bekommen, und zwar dort, wo sie in den 80er Jahren die Entwicklung der modernen Stadtmitte anstieß, am Rathauscenter. 

Zum 90. Geburtstag soll Ingeborg Friebe eine eigene Straße bekommen, und zwar dort, wo sie in den 80er Jahren die Entwicklung der modernen Stadtmitte anstieß, am Rathauscenter. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Im Zuge des umfassenden Umbaus der großen Einkaufszentren in der Innenstadt und der Neugestaltung der Heinestraße werden auch neue Straßen und Plätze entstehen, die neue Namen erhalten sollen.

Im Volksmund hieß der einst oval angelegte Platz immer schon  „Eierplatz“, jetzt soll dieser Name offiziell werden. Auch wenn der Brunnen in Eierform, der laut Stadt schon kurz nach seiner Inbetriebnahme defekt war und von den Eigentümern des Rathauscenters nie repariert wurde, inzwischen abgebaut ist. Auch künftig soll der Platz seine Funktion als Standort für den Wochenmarkt behalten.

Und damit die neu entstehenden Ladenlokale im Rathauscenter künftig ebenfalls über eine Adresse verfügen, soll die Chaussee vom Eierplatz bis zum Rathaus ebenfalls einen Namen bekommen. Die Verwaltung hatte dafür „Lommer-jonn-Chaussee“ vorgeschlagen. Mit „Lommer jonn“ beginnen die autobiografisch geprägten Romane von Ulla Hahn. Die Worte des Großvaters stehen für die Aufforderung, den eigenen Weg zu gehen und das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Hilfe, die Welt der Bücher zu entdecken, leistet das Ulla-Hahn-Haus, deshalb, so Bürgermeister Daniel Zimmermann im Planungsausschuss,  sei das der richtige Schritt, um die berühmte Tochter der Stadt zu würdigen.  „Die Chaussee läuft genau auf das Elternhaus der Dichterin zu.“

Nach der einzigen Ehrenbürgerin der Stadt, Ingeborg Friebe,  soll der neu zu schaffende Platz am Busbahnhof benannt werden. Die Sozialdemokratin gehöre zu den prägenden Gestalten der jüngeren Stadtgeschichte, heißt es in der entsprechenden Vorlage. Sie habe sich schon dadurch große Verdienste um die Stadt erworben, dass sie ihr Landtagsmandat 1975 genutzt habe, um im Landtag eine Mehrheit für ein Gesetz zu finden, das dem nach Düsseldorf eingemeindeten Monheim die Selbstständigkeit zurückbrachte. Ein Jahr später wurde sie zur Bürgermeisterin gewählt – als erste Frau in diesem Amt. Sie übte es 21 Jahre lang aus. 1990 wählte sie der Landtag – wiederum als erste Frau – zur Präsidentin.

Dort, wo sie in den frühen 1980er Jahren die  Entwicklung der modernen Stadtmitte (Rathauscenter) anstieß, soll nun zu ihrem anstehenden 90. Geburtstag der zentrale Platz um den Busbahnhof und das neu entstehende Rathauscenter nach ihr benannt werden. Die CDU stimmte im Ausschuss gegen diese Idee. Man sei grundsätzlich der Ansicht, dass Straße und Plätze nach verstorbenen Größen benannt werden sollten, so Markus Gronauer.

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