Monheim Die Stadt Monheim saniert ihr Wahrzeichen

Monheim · Der fast 600 Jahre alte Schelmenturm soll modernisiert, der Brandschutz in dem historischen Gebäude verbessert werden.

 Der Schelmenturm bekommt einen besseren Brandschutz, das Innere wird behutsam modernisiert.

Der Schelmenturm bekommt einen besseren Brandschutz, das Innere wird behutsam modernisiert.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Wendeltreppe im Schelmenturm ist eng. Die Fenster sind klein. Bei einem Brand gibt es deshalb nur einen Fluchtweg – über die Treppe. Ist der Aufgang verraucht, wird es für Besucher kultureller Veranstaltungen eng. Deshalb soll das Gebäude, das baulich nicht verändert werden darf, brandschutztechnisch aufgerüstet und darüber hinaus saniert werden. Der Haupt- und Finanzausschuss wird darüber in der Sitzung am Donnerstag, 14. März, entscheiden.

Vorgesehen ist, eine Rauchgasentlüftungs- sowie eine Brandmeldeanlage einzubauen, erläutert Michael Lobe, Gebäude- und Liegenschaftsmanagement. Auch sollen die Brandschutztüren erneuert und brennbare Materialien ausgetauscht werden. „Knackpunkt im Schelmenturm ist der Rettungsweg“, erläutert der Liegenschafts-chef. „Zwei sind vorgeschrieben, einen gibt es. Anbauen ist aus Gründen des Denkmalschutzes nicht erlaubt.“ Deshalb sei der Einbau einer Rauchgasentlüftungsanlage die einzige Möglichkeit, Besucher im Brandfall  sicher aus dem Gebäude zu bringen. Denn durch die Fenster könne keiner gerettet werden. Die Pläne seien mit der Feuerwehr so abgesprochen. Die Genehmigung der Unteren Denkmalbehörde, die bei der Stadt Monheim angesiedelt ist, steht noch aus.

Saniert werden soll auch das Dach des Schelmenturms. Schadstoffe wie Glaswolle (Dämmung) und PCB (Fensterfugen) sollen durch unschädliches Material ersetzt werden. Die Fassade wird gereinigt. Voraussichtlich ab Sommer wird das Gebäude eingerüstet sein. Trauungen und Kulturveranstaltungen können bis Ende September laufen. Dann wird der Schelmenturm für etwa 13 Monate geschlossen. „Wir haben schon ein Ausweichquartier gefunden“, sagt Peter von Jeger, Vorsitzender des Vereins Jazz in Monheim (JiM), der dort am 27. September mit der Gruppe „Natures Dream“ das vorerst letzte Konzert veranstaltet. Die folgenden sind in der Altstadtkirche geplant. Die Kulturwerke Monheim, mit Matineen, Klassik am Sonntag und kleineren Comedy-Veranstaltungen im Turm, haben ebenfalls nach alternativen Räumen und Programm gesucht. „Es ist gut, dass der Schelmenturm so dauerhaft als charmante Spielstätte erhalten wird. Er eignet sich hervorragend, um kleinere Formate zu erproben“, sagt Kulturwerke-Chef Martin Witkowski. Für die Übergangszeit hat er die Friedenskirche und die Aula am Berliner Ring ausgemacht. „Wir stellen uns auch mit unseren Programmangeboten auf größere Spielstätten ein“, sagt er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort