Monheim Rheinbogen Camping? Schicken Sie uns Ihre Ideen

Monheim · Der Bürgermeister hat einen Ideenwettbewerb für das Gelände des Reitsportvereins Am Werth im Rheinbogen abgelehnt, die Rheinische Post fragt trotzdem.

 Versiegelung statt Grün – das RSV Monheim-Gelände soll in einen Campingplatz mit entsprechender Infrastruktur umgewandelt werden. Der Platz wird zusätzlichen Verkehr anlocken. Das Gelände wird für Monheimer gar nicht mehr zugänglich sein. Wie finden Sie das?

Versiegelung statt Grün – das RSV Monheim-Gelände soll in einen Campingplatz mit entsprechender Infrastruktur umgewandelt werden. Der Platz wird zusätzlichen Verkehr anlocken. Das Gelände wird für Monheimer gar nicht mehr zugänglich sein. Wie finden Sie das?

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Wenn die verbleibenden 39 Mitglieder des Reitsportvereins Monheim am 17. August zu ihrer Mitgliederversammlung zusammentreten, gibt es für sie eigentlich keine andere Option, als das städtische Angebot für eine vorzeitige Auflösung des Pachtvertrages anzunehmen. „Wenn ich die nächsten Monaten Futter und Stroh bestelle, das ich wegen weiter sinkender Einnahmen nicht zahlen kann, mache ich mich der Insolvenzverschleppung schuldig“, sagt Stallbeauftragter Werner Kaiser. Überhaupt habe der Verein schon vor Jahren seine Gemeinnützigkeit verloren, weil er Mitgliederbeiträge zur Stützung des Gewerbebetriebes verwendete. Deshalb wolle er den Betrieb, den schon seit Jahren auch kein Pächter mehr übernehmen wollte, loswerden. Der Verein habe einen anderen Hof in Aussicht, wo er seinen Satzungszweck, die Förderung der Reitausbildung, umsetzen könne. Ihn ärgert, dass gut die Hälfte der Vereinsmitglieder zwar noch ihre 50 Euro Mitgliedsbeitrag zahlten, aber überhaupt nicht mehr mit diesem Stall verbunden seien. „Dennoch wollen sie mitreden.“ Um überhaupt wirtschaftlich arbeiten zu können, müsste die Boxenmiete von 350 auf 420 Euro erhöht werden. Das wollten aber die Einstaller nicht mitmachen.

Während also das Ende der über 60-jährigen Geschichte der Reitanlage Am Werth nicht mehr abzuwenden scheint, besteht über die alternative Nutzung der 30.000 Quadratmeter großen Fläche Uneinigkeit. Die Mehrheitsfraktion der Peto unterstützt die Idee ihres Bürgermeisters für einen Campingplatz, aber die anderen Fraktionen lehnten diesen Vorschlag ab. Sie zweifelten nicht nur die Attraktivität des Standortes für Luxus-Camper an (Sport und Spielplatzlärm), sondern bemängelten, dass diese Fläche den Monheimern etwa für eine Indoor- oder Mehrzweckhalle verloren ginge. Zumal gerade die Nutzung der Anlage durch auswärtige Kurzzeitcamper die Kapellenstraße mit noch mehr Verkehr belasten würde. Alle Parteien – außer Peto – kritisierten, dass die Stadt keine alternativen Vorschläge gemacht habe, sie bezweifelten, dass die Monheimer Bürger die Camping-Idee mittragen würden. Werner Goller erhielt für seinen Vorschlag, die Bürger um Ideen zu bitten, spontan Applaus aus dem Publikum. „Die Menschen sollten darüber entscheiden, was mit der wertvollen Fläche geschieht“, sagte er. Dies lehnte der Bürgermeister bekanntermaßen ab.

In der Ratssitzung wurde das RSV-Gelände auch als potenzielle Erweiterungsfläche für den 1. FC und den Abenteuerspielplatz gehandelt. Werner Geser, Vorsitzender des 1. FC Monheim, winkt ab. „Momentan haben wir keinen Bedarf für weitere Flächen. Wir haben noch einige Freiflächen, die wir optimieren können.“ Es gebe nur wenige Tage, an denen es wegen der Ogata auf den Plätzen eng für die Kinder werde. Etwaige Konflikte, die sich mit den Luxuscampern wegen des Lärm ergeben könnte, kommentiert er mit den Worten: „Wir waren zuerst da.“ Unter der Woche ende der Spielbetrieb um 21 Uhr.

 Roman Lang vom Abenteuerspielplatz begrüßt die Synergieeffekte, die sich vor allem aus den vorgeschlagenen Zeltplätzen für Jugendgruppen für seine Einrichtung entwickeln könnten. Zudem haben die Planer vom Büro Strauchwerk in ihrer vorläufigen Skizze einen Spielplatz in unmittelbarer Nachbarschaft zum Abenteuerspielplatz geplant. „Da wir hier Kinder ab sechs Jahren betreuen, könnten sich Eltern unbesorgt zu einem Altstadtbesuch absetzen.“ Grundsätzlich würde er eine etwaige Erweiterung nicht ablehnen. „Je mehr Platz desto besser.“

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