Monheim Bei den Rheinstürmern tanzen auch Kicker

Monheim · Einst Pausenfüller, sind die „Rheinstürmer“ nun eine angesagte Tanzgruppe. Sie würden gern mal in der Köln-Arena auftreten.

 Die Rheinstürmer aus Monheim werden gern gebucht. Sie haben sich seit ihrer Gründung  vorgearbeitet.

Die Rheinstürmer aus Monheim werden gern gebucht. Sie haben sich seit ihrer Gründung  vorgearbeitet.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Sie sind mehr als eine Tanztruppe, weitaus enger verbunden als ein Verein und seit elf Jahren auf den Bühnen der Region daheim. Die Rheinstürmer, obwohl im Karneval verwurzelt, beschreiben sich selbst nicht als Garde, sondern in erster Linie als großen Freundeskreis, der sich zu einer facettenreichen Showtanzgruppe entwickelt hat.

Zweimal die Woche, montags und mittwochs, treffen sich die Jungs und Mädels der Rheinstürmer abends zum Training: Das ganze Jahr über feilen sie an den Choreografien, studieren Hebefiguren ein und wiederholen alle Schritte bis zur Perfektion, um dann bei den bis zu 40 Auftritten, die sie zwischen Januar und Dezember bestreiten, zu glänzen. Die meisten Engagements erhalten sie während der Karnevalssession. Denn die Rheinstürmer werden in und um Monheim herum gerne für Sitzungen gebucht und genießen einen guten Ruf in der Szene. „Es ist schon toll zu sehen, wie sich alles entwickelt hat“, sagt Miriam Mittler (22), seit acht Jahren eine Rheinstürmerin. „Ich kann mich noch erinnern, wie wir früher nur als Pausenfüller einen Platz im Programm bekamen.

In Monheims französischen Partnerstadt Bourg-la-Reine haben sie mit ihrem Können das Ansehen der Stadt gemehrt und werden jedes Jahr aufs Neue ins gut 300 Kilometer entfernte Ramsloh in Niedersachsen eingeladen. Auch in der Karnevalshochburg Köln sind sie schon mehrfach aufgetreten.

Ein Ansehen, das sich die aktuell 36 Mitglieder – zehn junge Männer und 26 jungen Frauen, zwischen 16 und 26 Jahren – in den vergangenen elf Jahren hart erarbeitet haben, sagt Rheinstürmerin Tine Albrecht. „Wir haben uns von Jahr zu Jahr verbessert.“ Die 22-Jährige ist seit sieben Jahren in der Gruppe. Bei den Funkenkindern sammelte sie ihre ersten Bühnenerfahrungen. Als sie für die Kinder- zu alt und für die Prinzengarde zu jung war, wechselte sie zu den Rheinstürmern.

Das war auch die Idee, die 2008 zur Gründung der etwas anderen Tanzformation führte, erinnert sich Michael Deutz (26). Er ist Gründungsmitglied und als Kommandant noch letztes aktives Urgestein der Formation. „Am Anfang waren wir noch so ein Zwischending, zwischen den beiden Garden, mittlerweile haben wir uns als Showtanzgruppe etabliert.“ Für die Zukunft wünschen sie sich, das Niveau halten zu können und sich weiter einen Namen zu machen. „Ein absoluter Traum wäre für uns, in der Kölnarena aufzutreten“, verrät Deutz.

Wichtig ist den Rheinstürmern, nicht als reine Karnevalsgarde wahrgenommen zu werden. „Natürlich tanzen wir zu Karnevalsliedern, wir haben aber auch viele Hip-Hop-Parts und verbinden verschiedene Musikrichtungen miteinander“, sagt Dominik Hansen (24). Dass der 24-Jährige, den alle nur Fritz nennen, mal mit Feuereifer in der Formation mitmachen würde, hätte der frühere Hobbyfußballer nicht gedacht: „Ich hatte nie was mit Karneval oder Tanzen zu tun. Dann wurde ich mal zum Training mitgeschleppt und seitdem bin ich dabei“, erzählt er. Sogar das Kicken habe er am Ende für die Rheinstürmer aufgegeben. „Es macht einfach einen riesen Spaß und die Gemeinschaft ist toll.“ Das kann auch Robert Meiering (24) bestätigen. Auch er kam zu den Rheinstürmern „wie die Jungfrau zum Kind“ und blieb wegen des tollen Zusammenhalts.

„Wer Spaß am Tanzen und Lust auf eine tolle Gemeinschaft hat, ist bei uns genau richtig“, äußert Leonie Bremers (18) und deutet dabei auf die Nachwuchswerbung der Rheinstürmer an. Am 13. März in der Sporthalle der Astrid-Lindgren-Schule und 18. März in der Aula am Berliner Ring laden sie Interessierte ab 16 Jahren um 19.45 Uhr zum Probetraining ein. Vorerfahrung müsse niemand mitbringen, nur „Sportsache, Lust und ganz viel Leidenschaft“, sagt Albrecht.

www.facebook.de/rheinstuermer

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