Monheim Critical Mass Radfahrer fordern mehr Platz in der Stadt

Monheim · 25 Monheimer haben eine Kolonne gebildet und sind als „kritische Masse“ durch die Stadt geradelt.

 Rebecca Drewke-Lüdtke und Alexander Lüdtke haben zur zweiten Tour durch Monheim aufgerufen, um zu zeigen, dass Radfahrer bessere und sichere Wege brauchen.

Rebecca Drewke-Lüdtke und Alexander Lüdtke haben zur zweiten Tour durch Monheim aufgerufen, um zu zeigen, dass Radfahrer bessere und sichere Wege brauchen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Es ist bereits die zweite „critical mass“ in der Stadt am Rhein. Die Anwohner  beklagen sich über zu wenig Unterstützung für den Fahrradverkehr. Es soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Monheimer Straßen verkehrs-freundlicher für Fahrradfahrer gemacht werden sollen. Unter der  „kritischen Masse“ versteht man eine Gruppe von mindestens 15 Fahrrad-Fahrern, die im Verbund auf der Straße fahren.

Teilnehmer Alexander Lüdtke beklagt, dass das Verkehrskonzept der Stadt zu sehr auf Autos ausgerichtet sei: „Fahrrad-Fahrer werden an einigen Straßenstellen als lästige Hindernisse wahrgenommen und teilweise sogar angehupt“. Es herrsche eine aggressive Stimmung zwischen Auto- und Radfahrern. So mache es keinen Spaß, durch Monheim zu fahren, sagt Lüdtke.

Monheim hat bereits ein Radverkehrskonzept. Es wird gerade fortgeschrieben. Laut Stadt wurden bereits Verbindungswege freigegeben, leuchtende Markierungen gesetzt oder auch diverse Hindernisse wie Poller entfernt. Des Weiteren gibt es für Zweirad-Pendler  20 Fahrradboxen im Stadtgebiet.  Der Bau eines Radschnellweges durch Monheim soll in diesem Frühjahr  beginnen.

Dies sei zu wenig und dauere zu lange, findet Alexandra von der Heiden (Grüne). „Es sind immer noch zu wenige Markierungen für Rad-Fahrende gezogen worden. Ebenso bedarf es einer Sanierung des Asphalts auf Radwegen“. Ein Minimum für eine ausreichende Sicherheit der Zweiräder seien getrennte Schutzstreifen. In Monheim gäbe es auch noch keine Fahrradstraßen, die den Radverkehr priorisieren, so die Teilnehmerin der „critical mass“.

Große Fahrrad-Gruppen, so steht es in der Straßenverkehrsordnung, werden als einzelnes Fahrzeug gewertet und dürfen gemeinsam die Kreuzungen überqueren, auch wenn die Ampelschaltung nach den ersten Fahrrädern bereits rot zeigt. Andere Fahrzeuge haben nach Vorschrift zu warten, bis die jeweiligen Teilnehmer komplett die Kreuzung überquert haben. Ebenso ist es ihnen gestattet, zu zweit nebeneinander zu fahren, wenn der Gegenverkehr nicht behindert wird. Autofahrer dürfen die Radfahrer mit einem angemessenen Abstand – der gerade auf 1,5 Meter fest gelegt worden ist – überholen und sich in den verpflichtenden Lücken einreihen.

Eine „critical mass“ ist keine anmeldungspflichtige Veranstaltung und wird in der Regel spontan organisiert. Die Reaktion der Polizei ist  von den jeweiligen Städten abhängig, wo sie stattfindet.  Bei der ersten „critical mass“ in Monheim im Dezember lief alles nach Plan.

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