Monheim Peto legt Campingplatz-Pläne auf Eis
Monheim · Lukas Risse greift Vorschlag der Opposition auf und schlägt Parkerweiterung vor.
Der Vorwurf der mangelnden Bürgernähe wog schwer. Ein Vorwurf, den die Peto-Fraktion nicht lange im Raum stehen lassen wollte, schließlich ist die Partei einst mit den Postulaten mehr Beteiligung und Transparenz angetreten. Nachdem daher CDU, SPD, Grüne und FDP letzte Woche ihre betont bürgernahe Idee eines naturnahen Spiel- und Erholungsparks vorgetragen hatten, reagierte Peto prompt: Im Planungsausschuss griff Lucas Risse die Idee einer Erweiterung des Landschaftsparks Rheinbogen auf und schlug vor, dass die Verwaltung das Büro Strauchwerk mit der Planung eines naturnahen Minigolfplatzes und eines Streichelzoos beauftragen solle – allerdings nicht auf dem Gelände des Reitsportvereins, sondern auf einer jetzt verfügbaren Fläche. Im Rahmen der Planung sollen auch die Bürger beteiligt werden.
Die Vertreter der vier Minderheitsparteien mussten sich viel Kritik anhören, weil sie ihren Antrag trotz der jüngsten Entscheidung der Vereinsmitglieder eingebracht haben, den Reitbetrieb zu erhalten. Risse erinnerte daran, dass der Ratsbeschluss für die Planung eines Campingplatzes vorbehaltlich der Entscheidung der RSV-Mitglieder gefasst worden sei. Mit dem Votum für den Erhalt der Anlage seien die Campingplatzpläne „obsolet“. Von daher sei es unfair, mit einem solchen Antrag Druck auf den Verein auszuüben und bei den Bürgern falsche Erwartungen zu wecken. „Hier wird das Bärenfell verteilt, bevor der Bär erlegt ist“, sagte er. Und anders als die Parteien in ihrem Antrag gefordert hatten, sei es auch nicht zulässig, den Verein finanziell zu unterstützen. Das liefe auf eine Wettbewerbsverzerrung gegenüber den anderen Monheimer Reitbetrieben hinaus.
Markus Gronauer (CDU) verteidigte den Antrag, den er als Vorratsbeschluss für den Fall darstellt, dass der Verein mit seinem Vorhaben scheitere. Man wolle verhindern, dass die Verwaltung in diesem Fall wieder ihren Informationsvorsprung nutzt und die Campingplatzpläne aus der Schublade holt.
Daniel Zimmermann betonte nochmals, dass der Wunsch nach einer Aufhebung des Pachtvertrages vom RSV-Vorstand ausging. Da aber die Mitglieder anders entschieden hätten, sei das Vorgehen der Ratsminderheit „unlogisch“.
Es sei zudem Aufgabe der Verwaltung, „abzuwägen, was sinnvoll für die Stadt“ ist. Von den Luxus-Campern erhoffe man sich die Umsätze für die Altstadt, die die eigene Bevölkerung nicht aufzubringen in der Lage sei. Er wehrte sich auch vehement gegen den Vorwurf, das Gespräch mit den Bürgern zu scheuen. „Auch über Dinge, die nicht so populär waren, bin ich immer in Dialog mit den Bürgern getreten“, bekräftigte er.
Am Ende einigten sich alle Fraktionen im Ausschuss darauf, den Ratsbeschluss für den Campingplatz „insoweit“ aufzuheben, denn das Entschädigungsangebot soll vorerst aufrechterhalten bleiben. Strauchwerk soll mit der Planung für eine Parkerweiterung beauftragt werden.