Monheim Jugend musiziert Mit Schlagzeug und Klavier beim Wettbewerb

Monheim · In Monheim ist gestern Abend der Musikwettbewerb „Jugend musiziert“ zu Ende gegangen.

 Laura Winnen hat sich in der Kategorie Drum-Set den ersten Preis ertrommelt.

Laura Winnen hat sich in der Kategorie Drum-Set den ersten Preis ertrommelt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Von Freitag bis Sonntag haben rund 170 Talente am Regionalwettbewerb Mettmann von „Jugend musiziert“ in der Musikschule Monheim und in der Volkshochschule am Berliner Ring teilgenommen. Mit dabei waren auch 28 Kinder aus Langenfeld und 14 Musizierende aus Monheim.

Laura Winnen (Monheim) betritt den Raum im Untergeschoss der Musikschule Monheim. Für die blonde Achtjährige aus Monheim ist ein ganz besonderer Tag. Sie nimmt das erste Mal an dem Wettbewerb „Jugend musiziert“ am Schlagzeug teil. Laura ist das einzige Mädchen von elf Kindern in ihrer Altersgruppe. Für den Wettbewerb hat sie Wochen vorher mit ihrem Musiklehrer Marcel Kolvenbach und in ihrem heimischen Keller geübt. Seit einem Jahr spielt sie Schlagzeug. „Ich mag es laut. Es macht einfach Spaß. Die Becken und Drums machen witzige Geräusche“, sagt Laura.

Die Achtjährige kam durch das MoMo-Modell in Monheim zum Schlagzeugspielen. In der ersten Klasse durfte sie wie alle Kinder im Rahmen eines Instrumentenkarussells verschiedene Musikinstrumente ausprobieren und sich dann in der zweiten Klasse für ein Instrument mit kostengünstigem Musikunterricht entscheiden. Erst wollte sie Blockflöte spielen, doch dann kam alles anders. Sie blieb beim Schlagzeug hängen. „Laura ist sehr temperamentvoll. Das passt zu ihr“, sagt Mutter Tanja Winnen, die mit ihrem Mann und dem fünfjährigen Sohn Jonathan Laura die Daumen drückt.

Und dann ist es soweit. Die Familie wird hereingerufen und darf den Raum betreten und dabei sein, wenn Laura das erste Mal vor einer Jury spielt. Drei Jurymitglieder aus dem Kreis Mettmann betreten den Raum mit Papier und Bleistift in der Hand und setzen sich. Laura verschwindet hinter dem Schlagzeug, nimmt wie auf einem Thron Platz und richtet sich ein. Sie greift nach den Stöcken und legt mit dem ersten Lied los.

Insgesamt spielt sie drei Stücke. Mit dem Lied „Junimond“ von Rio Reiser, zu dem sie spielt, bewegt sie die Zuhörer, die mit den Füßen mitwippen. Die Jury notiert fleißig mit. Tempo und Takt müssen stimmen. Am Ende klatschen die zehn Zuhörer und drei Jurymitglieder begeistert. „Sie hat richtig gut gespielt, aber ehrlich gesagt, ist für mich ein Wettbewerb gar nicht so wichtig. Ich finde es viel wichtiger, dass Laura Spaß hat und für sich persönlich etwas dabei herausholt“, sagt Schlagzeuglehrer Marcel Kolvenbach von der Musikschule Monheim. Ob sie die Jury aus dem Kreis Mettmann überzeugen konnte, weiß sie noch nicht. Die Mitglieder ziehen sich für 20 Minuten zurück.

Auch Robin Arlinghaus nimmt an dem Wettbewerb teil. Der elfjährige Langenfelder möchte auf dem Flügel zeigen, was er kann. Schon vier Mal hat er bei „Jugend musiziert“ mitgemacht und ist so etwas wie ein alter Hase. Aufgeregt ist er trotzdem. Robin läuft im Flur hin und her. Hinter der verschlossenen Tür erklingen dumpf die Klaviertöne eines Mitteilnehmers. Ein halbes Jahr lang hat sich Robin auf den Wettbewerb vorbereitet. „Ich bin die letzten zwei Tage etwas nervös gewesen, denn es ist ein recht schwieriges Programm für mein Alter und dieser Flügel hier ist etwas anders als der in Langenfeld. Aber ich freue mich darauf, denn es macht mir großen Spaß und ich wurde sehr gut vorbereitet“, sagt Robin.

Der Elfjährige liebt es, verschiedene Stücke und Stile zu spielen. „Ich lasse einfach gerne meine Finger über die Tasten gleiten“, sagt er. für den Wettbewerb  spielt er unter anderem eine Sonate von Haydn und freut sich darauf, sie einem größeren Publikum vorspielen zu dürfen. Im letzten Jahr machte er den ersten Preis und kam bis zum Landeswettbewerb. Sein Lehrer Berthold Scheuß gibt ihm letzte Tipps. „Robin soll einfach das Spielen genießen und eins mit dem Flügel sein“, sagt Scheuß.

Dann ist Robin dran. Er verschwindet im Saal und setzt sich an den Flügel. Seine Finger fliegen über die Tasten. Die rund zwanzig Zuhörer lauschen gebannt. Laura Winnen wartet im Erdgeschoss. Es ist so weit. Familie Winnen wird zur Jury zu einem Beratungsgespräch hereingerufen. Nach zehn Minuten geht die Tür auf. Laura strahlt. Sie hat einen ersten Preis mit ihrem Schlagzeugspiel gewonnen und kann es kaum glauben. „Da freuen wir uns alle für sie“, sagt Tanja Winnen.

Robin hat einen zweiten Preis. „Im nächsten Jahr bin ich auf jeden Fall wieder am Flügel dabei“, sagt der Elfjährige. Und auch Laura Winnen will fleißig weiterüben. „Schlagzeugspielen ist einfach klasse“, sagt sie begeistert und verschwindet mit ihrer Familie zum Kuchenessen und Feiern.

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