In Monheim schon da E-Scooter drängen auf den Markt

Langenfeld/Monheim · 50 Roller der US-Firma „Bird“ sind in Monheim im Einsatz – und bald womöglich auch in weiteren Städten des Kreises. Die Nachfrage ist rege. Begeistert sind jedoch nicht alle Verkehrsteilnehmer.

 E-Scooter sind erfolgreich in Monheim am Start.

E-Scooter sind erfolgreich in Monheim am Start.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Wer einst als Kind auf dem Tretroller die Nachbarschaft erkundete, ahnte wohl kaum, dass ein ähnliches Gefährt einmal zu einem regulären Verkehrsmittel werden würde. Doch in Zeiten verstopfter Straßen, belegter Parkplätze und einer zunehmend kritischen Betrachtung des individuellen Autoverkehrs haben kleine, wendige Roller bei der Fahrt über kurze Distanzen Hochkonjunktur – besonders, wenn sie mit einem Elektromotor ausgestattet sind. Seit Ende August kurvt inzwischen ein Startkontingent von 50 E-Scootern der Firma „Bird“ durch Monheim am Rhein. „Wir gehören damit zu den ersten kleineren Städten mit einem solchen Angebot“, betont der städtische Baubereichsleiter Andreas Apsel. Und das macht sich auch im Schilderwald bemerkbar: Seit dem 15. Juni 2019 regelt die Elektro-kleinstfahrzeuge-Verordnung bun-desweit die Nutzung der E-Scooter auf öffentlichen Wegen. Erlaubt sind sie auf Radwegen, Radfahrstreifen und Fahrrad-straßen. „Wenn es keine Radwege gibt, müssen sie auf der Straße fahren“, erklärt Apsel – oder auf sonstigen Wegen mit der speziellen Kennzeichnung „Elek-trokleinstfahrzeuge frei“. Die brandneuen Schilder, die einen schwarzen E-Scooter mit Stecker auf weißem Grund zeigen, hat sich die Stadt Monheim als eine der ersten gesichert. In dieser Woche rückte Hans-Joachim Gold von der Beschilderungsabteilung mit seinen Mitarbeitern aus, um das vorerst letzte dieser Schilder zu montieren. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit der E-Scooter liegt bei 20 Stundenkilometern, das Mindestalter der Fahrer bei 14 Jahren. Eine Helmpflicht besteht zwar nicht, der ADAC rät aber dazu, sich mit einem Helm zu schützen.
„Das Angebot wird bisher gut angenommen“, berichtet Apsel. Kurze Fahrten, ob zur Arbeit oder zu Freizeitaktivitäten, sollen mit den elektrisch betriebenen Rollern einfacher und umweltfreundlicher werden. Entsprechend groß ist der Markt: 2017 im kalifornischen Santa Monica gegründet, hat das Unternehmen „Bird“ seine Fahrzeuge inzwischen in rund 100 Städten auf dem ganzen Erdball platziert. Der Hersteller organisiert auch den Leihbetrieb für die Kleinstfahrzeuge. Verteilt sind sie in Monheim auf zehn Standorte – denselben, die auch das im Oktober startende kommunale Fahrradverleihsystem nutzt.