Monheim Kultur Kulturwerke bieten Online-Alternativen

Monheim · Das neue Programm soll trotz aller Unwägbarkeiten im Juni herauskommen. Autokino und Varianten sind geplant.

 DJ Ötzi sollt eigentlich auf der Bürgerwiese Baumberg zur Schlagernacht auftreten. Jetzt könnte es eine Alternative geben – à la Autokino.

DJ Ötzi sollt eigentlich auf der Bürgerwiese Baumberg zur Schlagernacht auftreten. Jetzt könnte es eine Alternative geben – à la Autokino.

Foto: Kulturwerke Monheim/BAZZOKA

Weil es derzeit nicht möglich ist, Kultur live zu erleben, haben die Monheimer Kulturwerke einen Online-Spielplan erstellt. Los geht es an diesem Samstag, 18. April. Dann starten die Kulturwerke mit dem Hashtag #wirbleibenzuhause, hinter dem sich Theatermitschnitte, Konzerte, Comedy-Auftritte und exklusives Material der Künstler, die eigentlich nach Monheim gekommen wären, verbergen.

 Statt live in der Aula am Berliner Ring das Stück „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ zu sehen, können Theaterfreunde am Samstag ab 19 Uhr den Stream „Maria Stuart. Ode an die Freiheit 1“ nach Friedrich Schiller in der Inszenierung des Thalia-Theaters Hamburg verfolgen. Das Besondere an dieser Inszenierung ist, so erläutert Kulturwerke-Chef Martin Witkowski, dass das Stück aufgrund der Corona-Krise nie live vor Publikum gezeigt werden konnte. Die Premiere am 28. März fand bereits online statt.

Der Filmemacher Martin Prinoth begleitete das Ensemble kurz vor der Schließung des Theaters und dokumentierte die Ausnahmesituation vor der eigentlich geplanten Premiere. Entstanden ist ein etwa 40 minütiges, bisher nicht dagewesenes Format: kein abgefilmtes Theater, sondern eine hochaktuelle künstlerische Auseinandersetzung mit Theater in Zeiten von Corona. Der anschließende virtuelle Theaterstammtisch mit der Kulturwerke-Dramaturgin Nadine Schüller bietet die Gelegenheit zum Austausch. Verlinkungen zum Theaterstück und zum anschließenden Nachgespräch gibt es auf der Facebook-Seite der Monheimer Kulturwerke.

 Im April ist weiterhin mit der Pianistin Julia Hülsmann ein exklusiver Programmbeitrag für Monheim geplant. „Die Anfänge des Rüdiger Hoffmann“ (mit Videos aus den 90er Jahren), das legendäre Konzert von ACDC Live@München 2001 und das Geisterkonzert mit der berühmten Opernsängerin Anna Prohaska und dem Pianisten Caspar Frantz stehen außerdem auf dem Online-Spielplan.

Das Monheimer Kulturprogramm für die Saison 2020/2021 wird vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse überarbeitet, soll aber planmäßig im Juni 2020 veröffentlicht werden, kündigt Witkowski an. Damit beginne auch der Vorverkauf für diese Veranstaltungen ab der zweiten Jahreshälfte, teilen die Kulturwerke mit. Unter den Hashtags #sehnsucht und #vorfreude, die bereits auf der Facebook-Seite der Monheimer Kulturwerke gestartet sind, gibt es Rückblicke und Ausblicke auf die nächste Spielzeit. Dort werden sporadisch die Highlights aus dem Spielplan vorgestellt, der ab September 2020 gültig sein wird.

„Ich bin ein optimistischer Mensch“, sagt Witkowski. „Und außerdem finde ich es wichtig, dass Menschen zusammenkommen können.“ Aber man müsse natürlich schauen, wie sich die Pandemie entwickelt. Aktuell sieht er wenig Chancen für einen normalen Kulturbetrieb. „Denn es  geht um die Gesundheit der Gäste, der Mitarbeiter und auch der Künstler“, sagt er. „Dafür tragen wir als Kulturveranstalter Verantwortung.“

Dennoch: Witkowski ist auch auf der Suche nach corona-konformen Alternativen, die nicht unbedingt im Internet stattfinden müssen. Für ein Autokino sucht er derzeit einen geeigneten Platz – eine der wenigen Möglichkeiten, öffentliche Kultur zu bieten, die der aktualisierte NRW-Erlass erlaubt. Darüber hinaus denkt er über eine  Möglichkeit nach, doch eine Schlagerparty auf der Bürgerwiese zu veranstalten. Angelehnt an die Idee eines Autokinos könnte man Konzerte auf einer Leinwand übertragen, die Besucher fahren im  Auto vor und hören im Radio die entsprechende Musik dazu. „Das ist allerdings noch nicht festgezurrt“, schränkt der Kulturmacher ein.

Geöffnet sein soll auf jeden Fall ab Montag wieder das Kulturbüro im Monheimer Tor. Unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften können sich Bürger dort  informieren – von Mensch zu Mensch.

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