Lokale Wirtschaft Kplus-Gruppe wirbt offensiv um Berufsrückkehrer

Monheim · Das Unternehmen, zu dem das St.-Marien-Altenheim in Monheim gehört, startet einen speziellen Kurs für gelernte Pflegekräfte.

 Andrea Rose und Sabine Martin leiten das Angebot für Mitarbeiter in der Pflege, die nach einer längeren Auszeit wieder in den Beruf einsteigen wollen.

Andrea Rose und Sabine Martin leiten das Angebot für Mitarbeiter in der Pflege, die nach einer längeren Auszeit wieder in den Beruf einsteigen wollen.

Foto: RP/Cerstin Tschirner

Pflege von Angehörigen, Wohnortwechsel, Familienphase. Es gibt gute Gründe, warum der Beruf eine Zeitlang in den Hintergrund rücken kann. Gerade bei verantwortungsvollen Berufen, zu denen die in der Pflege gehören, fällt der Weg zurück in den Arbeitsalltag dann oft schwer. „Es sind viele Sorgen, die die Entscheidung begleiten“, sagt Andrea Rose, in der Kplus-Gruppe sowohl für das Fort- und Weiterbildungszentrum als auch für die Personalentwicklung verantwortlich. Das Unternehmen betreibt in der Region mehrere Krankenhäuser, Altersheime und weitere Einrichtungen, darunter auch das St.-Marien-Altenheim in Monheim.

Kann ich das noch? Werde ich den Anforderungen gerecht? Fragen wie diese stellen sich etliche Betroffene, die mit einer Rückkehr in den Pflegedienst liebäugeln. Andrea Rose hat jetzt gemeinsam mit Sabine Martin, Referentin im Diözesan-Caritasverband Köln, ein Programm für Wiedereinsteiger in der Pflege entwickelt. „Das Angebot richtet sich an Pflegekräfte sowohl aus Krankenhäusern als auch aus Senioreneinrichtungen“, sagt Rose. Wer länger als sechs Monate ausgesetzt hat, ist in dem Kurs richtig. „Nach oben gibt es keine Grenzen.“

In vier Einheiten mit jeweils acht Stunden werden die ausgebildeten Pflegekräfte auf den Wiedereinstieg vorbereitet: Fachwissen wird aufgefrischt, rechtliche Neuerungen in der Pflege erläutert, Einblicke in neue Pflegestandards und die aktuelle Pflegepraxis gegeben. „Wir wollen die Sorgen nehmen und so Sicherheit geben, damit hochqualifizierte Menschen wieder verantwortlich in einem verantwortungsvollen Beruf arbeiten können“, erklärt Sabine Martin.

Pflegekräfte sind in Senioreneinrichtungen wie Krankenhäusern gesucht. Schätzungen gehen davon aus, dass sich deutschlandweit bis zu 200.000 Fachkräfte eine Rückkehr nach einer Auszeit vorstellen können. Voraussetzung dafür sind aber Schulungen, die wieder fit für den Job machen. „Medizin und Pflege sind ständigem Fortschritt unterworfen“, sagt Martin. „Wer ein paar Jahre raus ist, kann schnell das Gefühl bekommen, für den Beruf nicht mehr geeignet zu sein.“ Dem wollen die beiden Frauen gemeinsam mit einem Expertenteam aus der Kplus-Gruppe entgegenwirken.

Im Schnitt siebeneinhalb Jahre arbeiten examinierte Pflegekräfte in ihrem Beruf. „Im Vergleich dazu steht die Kplus-Gruppe gut da“, sagt Rose. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit liege in allen Einrichtungen in der Pflege bei knapp zwölf Jahren. „Wir haben aber auch Mitarbeiterinnen, die seit mehr als 30 Jahren für die Patienten oder Bewohner arbeiten.“ Und das trotz eines Rund-um-die-Uhr-Betriebs. Wie lässt sich ein solcher Beruf mit der Familie in Einklang bringen? „Das ist keine einfache Aufgabe“, sagt Stephanie Breddin, Pflegedienstleitung im Monheimer St.-Marien-Altenheim. „Aber wir versuchen, auch individuelle Lösungen zu finden.“ Das setze Flexibilität auf beiden Seiten voraus.

Der erste Wiedereinstiegskurs, der auch für Mitarbeiter anderer Einrichtungen offen ist, läuft vom 28. Mai bis 3. Juni im Kplus-Forum Solingen an der St.-Lukas-Klinik. Der Kurs ist auch für Wiedereinsteiger offen, die nicht in einer der 30 Einrichtungen der Kplus-Gruppe ins Berufsleben zurückkehren wollen. Nähere Infos unter Telefon 0212 705-12555 oder auf www.kplusgruppe.de.

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