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Monheim Kulturraffinerie kostet 72 Millionen Euro

Monheim · Zusätzlich zu dem Umbau der ehemaligen Fassabfüllhalle sollen ein Parkhaus gebaut und Straßen erweitert werden.

 Das letzte einst industriell genutzte Gebäude auf dem früheren Shell-Gelände soll in ein paar Jahren der Kultur dienen. Der Umbau wird teuer.

Das letzte einst industriell genutzte Gebäude auf dem früheren Shell-Gelände soll in ein paar Jahren der Kultur dienen. Der Umbau wird teuer.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

 In ihrem Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2015 hatte die CDU eine Stadthalle gefordert, „eine gute Stube“ für Monheim, dennoch hat sie die jetzigen Pläne, die ehemalige Fassabfüllhalle in eine Stadthalle umzubauen, als „zu teuer“ zurückgewiesen. „Warum lehnen Sie jetzt etwas ab, was Sie selber jahrelang gefordert haben, aber mit ihrem Bürgermeister vergeblich umzusetzen versucht haben“, fragte  Peto-Fraktions-Chefin Lisa Pientak in ihrer Haushaltsrede spitzzüngig. Da war hinter verschlossenen Türen gerade bekannt geworden, dass sich die Umbaukosten für die Kulturraffinerie K 714 von 29 auf 45 Millionen erhöhen, dass sich die Gesamtinvestitionskosten auf 72 Millionen Euro summieren würden. Da das europaweite Vergabeverfahren für die Generalplanung des Projektes noch nicht ganz abgeschlossen ist, darf der Gewinnerentwurf  noch nicht bekanntgegeben werden. „Es laufen noch die Widerspruchsfristen der unterlegenen Teilnehmer“, erklärt Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Bisher habe nur eine grobe Kostenschätzung der Umbaukosten vorgelegen. Nachdem sich der Rat in nicht-öffentlicher Sitzung im Dezember für eine Variante entschieden habe, liege jetzt auch eine  konkrete Kostenrechnung vor. Im Frühjahr 2018 hatte die Stadt einen beschränkten Wettbewerb ausgelobt und vier Büros aufgefordert, Entwürfe für die neue Stadthalle vorzulegen. Die Stadt ließ sich dabei von dem Architekturprofessor Zvonko Turkali beraten, der auch schon der Jury zum Architekturwettbewerb für die Musikschule vorgesessen hatte. „Die Kulturwerke GmbH hatte ein Raumprogramm erarbeitet und ein Betriebskonzept konkretisiert, auf dessen Grundlage die Büros gearbeitet haben“, ergänzt Gebäudemanager Michael Lobe. Nach einem  ersten Präsentationstermin im Herbst wurden die Büros noch einmal mit Verbesserungswünschen an die Arbeit geschickt, die den Eingang, Wege und Zufahrten sowie die Größe des Foyers betrafen, berichtet Zimmermann. Als der Rat dann Anfang Dezember den Siegerentwurf auswählt habe, habe man die Kostenrechnung noch durch ein externes Büro prüfen lassen. „Demnach kann die Stadthalle für 38,4 Millionen Euro gebaut werden“, so Zimmermann. Da die städtische Tochter, die Kulturwerke GmbH,  als Bauherrin vorsteuerabzugsberechtigt sei, könne sie für den Nettobetrag bauen.  „Sonst müssten wir sieben Millionen Euro mehr zahlen.“

Als Kostentreiber hätten sich unter anderem die Auflagen des Denkmalschutzes und die Altlasten im Boden erwiesen. „Für die Bodensanierung haben wir allein eine Million Euro eingeplant, obwohl wir nicht sehr stark in den Boden eingreifen werden“, erklärt Gebäudemanager Michael Lobe.

Das Parkhaus  schlägt mit 16 Millionen Euro zu Buche. Es soll auf dem ehemaligen IMR-Grundstück in Verlängerung der Wasserachse entstehen, wobei die Zufahrt von der Daimlerstraße her geplant wird. Um zu gewährleisten, dass — im schlimmsten Fall — 2000 Fahrzeuge gleichzeitig das Parkhaus ansteuern oder verlassen können, müssen die Zufahrtswege ausgebaut werden, um zu vermeiden, dass der zusätzliche Verkehr in die Wohngebiete sickert.

Deshalb soll  für insgesamt 7,6 Millionen Euro die Daimlerstraße dreispurig ausgebaut, die Einmündung in den Kielsgraben soll eine Ampel bekommen und  der Kreisverkehr zur Baumberger Chaussee beseitigt werden. Das Parkhaus soll aber auch den künftigen Mitarbeitern der Betriebe dienen, die sich südlich des Monbergs ansiedeln werden. „Dort entstehen bis zu 800 Arbeitsplätze“, so Zimmermann.

Zehn Millionen Euro kostete die Ausstattung der Kulturraffinerie. „Neben der teuren Bühnentechnik müssen 2000 schwer entflammbare und stapelbare Stühle gekauft werden“, so Zimmermann. Insgesamt würden die Stadt und ihre Töchter (siehe Box) 72 Millionen Euro für das Projekt aufbringen.

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