1. Schießverein Baumberg Keine After-Zoch-Party: Schützen ziehen um

Monheim · Sie war für Baumberg ein Höhepunkt des Karnevals – die After-Zoch-Party des 1. Schießvereins Baumberg 1988, die seit rund 25 Jahren im Vereinsheim des Schießvereins stattfand.

Ziehen mit: Königin Elke Leimeister (l.) und Tellkönigin Patricia Barcack (r.), proklamiert im September 2022.

Ziehen mit: Königin Elke Leimeister (l.) und Tellkönigin Patricia Barcack (r.), proklamiert im September 2022.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Was erst klein in den Räumen anfing, wurde durch die steigende Nachfrage immer größer. Erst wurde ein kleines Zelt, dann später ein großes Zelt angebaut, um den Besucherandrang bewältigen zu können. Zu den Gästen zählten der Monheimer Kinderprinz mit Prinzessin, der Monheimer Prinz und seine Lieblichkeit mit Gefolge sowie das Hitdorfer Dreigestirn mit der Fährgarde.

„Es ist zu einer legendären Party geworden“, sagt Regina Zündorf, Schatzmeisterin des 1. Schießvereins Baumberg. „Alt und Jung sind zu uns gekommen.“ Deshalb werden viele Karnevalsfreunde traurig über die Nachricht sein, dass die After-Zoch-Party nicht mehr stattfinden kann. Das hat einen ganz einfachen Grund. „Das Gebäude, in dem wir unser Vereinsheim hatten, wurde verkauft und soll abgerissen werden“, erklärt Regina Zündorf. „Deshalb haben wir eine Kündigung bekommen.“ Das bedeutet, dass der Schießverein Baumberg sein Vereinsheim an der Hauptstraße und damit auch die Räumlichkeiten für eine After-Zoch-Party verliert.

Es war 1990, als der damalige Präsident Toni Weber sen. dem Sportschützenverein die Räume zur Verfügung stellte. „Es war ein Freundschaftsdienst“, betont die Schatzmeisterin. So musste der Verein nur eine sehr geringe Miete zahlen. Mit den Jahren wurde das Vereinsheim in Eigenleistung immer weiter ausgebaut und modernisiert. Somit wurde es ein Treffpunkt für Jung und Alt und so manche Festivitäten wurden dort gefeiert. Zentral gelegen und direkt am Zugweg des Baumberger Veedelszuges war das Vereinsheim für eine After-Zoch-Party perfekt.

Doch das ist nun vorbei. Der 1. Schießverein Baumberg musste sich eine neue Bleibe suchen und ist in Urdenbach fündig geworden. „Mit den Urdenbacher Bürgerschützen haben wir eine Interessengemeinschaft bilden können“, erzählt Regina Zündorf, „wir haben nachgefragt, ob wir da mitmachen können.“ Der Urdenbacher Schützenverein war einverstanden, hat er doch dieselben Probleme wie die Baumberger Sportschützen. „Wir werden immer älter“, erklärt Zündorf. „Die jungen Leute haben kein Interesse am Schießsport. Wir haben keine Jugend.“ Die Pandemie habe dem Verein ebenfalls stark zugesetzt. „Wir sind inzwischen nur noch 40 Leute“, so die Schatzmeisterin.

Deshalb sieht der Baumberger Schießverein den Umzug nach Urdenbach auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Natürlich ist es schade, dass keine After-Zoch-Party mehr stattfinden kann, aber es ist fraglich, ob der Verein die viele Arbeit rund um die Party überhaupt noch hätte stemmen können. In Urdenbach kann der Schießverein die Räumlichkeiten und Schießsportanlage mit benutzen. Auch einige Feierlichkeiten wollen die beiden Vereine gemeinsam organisieren, wie beispielsweise die Krönungsfeier.

Der Verein selbst bleibt aber autark und ist dabei, den Umzug vorzubereiten. „Einen Teil unserer Sachen nehmen wir mit nach Urdenbach“, so Regina Zündorf. „Ein Teil wird eingelagert.“ Bis Ende Februar soll der Umzug über die Bühne gegangen sein. Den Veedelszug wollen sie sich trotzdem ansehen. „Aus alter Gewohnheit.“

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