Tourismus in Monheim Ausflugsschiffe fahren ab Mai

Monheim · Die Corona-Pandemie hat zu Einbrüchen bei Schiffsausflügen geführt. In der kommenden Saison möchte Monheim mit seinen beiden Anlegern durchstarten. Die KD hat ab Mai regelmäßige Tagesausflüge von Köln und Düsseldorf mit Stadtführungen im Programm.

 Bald landen wieder Ausflugsboote am XXL Anleger in Monheim an.

Bald landen wieder Ausflugsboote am XXL Anleger in Monheim an.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Nach dem Abflauen der Corona-Pandemie nehmen neben Konzerten und Partys auch Ausflugsfahrten auf dem Rhein wieder Fahrt auf. Monheim und seine Altstadt seien inzwischen ein „sehr beliebtes Ziel“, berichtet Tourismusmanagerin Saskia Braun. Ab Mai bis Oktober 2023 biete die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt (KD) beispielsweise monatlich sowohl von Köln als auch ab Düsseldorf entspannte Tagesfahrten mit Lunchbuffet und Stadtführung in der Monheimer Altstadt an.

Saskia Braun nimmt dann die Gäste am XXL-Anleger in Empfang. Anschließend teilt sie die Besucher gruppenweise den Monguides und deren individueller Führung zu. Je nach Größe des Bootes könnten 60 bis 250 Gäste an Bord sein. Von Düsseldorf aus gebe es bereits seit 2021 Schiffstouren. In Köln legten KD-Schiffe mit dem Ziel Monheim erst seit dem vergangenen Jahr ab.

 Der Anleger in Baumberg liegt beschädigt am Ufer. Erste Boote sollen in dieser Saison hier anlegen.

Der Anleger in Baumberg liegt beschädigt am Ufer. Erste Boote sollen in dieser Saison hier anlegen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

2022 seien aus Düsseldorf vier Tagesausflugsschiffe der KD mit insgesamt rund 600 Passagieren gekommen, eine fünfte geplante Anlegung musste wegen Niedrigwasser abgesagt werden. Aus Köln hätten drei Tagesausflugsschiffe der KD mit insgesamt rund 250 Passagieren in Monheim Station gemacht, zwei weitere geplante Anlegungen musste ebenfalls wegen Niedrigwassers abgesagt werden, fasst Saskia Braun die Touren zusammen.

Die Monheimer Tourismusförderung empfiehlt den Kapitänen bis zu einem Pegelstand (Köln) von zwei Metern in Monheim anzulegen. Bei flach gebauten Schiffen sei jedoch auch ein niedrigerer Pegelstand kein Hindernis. „Die KD-Kapitäne kennen unseren Anleger gut. Es liegt letztlich in ihrem Ermessen.“

 Der Anleger wird für die neue Saison vorbereitet.

Der Anleger wird für die neue Saison vorbereitet.

Foto: RP/Petra Czyperek

„Die KD managt für uns die Buchungen und vermarktet den Anleger“, berichtet Braun. Das Schiffahrtsunternehmen biete zwar selber keine Kreuzfahrten an, kontaktiere dafür aber die entsprechenden Reedereien. Buchungen für Kreuzfahrtschiffe hätten unter Corona „stark gelitten“, sagt Braun. Im vergangenen Jahr sei „noch nicht viel passiert“.

Die Buchungen für den Monheimer Anleger liefen in diesem Jahr aber nach und nach an. Monheim, da ist sich die Tourismusmanagerin sicher, sei ein „guter Landepunkt für weitere Besichtigungen in der Region“. Ob Haus Bürgel mit dem Römischen Museum oder das Neandertal – Möglichkeiten gebe es viele. Wenn demnächst die Rheinpromenade umgestaltet und auch die Treppe zum Rhein fertig ist, biete auch die direkte Umgebung mehr Aufenthaltsqualität.

Attraktiv sei der 1,4 Millionen Euro teure und 2017 fertig gestellte Anleger, an dem Schiffe bis 135 Meter festmachen können, für die Reedereien durch eine Landstromanlage. „Solange die Schiffe hier liegen, liefert sie den Strom“, informiert die Tourismusmanagerin. „Die Kapitäne können den Motor ausmachen und Sprit sparen.“ Schiffe, die in Monheim anlegen, zahlen je nach Größe und Dauer zwischen 150 und 400 Euro. Seien in den vergangenen Jahren eher kleinere Ausflugsschiffe eingesetzt worden, würde die KD nun auch mit größeren Booten in Monheim anlegen. Beispielsweise mit ihrem Prestige-Schiff MS Rhein Galaxy, das auch bei niedrigem Wasserstand auf dem Rhein unterwegs sein kann.

Ab 1. April startet das Piwipper Böötchen vom Anleger aus an den Wochenenden und Feiertagen von 10.30 bis 18 Uhr seine Fährverbindung von Monheim nach Dormagen. „Das ist eine tolle Verbindung zum Rheinradweg.“

„Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Kulturwerke wie im vergangenen Jahr im Juni 2023 den Anleger im Rahmen der Triennale wieder in ihr Programm mit Musik und Veranstaltungen an der Rheinpromenade einbinden werden“, sagt Saskia Braun.

Man sei mit der KD ebenfalls im Gespräch, um den Baumberger Anleger zu vermarkten. Er war erst im vergangenen Jahr ertüchtigt worden. Schiffe bis zu einer Länge von 80 Metern können dort anlegen. Auch für kleine Jollen oder Motorboote sei Platz. Nachdem aber kürzlich ein Tankschiff die Anlage touchiert hatte, löste sich ein Seil und der Landesteg hat sich verschoben. Zum Glück sei der Schwimmkörper intakt, der Ponton müsse aber wieder an die richtige Stelle gezogen werden. Bis alles repariert und abgenommen ist, werde es leider noch eine Weile dauern. „Wir wollen mit dem Steiger noch in dieser Saison an den Start gehen.“

Die Pläne des Teams im Fachbereich Wirtschaftsförderung und Tourismus werden durch Umfragen bestärkt und so spielen die beiden Anleger auch im neuen Tourismuskonzept eine wichtige Rolle, das die Stadt gerade gemeinsam mit dem Büro ift-consulting erarbeitet.

Eine dafür kürzlich erfolgte Potenzialbefragung hat ergeben, dass 48 Prozent der Befragten Monheim im Urlaub als „sehr gut geeignet“ für Schiffsausflüge halten. Weitere 33 Prozent halten die Rheingemeinde dafür als „gut geeignet“. 59 Prozent der Befragten sind bei einem Besuch ebenfalls „sehr interessiert“ an der Monheimer Altstadt. Weitere 32 Prozent sind „interessiert“.

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