Monheim Integrationsrat Integrationsrat will Experten einbeziehen

Monheim · Mit einem mehrsprachigen Flyer und mehr Budget will sich das Gremium für die Neuwahlen im kommenden Jahr vorbereiten.

 Abdelmalek Bouzahra (SPD) ist der amtierende Vorsitzende des Integrationsrates.

Abdelmalek Bouzahra (SPD) ist der amtierende Vorsitzende des Integrationsrates.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Integrationsrat will sich für die Wahlen im September 2020 rüsten. Zunächst würde der Vorsitzende Abdelmalek Bouzahra daher gerne mögliche Sprachbarrieren einreißen. Er regt daher an, das Informationsblatt über den Integrationsrat auch in andere Sprachen, wie Englisch, Französisch, Arabisch, Türkisch, Russisch und Dari zu übersetzen. „Für die Wahl ist es unabdinglich, mehrsprachig aufzutreten“, sagt er. Ihm gehe es allmählich auf die Nerven, dass es die Broschüre bislang nur auf Deutsch gebe. Obwohl im Integrationskonzept seitens der Verwaltung der Abbau sprachlicher Barrieren beschworen werde. „Es geht ja auch nur darum, ihnen die Hand zu reichen, ansonsten ist die Verkehrssprache Deutsch.“

Außerdem beantragt der Vorsitzende für die Sitzung am Donnerstag, dass das Budget des Gremiums, das derzeit bei 9000 Euro liegt, für das Wahljahr 2020 auf 15.000 Euro angehoben wird. Damit soll unter anderem ein Video über die Arbeit des Integrationsrates angefertigt werden. In seinen Wahlwerbung will der Integrationsrat die vorhandenen Migranten-Vereine und Institutionen stärker einbinden, weil diese die natürlichen Partner bei der Aufstellung von Kandidatenlisten seien. Der Integrationsart würde gerne die „zweitbeste Wahlbeteiligung von 21 Prozent im Land“ erneut erreichen.

Während über diese Anträge am Donnerstag entschieden werden soll, hat die Verwaltung die Ablehnung eines weiteren Antrags empfohlen: Der Integrationsrat will seine Geschäftsordnung nämlich dahingehend ändern, dass er künftig auch Vertreter von Institutionen, Vereinen und Verbänden dauerhaft in seine Arbeit einbeziehen kann. Diese Sachverständigen könnten sich laut Antrag an der Aussprache beteiligen, dürften aber keine Anträge stellen. „Andere Ausschüsse des Rates haben ja auch beratende Mitglieder, die sachkundigen Bürger“, sagt Bouzahra. So gehören etwa dem Jugendhilfeausschuss tatsächlich die Vertreter der in der Jugendhilfe tätigen Wohlfahrtverbände an. Bouzahra denkt dabei an den SkFM und das Beratungs-Centrum, die beide mit der Flüchtlingshilfe befasst sind. „Damit könnten wir einen besseren Kommunikationsfluss garantieren“, argumentiert er. Denkbar wären auch Sportvereine, die bekannt für ihre integrative Arbeit seien. Er habe den Antrag an die Geschäftsordnung anderer Integrationsräte in NRW angelehnt.

Die Verwaltung lehnt diese dauerhafte Aufnahme von Sachverständigen ab und verweist dabei zunächst auf eine Formalie: Nur der Rat, dem allein die Besetzung von Ausschüssen obliege, könnte auch die Geschäftsordnung für den Integrationsrat ändern. Außerdem habe der Integrationsrat bereits heute die Möglichkeit, anderer Personen oder Sachverständige zu seinen Sitzungen einzuladen. Dazu gehörten auch Angehörige der Bevölkerungsgruppe, die von Entscheidungen betroffen sind. Eine themenunabhängige Dauerbeteiligung solle aber eben nicht ermöglicht werden, weil dadurch die Grenzen zu den originären Mitgliedern verwischt würde, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung.

 Von der Verwaltung befürwortet wird indes der Antrag, die Workshopreihe zur Vorbereitung der Sitzungen fortzuführen. Schon seit der Wahl im Mai 2014 beraten die Mitglieder in diesen Workshops die Tagesordnungspunkte vor und tauschen sich über Vorhaben aus. Dies wird von einem Mitarbeiter des Instituts für Soziale Innovation, Solingen, moderiert. Um dem neu gewählten Integrationsrat optimale Startbedingungen zu sichern, sollen auch noch nach der Wahl zwei Workshops stattfinden.

Ob Bouzahra nochmal antritt, hat er noch nicht entschieden, weil sein Wechsel zum Masterstudium ansteht. Insgesamt beurteilt er seine Mitstreiter als engagiert, problematisch sei es geworden, als zwei Mitglieder ihre Mandate abgaben. „Weil deren Stellvertreter einfach abtauchten.“

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