Bildung Awo ist jetzt Träger des Offenen Ganztags

Monheim · Zum Schuljahresbeginn besiegeln Hermann-Gmeiner-Schule, Arbeiterwohlfahrt und Stadt Monheim eine Partnerschaft.

 Unterzeichneten den Kooperationsvertrag: (v.l.) Claudia Ullenboom (Schule), Michael Maas (Awo) und Simone Feldmann (Stadt).

Unterzeichneten den Kooperationsvertrag: (v.l.) Claudia Ullenboom (Schule), Michael Maas (Awo) und Simone Feldmann (Stadt).

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Stadt Monheim ist nicht mehr Träger des Offenen Ganztags (OGS) an der Hermann-Gmeiner-Grundschule. Diese Aufgabe hat jetzt die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bezirksverband Niederrhein übernommen. „Die Stadt ist auf uns zugekommen und hat uns gefragt, ob wir an einer Kooperation interessiert sind“, berichtet Dr. Michael Maas, Abteilungsleiter Jugendhilfe der Awo Niederrhein. „Wir übernehmen das gerne“, sagt Maas, „schon weil hier viele Kinder Migrationshintergrund haben. Das passt in unser Profil.“ Außerdem organisiert die Awo bereits erfolgreich den offenen Ganztagsunterricht in der Grundschule am Lerchenweg. „Wir können uns da prima austauschen und zusammenarbeiten“, betont er.

Beide Grundschulen bieten den so genannten rhythmisierten Ganztag an, bei dem sich Anspannungs- und Entspannungsphasen schon ab dem frühen Morgen bis in den Nachmittag abwechseln. Ein zukunftsträchtiges Konzept, das Monheim gerne in Zusammenarbeit mit den Trägern der Grundschulen vorantreiben möchte, sagt Simone Feldmann, Leiterin des städtischen Bereichs, Kinder, Jugend und Familie. Die Kinder bleiben bis mindestens 15 Uhr in der Schule. 240 Jungen und Mädchen besuchen den offenen Ganztag an der Hermann-Gmeiner-Schule. Alle Kinder des ersten und zweiten Schuljahrs – insgesamt 130 – sind im rhythmisierten System. Zwischen Rechnen, Schreiben und Lesen stehen Schwimmen, Zirkus, Yoga, Spielen, Basteln und sogar therapeutisches Reiten auf dem Stundenplan. Schon morgens gibt es ein Angebot an Arbeitsgemeinschaften. Und natürlich eine lange Pause von 9.30 bis 10.10 Uhr, in der die Kleinen erst spielen und dann gemeinsam frühstücken, erläuterte Schulleiterin Claudia Ullenboom.

Für sie war es wichtig, dass trotz des Trägerwechsels die Kontinuität gewahrt bleibt und es so gut wie keinen personellen Wechsel gibt. Allein Valeska Vaßen, Pädagogin mit Masterstudium, ist neu in ihrer Funktion als OGS-Leiterin an der Hermann-Gmeiner-Schule.

Die Ausstattung der Schule sei fürstlich, betont die Awo erfreut. Allein 22 Mitarbeiter stehen im offenen Ganztag zur Verfügung. Eine ungewöhnlich hohe Stundenzahl erlaubt es, dass Sozialarbeiter schon morgens mit in der Klasse sitzen, ehe sie nachmittags Jungen und Mädchen übernehmen. Das Kollegium besteht aus 21 Lehrern plus Sozial-, Sonder- und Heilpädagogen sowie einer Schulsozialarbeiterin.

Die Awo ist in Monheim bereits für die Frühen Hilfen in den beiden Moki-Cafés sowie für für acht Kindertagesstätten verantwortlich. „Sie hat in einem nicht unerheblichen Umfang zum Aufbau der Präventionskette beigetragen und war in allen Modellvorhaben eine verlässliche Partnerin“, unterstreicht Feldmann.

Dank ging von Schulleitung und Awo ganz besonders an die Stadt Monheim, deren freiwillige Zuschüsse neue Möglichkeiten erschließen. „In manchen Städten gibt es gar nichts“, sagt Maas. In Monheim dagegen denkt man beispielsweise über eine Sommerakademie nach, in der die Mitarbeiter sich fortbilden können. „Neue Kollegen sind immer sehr verblüfft über die mediale und personelle Ausstattung bei uns“, pflichtet Ullenboom nicht ohne Stolz bei.

In diesem Sinne unterzeichneten Schule, Awo und Stadt zum Schuljahresbeginn eine Bildungspartnerschaft. Damit bekräftigen alle drei das gemeinsame Ziel, „alle Kinder bei der Ausschöpfung ihrer Potenziale bestmöglich zu unterstützen, so dass sie zuversichtlich, selbstständig und erfolgreich den Schritt in die weiterführende Schule gehen können.“

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