Im Sojus 7 „Helgrindur“ gewinnt Band-Wettbewerb

Monheim · Sechs Bands aus der Region traten beim Rhein-Rock-Contest im Monheimer Sojus 7 auf, darunter Athemous aus Langenfeld.

 Die Langenfelder Band „Athemous“ mit Sänger Marvin Jung stand beim Band-Contest im Sojus 7 außer Konkurrenz auf der Bühne.

Die Langenfelder Band „Athemous“ mit Sänger Marvin Jung stand beim Band-Contest im Sojus 7 außer Konkurrenz auf der Bühne.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das Raketen-Logo des Monheimer Kulturzentrums Sojus 7 bildet die Stimmung ab: Beim städteüberegreifenden Band-Contest des Vereins Rhein-Rock geht das Publikum bei den Auftritten von sechs Bands ab wie eine Rakete. Die Besucher sind zugleich die Jury und küren am Ende die Solinger Gruppe „Helgrindur“ zum Wettbewerbssieger. Mit dabei auf der kleinen Eckbühne außerdem: als Stimmungsmacher außer Konkurrenz die Langenfelder Band „Athemous“ sowie die vier Kölner Gruppen „Rules Of This Game“, „KiraKarate“, „Tausend Trailer“ und „Hohl“.

Jede Band hat jeweils 20 Minuten Zeit, um die Gunst der Zuhörer für sich zu gewinnen. Deren Stimmzettel bestimmen am Ende des Abends, wer am 29. August beim Rhein-Rock-Open-Air-Konzert auf der Monheimer Bürgerwiese einen der Auftritte bestreiten darf. Athemous sorgt für weitere hart-rockige Klänge, während die Fans ihre Favoriten auf die Zettel schreiben. Weil die Siegerband Helgrindur das sommerliche Freiluftkonzert zeitlich nicht wahrnehmen kann, wird als Zweitplatzierter Tausend Trailer auftreten.

Mitorganisatorin Charlotte Bienert (27) erklärt zu Beginn, dass alle Musiker an dem Abend gleiche Bedingungen haben. „Die Bands bekommen vor ihrem Auftritt jeweils fünf Minuten Zeit zum Soundcheck. Die Techniker werden von uns gestellt.“ Der guten Stimmung im Sojus schadet das nicht – im Gegenteil. Durch die knapp bemessene Zeit gibt sich jede Band besonders Mühe, den durch rote und blaue Scheinwerfer spärlich beleuchteten Raum zum Beben zu bringen. Die Genres variieren von Rock-Pop, elektrischem Rock und Punk bis hin zu Pagan Metal.

Letzteres gibt die Band Helgrindur dem Publikum auf die Ohren. Schlagzeuger Alessandro Carpino hat nach eigenen Worten wie seine Mitspieler „ständig Lust, Musik zu machen und aufzutreten“. Dabei spiele die Zahl der Zuhörer keine Rolle. „Und wir möchten unserem Publikum Geschichten und Märchen erzählen.“

Damit sind die Solinger nicht alleine. Frontfrau Alessa Mangesius (24) von Rules Of This Game schreibt Gedichte, seit sie 15 Jahre alt ist, berichtet sie. „Und ich habe bald darauf angefangen, diese Texte zu vertonen.“ Der Fokus verlagerte sich auf das Songschreiben und damit auf die Lieder, wie sie bei dem Abend im Sojus zu hören sind. „Ein Leben ohne Musik ist keine Option“, meint die 24-Jährige.

Die Atmosphäre im Raum ist wild und laut. Die Besucher lassen sich von den Bands und deren Musik mitreißen. „Diese Momente prägen uns“, freut sich Jan Leidner von Tausend Trailer. „Die Verbundenheit untereinander und das Gefühl von Selbstverwirklichung sind genau die Gründe, warum wir Musik machen.“

 Der Band-Contest ist kein verbitterter Kampf um den vordersten Platz. Die Musiker schauen den Mitbewerbern zu und genießen den Abend. „Es geht einfach um den Spaß an der Musik“, sagt Frontfrau Kira Rink (28) von Kirakarate. Schlagzeuger David Leinders (28) ergänzt: „Wir möchten eine gute Show abliefern und dabei tolle neue Leute kennenlernen.“

Für den veranstaltenden Verein Rhein Rock erklärt dessen Vorsitzender Jan von den Driesch (26), dass es der vorerst letzte Bandcontest dieser Art im Sojus 7 sei. Das Haus soll ab Ende Januar umgebaut werden. Die Inbetriebnahme nach den Bauarbeiten sei für den Sommer dieses Jahres geplant.

Ein besonderes Augenmerk solle dabei die neue Veranstaltungshalle werden. „Es ist ein besonderer Abend für uns und ein sehr emotionaler Abschluss“, beschreibt von den Driesch die Gefühlslage. Für die Beteiligten schließe ein Stück Vereinsgeschichte, mit dem sie groß geworden seien.

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