Monheim Kalender „Rheinlandschaften“ Friedemann Fey zeigt Vielfalt der Kämpe

Monheim · Seit 1994 stellt der Monheimer Fotograf seine schönsten Aufnahmen aus Urdenbacher Kämpe und Rheinbogen zu einem Kalender zusammen. Aus in diesem Jahr sind seine Bilder im Monheimer Rathaus ausgestellt.

 Wasser, in dem sich die Landschaft spiegelt, ist immer wieder ein gern gewähltes Motiv.

Wasser, in dem sich die Landschaft spiegelt, ist immer wieder ein gern gewähltes Motiv.

Foto: Friedemann Fey

Eine verschneite Weide im Rheinbogen, frühlingshafte Blütenpracht rund um Haus Bürgel und eine Spiegelung des Wolkenhimmels auf den überschwemmten Rheinwiesen – Friedemann Fey hat in den letzten Monaten wieder viele Fotos von der Landschaft in der Urdenbacher Kämpe, der Baumberger Aue und dem Monheimer und Himmelgeister Rheinbogen gemacht. Zwölf seiner Landschaftsfotografien hat er erneut in einem Jahreskalender zusammengestellt.

Der heute 81-Jährige war vor seinem Ruhestand als Musiklehrer am Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim tätig. Sein Referendariat hatte er am Benrather Schloß-Gymnasium absolviert. Jeden Morgen war er mit dem Fahrrad durch die Kämpe gefahren. Durch den Tipp einer ehemaligen Kollegin kam Fey schließlich dazu, die Urdenbacher Kämpe auch in seiner Freizeit zu besuchen. Seine große Leidenschaft neben dem Unterrichten war das Fotografieren – schon in seiner Jugend beschäftigte er sich viel mit Kameras. „Damals war die Fotografie noch viel komplizierter, weil man so vieles selber machen musste“, erinnert sich Fey. Heute gibt es Smartphone-Kameras, bei denen man nur auf den Bildschirm tippen muss. Und auch Digitalkameras machen vieles automatisch. Er sei aber froh, dass er das Fotografieren ohne den heutigen Komfort gelernt habe, sagte der Monheimer Fotograf in einem Interview mit der Rheinischen Post vor einem Jahr. Er besitze immer noch seine erste Kamera, eine Leica, und auch wenn er mittlerweile ebenfalls mit Digitalkameras fotografiere, wie er einräumte.

Um das perfekte Ergebnis zu erzielen, scheut der ehemalige Musiklehrer keine Mühen. So habe er beispielsweise eine App, um den Sonnenstand zu berechnen. Damit der Lichteinfall stimmt, stehe er manchmal sehr früh auf, berichtet er. Natürlich gehöre manchmal auch ein bisschen Glück zum effektvoll ausgeleuchteten Landschaftsmotiv: Fey war oft zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Mittlerweile kenne er aber natürlich auch die schönsten Aussichtspunkte und wisse, zu welcher Tageszeit er welche Effekte erzielen könne. Auf die Frage, welche Jahreszeit er am liebsten ablichte, antwortete der Fotograf, dass jede Jahreszeit ihre positiven Seiten habe. Aus der Sicht des Fotografen tue er sich aber eher mit dem Sommer schwer: Denn dann sei alles grün und klare Konturen fehlten. Im Winter wiederum fehle ihm seit einigen Jahren die weiße, verschneite Landschaft. Für die Kalenderblätter der Wintermonate benutze er deshalb auch Fotos aus vergangenen Jahren, in denen viel Schnee gefallen ist.

Seit 1994 wählt der Monheimer jedes Jahr die zwölf schönsten seiner Bilder aus und gestaltet einen Kalender. 1995 erschien sein erster Kalender, den er von da an bis heute jedes Jahr veröffentlichte. Zu Anfang unter dem Titel „Monheim am Rhein – Impressionen“, seit 2010 heißt der Kalender „Rheinlandschaften“. Durch die Kalender kann man nicht nur die Entwicklung der Landschaften nachvollziehen, weil diese sich natürlich jedes Jahr ein bisschen verändern. Sie zeigen auch, wie facettenreich die Natur am Rhein eigentlich ist.

Bei der Realisierung seines Projekts wird Fey schon seit vielen Jahren von der in Monheim ansässigen Theissen Medien Gruppe unterstützt. Diese hat unter anderem wieder dafür gesorgt, dass die zugehörigen GPS-Koordinaten auf den Kalenderbildern zu sehen sind und damit jedem, der Interesse hat, die Möglichkeit gegeben, die Orte, an denen die Fotos geschossen wurden, selbst zu erkunden, zu erleben und vielleicht sogar mit der eigenen Kamera aufzunehmen.

Alle zwölf Aufnahmen aus dem Kalender sind außerdem auch in diesem Jahr wieder für einige Wochen im ersten Stock des Monheimer Rathauses zu sehen. Es ist nun schon das zwölfte Mal, dass der 81-Jährige seine Bilder zur Verfügung stellt. Ihm sei es wichtig, seine Erlebnisse mit anderen Menschen zu teilen, erklärte der Rentner vor einem Jahr.

Nicht nur von der Natur, sondern auch von Architektur ist Fey begeistert. Letztes Jahr hat er zusammen mit dem bekannten Organisten Oskar Gottlieb Blarr den Kalender „Orgelstadt Düsseldorf“ herausgebracht, eine Fortsetzung zu dem 1982 veröffentlichten Buch von Blarr und Theodor Kersken.

 Der Fotograf Friedemann Fey: Am liebsten nimmt er Landschaften vor die Linse.

Der Fotograf Friedemann Fey: Am liebsten nimmt er Landschaften vor die Linse.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)
 Das Blatt für den Oktober zeigt einen nur noch spärlich belaubten Baum im Frühdunst.

Das Blatt für den Oktober zeigt einen nur noch spärlich belaubten Baum im Frühdunst.

Foto: Friedemann Fey

Der Kalender enthält 24 Kalenderblätter mit Fotos von Düsseldorfer Orgeln, auf deren Rückseite eine Beschreibung der Orgel abgedruckt sind. Hinzu kommen Lebensdaten von Komponisten und Notenbeispiele von Orgelwerken. Da die Wochentage fehlen, kann der Kalender jedes Jahr aufs Neue verwendet werden.

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