Rundgang mit Stadtteilmanager CDU beklagt Müllfledderei im Berliner Viertel

Monheim · Bei einem Rundgang mit Stadtteilmanager Georg Scheyer haben die Christdemokraten sich rund um den Ernst-Reuter-Platz umgeschaut.

 Das Entsorgungsunternehmen Awista fuhr Sonderschichten, um das Sperrmüll-Chaos rund um die Lichtenberger Straße zu beseitigen.

Das Entsorgungsunternehmen Awista fuhr Sonderschichten, um das Sperrmüll-Chaos rund um die Lichtenberger Straße zu beseitigen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es wird viel geredet über das Berliner Viertel. Doch viele kennen es nicht wirklich. Jetzt haben sich die Politiker des CDU-Ortsverbands Monheim-Süd dort umgeschaut, um sich auf Stand zu bringen.  Ergebnis: Das Müllproblem drängt. Die CDU will beantragen, dass der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) vor  Sperrmülltagen verstärkt im Viertel präsent ist, um Mülltourismus zu vermeiden.

Stadtteilmanager Georg Scheyer begrüßt Lars van der Bijl, für den südlichen Teil des CDU-Ortsverbands zuständig, mit den Worten: „Na, gut gefunden?“ Klar. Van der Bijl, Bürgermeisterkandidat der CDU, kennt sich aus und hat Humor. Die Bebauung entlang der Brandenburger Allee, die Stadteilmanager Scheyer, als erstes zeigt, findet er im positiven Sinn  „eher wenig verdichtet“. Die durchweg dreigeschossige Bebauung wirkt nach der Sanierung und dem frischen Anstrich in Weiß und Blau gepflegt. „Die LEG hat viel in Klimaschutz und Optik investiert“, erläutert Scheyer. Die Wohnungen seien außerdem alle aus der Sozialbindung herausgefallen und wären jetzt natürlich teurer. Teilweise seien die Mieten von fünf auf acht Euro pro Quadratmeter gestiegen. Hinzu kämen die Nebenkosten, die oft Streitpunkt sind.

Schuld ist unter anderem die Wärmeversorgung. Der Vertrag mit der RWE-Nachfolgefirma Innogy läuft weiter.  „Ich fände Gasthermen als Alternative besser. Und das wäre günstiger für die Mieter“, sagt van der Bijl. Warum die Stadt die Verträge nicht gekündigt hat, wie ursprünglich einmal angedacht, ist für ihn ein Rätsel.

Gut gefällt dem Unionspolitiker das viele Grün in der Siedlung. „Davon gibt es hier mehr als an anderen Stellen“, kritisiert er die Strategie der Stadt, viel Grün für  Neubauten zu opfern. „Das ist locker luftig hier“, findet van der Bijl. Markus Maiorano tröstet das wenig. Er ist ebenfalls in der CDU und wohnt seit zehn Jahren im Berliner Viertel. Er zahlt inzwischen 2,50 Euro mehr pro Quadratmeter,  und die Nebenkosten seien auch deutlich gestiegen, sagt er.

2830 Wohnungen gehören der LEG in Monheim. Die Vonovia hat ungefähr 300. Darüber hinaus gebe es etliche Eigentumswohnungen, etwa 1000  an Lichtenberger- und Köpenicker Straße. Bruno Kamp (CDU) wohnt an der Wilmersdorfer Straße und beklagt nach wie vor den vielen Müll im Viertel. „Das Problem besteht weiter“, sagt er und begrüßt die Initiative der Mandatsträger, einen entsprechenden Antrag zu stellen, um zu einer Lösung zu kommen.

Ein neues Quartier entwickelt sich auf dem ehemaligen Gelände der Anton-Schwarz-Schule. Dort sollen 200 Wohnungen entstehen, unter Federführung der Monheimer Wohnungsbaugesellschaft.

Scheyer weist darauf hin, dass die wenigsten Häuser im Berliner Viertel barrierefrei seien. Die meisten haben ein sogenanntes Hochparterre, das nur über Stufen zu erreichen ist.  Weitere Stationen des Rundgangs sind ein paar prägnante Stellen, etwa an der Kurt-Schumacher-Straße, wo nicht nur die Moschee gebaut wird, sondern auch die Zubringerstraße zur Nord-Süd-Spange entstehen wird. Die Unterführung, die das Berliner Viertel von der Innenstadt trennt, ist für viele immer noch ein Ärgernis. Da müsse unbedingt etwas geschehen. Bislang habe noch kein Verbesserungsvorschlag gefruchtet.

Die Teilnehmer sind sich einig, dass das Berliner Viertel besser ist als sein Ruf. Als größtes Problem – auch für das im Image des Viertels – gilt die Müllproblematik, auch verursacht durch  Müllfledderei, Altmetall-Sammler, Mülltourismus sowie  mangelnde Mülltrennung.   Das begünstige ein weiteres Problem im Viertel: Es gibt zu viele Ratten,  sagt Dr. Angela Linhart (CDU). Manfred Hein, Abteilungsleiter Bauverwaltung, kennt das Problem. „Wir arbeiten an einem Gesamtpaket“, sagt er. Daran seien viele Partner beteiligt.

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