Monheim Raffinerie K 714: „Bloß nicht den Blick verbauen“

Monheim · Martin Witkowski, Chef der Kulturwerke GmbH, ist ein kreativ-kommunikativer Mensch. Gelassen und geduldig beantwortet er Fragen und nimmt die Kritik zur geplanten Veranstaltungshalle „Kulturraffinerie K 714“ auf.

Der Beteiligungsstand für Bürger steht vor dem Rathaus und die Monheimer kommen. „Zu teuer“, schimpfen die einen. Und: „Ich will alles“, sagt Gabi Schmidt, die mit ihrem Mann Detlef zum Stand gekommen ist. Alles: Das ist Tanz, Theater, Klassik. Und natürlich ein  Restaurant, das sich dem Stil von Gebäude und Angebot anpasst.

Detlef Schmidt interessiert sich eher dafür, ob beim Umbau der ehemaligen Shell-Abfüllhalle an der Rheinpromenade auch an Energieeffizienz gedacht wird. Die beiden Baumberger besuchen regelmäßig Kulturveranstaltungen in Düsseldorf oder Köln, waren schon in der Elbphilharmonie. „Aber wir gehen auch gern in die Aula“, sagt Gabi Schmidt. Sie sorgt sich auch um die Verkehrsanbindung. „Wenn 4000 Leute kommen, dann ist Monheim komplett dicht“, fürchtet sie. Olivia Konieczny beschwichtigt. „Es werden neue Verkehrsverbindungen entstehen, die das Problem vermeiden sollen.“ Außerdem verweist die Koordinatorin für Bürgerschaftsbeteiligung auf das große Parkhaus, das am Ende der Wasserachse im Rheinpark entstehen soll.

Konieczny nimmt die Fragen und Anregungen mit ihrem Laptop auf und stellt sie später ins Bürgerportal „Mitdenken“, das über die Homepage der Stadt Monheim zu erreichen ist.

Dort werden sich auch die Anregungen finden, die Josef Lambertz am Herzen liegen. Er will auf gar keinen Fall, dass am Rheinufer, direkt unterhalb der Kulturraffinerie 714, hohe Gebäude entstehen. „Bloß nicht den Blick verstellen“, sagt er. Das wäre katastrophal. Bei Martin Witkowski rennt er damit offene Türen ein. „Da bin ich ganz bei Ihnen.“

Witkowski zeigt Lambertz am Modell, wo ein Dach-Restaurant entstehen könnte. Nämlich genau auf der Ecke gegenüber dem Comfort-Hotel. „Da hätte man einen guten Ausblick auf den Rhein“, beschreibt er. Ein Wintergarten würde auch bei den Schmidts gut ankommen. Emil Drösser, der auch als Stadtführer (Mon-Guide) unterwegs ist und durch die Raffinerie führen will, regt an, den Keller unter der alten Halle Vereinen und Garden zur Verfügung zu stellen, damit sie zum Beispiel ihre Kulissen und Karnevalskostüme dort unterbringen können.

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