Monheim Baumberger wollen Wohnraum für ihre Familie

Monheim · Das Beteiligungsportal mitdenken zum Thema Hasholzer Grund ist noch bis 10. Mai für die Bürger geöffnet. Viele wünschen sich bezahlbaren Wohnraum und genügend Parkplätze. Andere fürchten Verkehrsprobleme.

 Im Hintergrund, noch hinter dem Areal, auf dem bereits die Baustraße liegt, werden das dritte und vierte Baufeld überplant.

Im Hintergrund, noch hinter dem Areal, auf dem bereits die Baustraße liegt, werden das dritte und vierte Baufeld überplant.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

„Bezahlbar“ ist wohl das Wort, das in den Statements der Monheimer Bürger auf der Beteiligungsplattform „mitdenken“ zum Thema Neubaugebiet Hasholzer Grund am häufigsten vorkommt. Der neu geschaffene Wohnraum soll ausdrücklich der angestammten Monheimer Bevölkerung vorbehalten und nicht auf die finanziellen Verhältnisse von „Managerfamilien“ aus den benachbarten Großstädten zugeschnitten sein.  Mehrfach genannt wird auch der Wunsch nach einer in die Wohnsiedlung integrierten Nahversorgung, wie eine Bäckerei oder Apotheke, auch die Forderung, den ruhenden Verkehr in eine Tiefgarage zu verbannen, wird mehrfach erhoben. Noch bis zum 10. Mai können sich die Bürger äußern, wobei sie sich mit ihrem aktivierten Monheim-Pass anmelden können.

Anwohner des Österreichviertels sorgen sich über das zusätzliche Verkehrsaufkommen durch die gut 180 weiteren Wohneinheiten. „Schon jetzt gibt es viel mehr Verkehr auf der Geschwister-Scholl-Straße“, beklagt Oliver Ritter. Auch Jörg Daehme wünscht sich, dass bei der Ableitung des Verkehrs aus dem Neubauviertel der Altbestand geschützt werde. „Marcel“ bezweifelt, dass der Knotenpunkt Wienerneustädter Straße/Berghausener Allee auf so viel Verkehr ausgerichtet ist. Der Anschluss der Europaallee an das vorhandene Straßennetz wird südlich der Wolfhagener Straße erfolgen, zwischen der Wohnbebauung und der Tannenbaumschonung, erläutert Andreas Apsel, Bereichsleiter Straßen. Er versichert, dass der schon ausgebaute Knotenpunkt den zusätzlichen Verkehr aufnehmen könne, zudem werde ja auch die Berghausener Straße noch vierspurig ausgebaut.

Um die Verkehrsbelastung zu reduzieren, wünschen sich die Alteinwohner auch einen Anschluss des Neubaugebietes an den öffentlichen Nahverkehr. Während die einen genügend Parkmöglichkeiten anmahnen, fassen andere das Ziel „Klimaschutzsiedlung“ als Ansatz für eine gänzlich autofreie Zone auf.  Andere haben auch schon konkrete Vorstellungen, wie dieses Attribut ausgefüllt werden kann, indem grundsätzlich viel Grün eingaplant wird, Photovoltaikanlagen, Ladestationen für E-Autos und Grauwassernutzungsanlagen vorgesehen werden.

Nachdem die Jury zum städtebaulichen Wettbewerb Hasholter Grund am 30. April getagt hat, ist der Entwurf eines Büros ausgeschieden. Die Büros Astoc und BJP wurden angewiesen, etwa die Parkplatzsituation nachzubessern, berichtet Pressesprecher Achim Behn von der Deutschen Reihenhaus  AG, der die beiden Baufelder in Baumberg gehören. In sechs Wochen tage man erneut. Bei dem Begriff Klimaschutzsiedlung habe man sich mit der Stadt  auf die Lesart „klimaneutral“ oder „KfW Effizienzhaus 55“ geeinigt. „Das erfüllen unsere Häuser“, so Behn. Für eine etwaige Dachbegrünung kämen nur die Flachdächer der Mehrfamilienhäuser oder Garagendächer in Frage. Das Unternehmen, das den Anspruch erhebt, der günstigste deutsche Anbieter für Neubauten zu sein,  möchte in Baumberg natürlich auch seine beiden Standard-Haustypen, „Wohntraum (120 qm)“ und „Familienglück (145 qm)“ bauen. Da die Stadt aber gemischte Haustypen wünscht, „erweitern wir gerade unsere Produktpalette um Doppelhäuser“. Dem vielfach geäußerten Wunsch nach Miethäusern erteilt Behn allerdings eine Absage. „Eigentum erzeugt Verantwortung: Die Leute gehen dann einfach pfleglicher damit um.“  Außerdem wäre so das Konzept der Wohnungseigentumsgemeinschaft für die jewiligen Reihenhauskette nicht aufrechtzuerhalten. „Freiflächen sind da Gemeinschafseigentum.“

Über die genaue Ausgestaltung der Klimaschutzaspekte und  Fragen wie den Lärmschutz werde erst im weiteren Bebauungsplan-Verfahren entschieden, erklärt Stadtplanerin Kerstin Frey. „Wenn die Lärmschutzgutachten ergeben, dass die Riegelbebauung im Süden nicht reicht, müssen wir weitere Maßnahmen ergreifen.“ Die Konsultation werde auf jeden Fall in die weitere Planung einfließen.

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