Monheim Monheim – bald Promenade des Neanderlands

Monheim · In Monheim gibt es einige attraktive Ziele für Tagesausflügler, Wanderer und Radfahrer. Das bisher brachliegende Potenzial soll künftig genutzt werden. Tourismusmanagerin Maximiliane Richtzenhain hat ein erstes Konzept erarbeitet.

Monheim will den Rhein vermarkten
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Rund 100 000 Menschen nutzen laut Maximiliane Richtzenhain den Rheinradweg pro Jahr. Auch Monheim ist eine Station der rund 1300 Kilometer langen Strecke für passionierte Radler. Das große blaue Schild an der Deichanlage gegenüber des Deusser-Hauses weist deutlich darauf hin. Doch Monheim profitiert nicht vom steten Strom der Tagesausflügler. Anstatt beispielsweise in der Altstadt für eine Einkehr haltzumachen, fahren sie meist am historischen Stadtkern vorbei.

Das Tourismuskonzept der Stadt soll die Situation in den kommenden Jahren verändern und verbessern. Im Planungsausschuss stellte Maximiliane Richtzenhain erstmals ihre Pläne vor. Die Tourismusmanagerin hat neben den 100 000 Radlern entlang des Rheins weitere beeindruckende Zahlen parat. Demnach waren im letzten Jahr mehr als 110 000 Menschen touristisch in der Urdenbacher Kämpe unterwegs — unter anderem auch in Haus Bürgel mit seinem römischen Museum. Selbst auf den ersten Blick eher unscheinbare Orte entpuppten sich in dem Vortrag als attraktive Ausflugsziele. Rund 10 000 Menschen besuchten 2012 die Marienkapelle.

"Die Zahlen zeigen, dass Monheim aus touristischer Sicht viel Potenzial hat", meint Richtzenhain, "aber wir müssen gezielt die Attraktivität stärken und entsprechende Angebote schaffen." Der Binnentourismus sei ein "lukrativer Wachstumsmarkt", in dem die Gänselieselstadt vor allem wegen ihrer Nähe zum Rhein punkten könne. Auch Haus Bürgel, Marienburg, Altstadt und Deusser-Haus seien "interessante Ausflugsziele". Hinzu kommen Hotels und Gastronomien wie etwa der Monberg, die eine "Ankerwirkung" entfalten könnten, wie Richtzenhain es umschreibt.

Sie will eine touristische Identität für die Stadt schaffen. "Es fehlt beispielsweise eine Inszenierung als Naturraum", meint die Managerin. "Es ist wichtig, dass sich die einzelnen Stellen besser vernetzen und eine Marke schaffen." Als eine Marketingidee schwebt ihr der Begriff "Promenade des Neanderlands" vor, mit dem sich Monheim gut in das kreisweite Tourismuskonzept einfügen könnte. Der Vorteil sei, dass es mit Neanderland bereits eine etablierte Marke gebe: "Davon profitieren der Kreis Mettmann und Monheim gleichermaßen." Weitere Ideen sind beispielsweise Touren, die wie eine Schnitzeljagd zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt führen — mit interaktiven Karten und entsprechenden Apps für Smartphones. "City-Safari" nennt Richtzenhain den Ansatz, mit dem Auswärtige die Stadt erkunden können.

Dafür ist es allerdings nötig, Angebote und Attraktionen zu vernetzen und eine Landkarte zu entwerfen, auf der die markanten Punkte verzeichnet sind. Dies sei auch als "dezentrales Museum" für eine Entdeckungsreise durch Monheim und seine Geschichte denkbar. "Ebenfalls wichtig sind Marketing und Information", betont die Diplom-Geografin. "Ein mehr auf Tourismus ausgerichteter Internetauftritt, entsprechende Karten, Broschüren, Flyer und interaktive Apps sind dafür unter anderem notwendig." Ebenfalls wichtig ist demnach, dass ein Kooperationsnetzwerk aller Betriebe aus der Branche entsteht und der Service in Hotels und Gastronomie insgesamt darauf ausgerichtet ist, dass sich Besucher rundum wohl fühlen. "Das kann eventuell 10 bis 15 Jahre dauern ", meint Richtzenhain, "aber es wäre ein weiterer Faktor, der Monheim attraktiver macht — auch für die Bürger."

(dora)
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