Opladener Straße Auch die Marokkaner starten Moschee-Bau

Monheim · Auf dem Menk-Gelände entsteht das nächste Gemeindezentrum Monheimer Muslime.

 Bürgermeister Daniel Zimmermann, Mohamed Arab, Schatzmeister der marokkanischen Islamischen Gemeinde, und Architekt Abdel-Hamid beim symbolischen Spatenstich.

Bürgermeister Daniel Zimmermann, Mohamed Arab, Schatzmeister der marokkanischen Islamischen Gemeinde, und Architekt Abdel-Hamid beim symbolischen Spatenstich.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Es ist eine kleine Gruppe, die sich zum symbolischen ersten Spatenstich für die marokkanische Moschee auf dem ehemaligen Menk-Gelände in Monheim eingefunden hat. Doch die Freude, dass es endlich losgeht, ist bei Ehmahdi Ousrout vom Vorstand des Moschee-Vereins riesig. „Jetzt werden wir endlich ein unübersehbarer Teil der Stadt und der Gesellschaft.“ Sein Kollege Said Talbi betont: „Das ist heute ein großer Tag für die islamische Gemeinde Monheim und Umgebung.“ Aktuell hat die Gemeinde ihr Domizil an der Opladener Straße 129. Doch die Räumlichkeiten dort sind für die inzwischen 260 Mitglieder viel zu eng geworden. „Außerdem kommen regelmäßig viele Muslime aus Langenfeld und Hilden, um bei uns zu beten“, berichtet Ousrout.

Mit dem am Donnerstag symbolisch gestarteten Bau soll zügig begonnen werden. „Wir planen ja inzwischen schon seit fast fünf Jahren.“ Die Vorstandsmitglieder rechnen damit, dass das klassische, moderne Gebäude in 18 Monaten, spätestens in zwei Jahren fertig sein wird. Dort sollen die Muslime zum Gebet zusammenkommen. Die Moschee soll aber auch zum Austausch untereinander und mit den christlichen Mitbürgern dienen. Der helle Sandsteinbau erhält zwei 17,5 Meter hohe Minarette und hat eine Grundfläche von 800 Quadratmetern. Der Gebetsraum im Erdgeschoss ist 400 Quadratmeter groß. Direkt nebenan: die Begegnungsstätte, eine Bibliothek und das Vorstandsbüro.

In der ersten Etage werden Klassenräume und die Räume für Nachhilfe untergebracht. Der Eingang werde voraussichtlich an der Opladener Straße sein, sagt Elmahdi Ousrout. Das Grundstück ist insgesamt 3500 Quadratmeter groß. Rund 40 Parkplätze werden den Besuchern laut Plan zur Verfügung stehen.

Auch Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann sprach am Donnerstag von einem „besonderen Tag“. Er erinnerte an die kontroverse Diskussion vor vier Jahren. Damals machte sich seine Peto-Mehrheitsfraktion im Rat dafür stark, die beiden islamischen Gemeinden „aus den Hinterhöfen“ zu holen. Die Stadt stellte sowohl der marokkanischen als auch der türkisch-islamischen Gemeinde Grundstücke für einen Moschee-Neubau zur Verfügung. Gratis. Nicht alle Monheimer waren mit diesem 850.000-Euro-Geschenk einverstanden. Das Gebetshaus der türkischen Muslime entsteht gerade neben dem Mona Mare.

„Der Islam gehört zu Monheim“, sagte Zimmermann. „Wir nennen uns schon seit einiger Zeit ,Stadt für alle‘.“ Er wünsche sich, dass die Gemeinde an diesem Ort ein „Wahrzeichen“ baue. Es solle ein Ort des Glaubens und ein Ort werden, an den man andere einladen könne. Lilo Ihringer, Geschäftsführerin der Firma Menk, war mit einem blumengeschmückten Korb voller Äpfel zu Begrüßung der neuen Nachbarn gekommen und richtete ein „herzliches Willkommen am Monbag-See“ aus.

Rund zweieinhalb bis drei Millionen Euro wird der Moschee-Neubau der Marokkaner kosten, schätzt Said Talbi. Eine gute Summe sei schon an Spenden zusammengekommen. „Wenn Sie erst richtig anfangen zu bauen, werden die Spenden weiter fließen“, ermunterte der Bürgermeister die Gemeinde.

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