Monheim Polizei und Feuerwehr begeistern Ferienkids
Monheim · Auf dem Monheimer Abenteuerspielplatz läuft wieder ein Ferienprogramm. Jetzt waren Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen zu Besuch. Die Kinder durften allerhand ausprobieren.
Jolina ist sich sicher: Obwohl ihre Hände mit den Original-Polizeihandschellen auf dem Rücken gefesselt sind, kann sie sich ganz bestimmt noch wehren. „Ich kann dich doch noch treten“, erklärt die Achtjährige keck und versucht, mit den Beinen auszuholen. Hauptkommissar Ralf Sindzinski grinst – und hebt ein ganz kleines bisschen die geknebelten Arme nach oben. Schon hat Jolina kaum noch Halt, verliert fast das Gleichgewicht. „Boah das ist gemein“, schimpft sie, „voll ungerecht!“ Die anderen Ferienkinder um sie herum lachen. Auch der Polizist muss schmunzeln. „O je. Und jetzt habe ich auch noch den Schlüssel für die Handschellen verloren.“
Jahr für Jahr gehört der Besuch von Feuerwehr und Polizei zum Ferienprogramm des Monheimer Abenteuerspielplatzes. Organisiert hat ihn die Seniorenunion. „Wir helfen seit Jahren drei Wochen bei der Ferienbetreuung mit“, erklärt Dagobert Füsser, während er das Geschehen rund um die Einsatzfahrzeuge verfolgt. „Dieser Tag hier ist schon etwas Besonderes. Die Beamten machen das wirklich mit viel Freude und sehr kindgerecht.“
Wenige Meter weiter auf dem Schützenplatz steht der Pickup der Feuerwehr, aufgeklappt, die Schläuche sind ausgerollt. Jetzt heißt es „Wasser Marsch“. Mit kraftvoller Unterstützung von Feuerwehrmann Markus Paikert hält Max den Schlauch und betätigt einen Hebel. Das Wasser schießt mit enormem Druck in hohem Bogen meterweit heraus. Max ist hochkonzentriert und fasziniert zugleich. „Wahnsinn“, stammelt der Elfährige aufgeregt, „wie anstrengend das ist! Das wollte ich immer schon mal machen, einfach irre.“
Ein anderer Junge springt direkt in den Wasserstrahl hinein, versucht mit der Zunge die Tropfen zu fangen, in Sekunden ist er nass. Markus Paikert versteht da keinen Spaß. „Ich habe Euch mehrfach vorher gerade gesagt, das ist kein Trinkwasser, das ist Löschwasser, davon könnt Ihr krank werden. Raus da. Sofort.“
Hauptkommissar Sindzinski holt derweil einen kurzen Schlagstock aus dem Auto. „Wisst ihr, was das ist“, fragt er in die neugierige Runde. „Ein Stock“, ruft ein Mädchen. Der Polizist nickt. „Das ist nicht nur ein Stock aus Hartkunststoff, das ist vor allem in erster Linie eine Waffe. Das bedeutet, nur wer einen Waffenschein hat und dafür Jahr für Jahr eine neue Prüfung ablegt, darf ihn benutzen.“ Sindzinski deutet auf seine Halterung am Gürtel. „Das Gleiche gilt auch hier für meine Pistole.“ Mats, sieben Jahre, bekommt sofort riesige Augen. „Ist die etwa ehecht, deine Pistole?“
Die Ferienteilnehmer lernen an diesem Morgen noch viel über die Einsatzfahrzeuge, über die Arbeit von Polizei und Feuerwehr, über deren Verhalten im Notfall: Verbrecher sitzen im Polizeiauto hinten und werden vom Beamten während der Fahrt bewacht, Pfefferspray wird nie ins Gesicht, sondern auf die Brust gesprayt, und Kinder unter 14 Jahren sind nicht strafmündig. „Echt jetzt?“, will ein Junge wissen, „ich kenne einen Jungen, der ist zehn, der hat mal Spielzeug geklaut, und jetzt sagt er, er muss 1000 Euro Strafe bezahlen.“ Hauptkommissar Jürgen Kölner denkt einen Moment nach. „Das kann eigentlich nicht sein, aber das heißt nicht, dass ihr jetzt fleißig klauen dürft. Eine Strafanzeige wird immer geschrieben, und das Jugendamt wird informiert. Und wenn ihr später, wenn ihr älter seid, straffällig werdet, dann kommen solche Dinge wieder zu Tage.“
Mit viel Engagement und Freude stehen die beiden Polizisten und ihre Kollegen von der Feuerwehr den neugierigen Kindern Rede und Antwort und lassen sie Ungefährliches ausprobieren. Nach einer Stunde wissen alle, dass so eine schusssichere Weste ziemlich schwer, aber sinnvoll ist und ein Schutzhelm tatsächlich viel aushalten kann.