Mobile Redaktion Monheim Monheimer mögen ihre Nachbarn

Monheim · Am Stand der Rheinischen Post gab es auch Kritik an der Stadt – etwa zum Parken an der Niederstraße.

 Erika Schmidt ist vor sieben Jahren nach Monheim gezogen.

Erika Schmidt ist vor sieben Jahren nach Monheim gezogen.

Foto: Rheinische Post/Heike Schoog

„Monheim hat eine liebenswerte Nachbarschaft, wenn ich im Urlaub bin,  freue ich mich jedes Mal wieder nach Hause zukommen“, erzählt Nora Fischer am Stand der Rheinischen Post, der im Rahmen der Nachbarschaftsserie vor dem Rathaus aufgebaut ist. Bei Kaffee und Gebäck erzählt die Monheimerin, dass sie seit über 55 Jahren in der Stadt am Rhein lebt. Sie  kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Mit den Nachbarn habe sie keine Probleme, verrät sie. Die Bürger gehen friedlich miteinander um und Neubürger integrieren sich. „Ich habe das Gefühl, alle Monheimer sind meine Nachbarn, hier wird man immer angelächelt. Selbst mit unserem Bürgermeister lässt sich ein Pläuschchen halten“, sagt sie.

Helmut Kuhnhenn ist ebenso begeistert von der Atmosphäre. Seine Nachbarn sind für ihn wie eine große Familie. „Wir sind zusammen alt geworden, so etwas verbindet“, erzählt er. Der Umgang miteinander sei harmonisch und jeder helfe jedem. „Man achtet auf einander und kommuniziert viel“, erklärt Kuhnhenn. Auch an den Straßenecken, Warteschlangen sowie am Stand der RP kommen die Monheimer ins Gespräch, wie Nachbarn eben. Kuhnhenn sagt aber auch, alle Generationen sollten mitwirken, um den Zusammenhalt beizubehalten.

Anna Maria Cynbryla beschreibt eine ganz andere Nachbarschaft. Sie ist begeistert von Monheims Städtepartnerschaften. „Auch Städte,  die mehr als 3000 Kilometer entfernt sind verbinden Menschen.“ Zusätzlich erzählt sie, dass Monheim sie nach ihrem Umzug aus der Großstadt gleich wie eine neue Nachbarin aufgenommen hat. „Man fühlt sich hier sofort wohl“.

Das empfindet auch Erika Schmidt (78) so. Sie ist vor neun Jahren aus Wuppertal nach Monheim gekommen. „Das hätte ich viel früher machen sollen“, sagt sie. Hier bekomme ihr das fröhlich-rheinische Temperament, die Luft und die ebenen Flächen. Auch bei ihr kommt der Bürgermeister Daniel Zimmermann gut an. „Mit dem kann man reden, wenn man ihn trifft.“ „Monheim“, so Schmidt, „ist wie ein Dorf, in dem jeder mit jedem spricht. Ich fühle mich hier zuhause.“

Gertrud Harwege ist eine alte Monheimerin (85). Sie ist weniger wegen der Nachbarschaft gekommen, als vielmehr wegen der Mutter Gottes und ihrem Sohn. „Die sind in dem Pavillon im Marienburgpark. Doch der ist inzwischen sehr heruntergekommen“, sagt sie. Oder besser: liest sie ab. Denn eigentlich hatte sie den Leserbrief schon fix und fertig. Aber noch nicht abgeschickt. Sie ist lieber am Stand der RP vorbeigekommen. Und sie hat sich schlau gemacht. „Der Marienburgpark ist 1879 bis 1880 erbaut worden. Als Sommersitz der Familie Eugen von Kessler. Da wurde auch der Pavillon angelegt, erzählt sie. Der Park sei gut zur Erholung. Viele Leute gehen dort spazieren, gehen von dort zum Rhein hinunter. „Es wäre sehr schade, um den Pavillon, wenn er völlig verkommen würde.“ Sie wünscht sich, dass die Stadt sich dafür einsetzt, ihn zu restaurieren. „Wenn man noch länger wartet, wird es teurer.“ Statt eines Geysirs, sagt sie grinsend. Klar ist für sie, dass der Marienburgpark ein besserer Platz für den Geysir wäre. Sie findet, der Bürgermeister müsse sich kümmern und freut sich, dass sie sich das Thema von der Seele reden konnte.

Willi Bolten ist vielen Monheimern als Gründer des Verein Jazz in Monheim bekannt. Er pflegt gute Nachbarschaft und wirbt als Ehrenmitglied um Besucher für die Jazzkonzerte im Schelmenturm. „Ich bin froh, wenn die Aktivitäten des Bürgermeisters dahin gehen, dass wir viel zu sehen kriegen“, kommentiert er die Monheim Triennale.

Peter Becker, der von Baumberg nach Monheim gezogen ist, pflegt auch auf der „anderen Seite des Kielsgrabens“ eine gute Nachbarschaft. Der Pfarrer im Ruhestand kennt viele und betreibt jetzt „Seelsorge to go“.

Einer der mit Monheim nicht zufrieden ist, ist Claus Zunker. Er wohnt an der Niederstraße und wünscht sich eine Parkmöglichkeit vor dem Haus. „Dort stehen immer die Autos der Mitarbeiter der umliegenden Betrieben“, kritisiert er.

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