Mobile Redaktion in Wiescheid Wiescheider ärgern sich über zu viel Verkehr

Langenfeld · Die Verkehrsbelastung im Ortsteil war für viele Wiescheider, die am Freitag zur Mobilen Redaktion der Rheinischen Post vor die Kirche St. Maria Rosenkranzkönigin gekommen waren, das zentrale Diskussionsthema. Fehlende Treffpunkte standen ebenfalls im Fokus.

 Dirk Klott, Lothar Probost, Andreas Wenzel und Torsten Fuhrmann diskutieren  mit RP-Redakteurin Petra Czyperek am RP-Stand.

Dirk Klott, Lothar Probost, Andreas Wenzel und Torsten Fuhrmann diskutieren  mit RP-Redakteurin Petra Czyperek am RP-Stand.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Andreas Menzel merkt an, das im Planungsausschuss kürzlich beschlossene Verkehrskonzept werde zum Jahresbeginn 2020 umgesetzt. Die Wiescheider versprechen sich nach den Worten des BGL-Ratsherrs davon, dass der Durchgangsverkehr aufgrund der Tempo-30-Regelung und der geplanten Einengungen deutlich nachlasse. „Wir werden die Entwicklung jedenfalls genau beobachten.“ Dirk Klott würde sich freuen, wenn der Durchgangsverkehr und die Lastwagen über die Haus Gravener Straße geführt werden. Der Anwohner der Altstraße erlebt „häufig, dass sich dort Lkw festfahren“, die von ihren Navigationsgeräten über die kleinen Sträßchen geschickt würden. Regine Arns ist verärgert, weil die Umleitung für die Baustelle an der B229 „schlecht ausgeschildert“ sei. Die Situation hier ist „katastrophal“, sagt die Wiescheiderin. „Viele Autofahrer nutzen einfach die Kirchstraße.“ Verkehrskonzept hin oder her – Kurt Seyboldt von der Seniorenunion der CDU fürchtet, „wenn das neue Gewerbegebiet erst bezogen ist, wird es hier noch viel schlimmer.“ Er fordert, dass in Zukunft mehr Kontrollen stattfinden.Nicht sicher sei der Weg in die Grundschule für alle Mädchen und Jungen, die aus Feldhausen kommen. Sie müssten über die vielbefahrene Tiefenbruchstraße. Dort gebe es keinen Überweg, bemängeln Teilnehmer der Runde. „Die Kinder gehen auf der linken Straßenseite in Richtung Klingenweg. Eine unsichere Sache“, meint Menzel. Dort müsste eigentlich ein Bürgersteig sein. Seine Fraktion habe jetzt einen Prüfantrag gestellt.

Vorfreude gibt es am RP-Stehtisch auf den geplanten Begegnungstreff für ältere Menschen. Die Gründung ist am 25. Oktober, 10 Uhr, im Pfarrheim Kirchstraße 39. „Hier gibt es nichts, wo man sich treffen kann“, berichtet Torsten Fuhrmann, der auch der BGL angehört. „Die Stadt tut sich schwer, einen Ort für Zusammenkünfte einzurichten“, sagt Seyboldt. Alle anderen Stadtteile hingegen würden „bestens betreut“. Die einzige Möglichkeit für ein Beisammensein sei das Gemeindezentrum neben der katholischen Kirche. Im oberen Bereich fehle ein echter Ortskern. Das letzte Lokal, der „Gasthof Wiescheid“, habe 2016 geschlossen, ergänzt Andreas Menzel. Die Bürgerhalle war bis vor zwei Jahren als Flüchtlingsunterkunft genutzt worden. Seitdem herrsche dort Stillstand. Vorher sei das Gebäude für die Vereine offen gewesen. Wegen des geplanten Abrisses der Halle muss, so Seyboldt, für die Schützen, die ihre Veranstaltungen inzwischen im Zelt abhielten, dringend eine Alternative gefunden werden. „Das wird aber nicht einfach“, glaubt der ehemalige Ara-Manager Seyboldt. Sein Wunsch ist es, die Autowerkstatt an der Wuppertaler Straße abzureißen, um dort eine neue Bürgerhalle zu errichten. Auch aus Lärmschutzgründen wäre dies ein guter Standort, findet er.

Thomas Fournier erlebt Wiescheid hingegen nicht als kulturelle und kommunikative Diaspora. „Ich finde es toll, dass der Förderverein in den Räumen der katholischen Kirche eine öffentliche Bücherei betreibt.“ Dort sind regelmäßig Lesungen, etwa am 10. Oktober, 18.30 Uhr, zum Thema Friedhofsspaziergänge“ und am 28. November über „Frieden in der Literatur“. Die Bücherei ist jetzt auch i-Punkt für Senioren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort