Monheim Mobbing kann furchtbar enden

Monheim · Beim Monheimer Jugendkultur-Wochenende gastierte jetzt das Kölner Tourneetheater Comic On! mit dem Stück "R@usgemobbt 2.0" in der VHS. Das dreiköpfige Ensemble spielte zwei Aufführungen vor jeweils rund 200 Jugendlichen. Anschließend diskutierten die pädagogisch geschulten Schauspieler mit den Schülern über Cybermobbing.

 Schauspieler Marcus Klapproth diskutierte mit Jugendlichen.

Schauspieler Marcus Klapproth diskutierte mit Jugendlichen.

Foto: ikr

RP-Mitarbeiter Dorian Audersch sprach mit Marcus Klapproth, der neben seinen Kolleginnen Jacqueline Grygier-Bethke und Lea Kaiser die männliche Hauptrolle spielte.

Worum geht es in "Rausgemobbt"?

Klapproth Jess, ein 16-jähriger Junge, kommt an eine neue Schule. Der Wechsel war notwendig, weil er an seiner alten Schule Probleme hatte — bis die Situation eskalierte. Eigentlich will er sich daher aus allem heraushalten. Eine vermeintlich coole Clique mobbt zeitgleich eine Mitschülerin, die eine Online-Bekanntschaft von Jess ist. Dabei werden unter anderem peinliche und diffamierende Videos im Internet veröffentlicht, die jeder anklicken kann. Das Cybermobbing ist im vollen Gange und Jess gerät zwischen die Fronten.

Wie verlief die Diskussion nach der Aufführung?

Klapproth Die Jugendlichen waren durchaus interessiert bei der Sache. Das Stück ist am Ende bewusst offen gehalten, um der Diskussion eine Basis zu geben. Das Gespräch mit den Schülern folgt einem Leitfaden, die Schauspieler sind entsprechend geschult. Zunächst gehen wir auf die Definition von Mobbing ein und sprechen über die Besonderheiten im Internet. Außerdem geht es um die Gefühlswelt der "Opfer" und viele andere Themen. Unter anderem geben wir auch Ratschläge, wie sich Betroffene von dem alltäglichen Psychoterror, den sie erleben, befreien können.

Was raten Sie den Jugendlichen?

Klapproth Die wichtigste Botschaft ist, dass die Gemobbten den Stress nicht aushalten müssen. Oft geht der Eskalation ein langwieriges und subtiles Machtspiel unter den Schülern voraus. Ausgrenzung fängt oft mit kleinen Ereignissen an. Es ist wichtig, dass Betroffene sich an Eltern, Lehrer, oder — falls vorhanden — den Sozialarbeiter der Schule wenden und ihre Probleme offen ansprechen. Ansonsten dreht sich die Mobbing-Spirale immer weiter. Das kann furchtbar enden — bis hin zu Gewalttaten oder Selbstmord.

(dora)
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