Langenfeld Mit Kraut und Rüben durch den Winter

Langenfeld · Rosenkohl, Rote Bete, Rübstiel und Konsorten werden als kerngesundes Wintergemüse wieder nachgefragt.

 Christel Rompe bietet auf dem Langenfelder Markt verschiedene Sorten Wintergemüse an. Sie gibt auch Tipps, wie dieses schmackhaft zubereitet werden kann.

Christel Rompe bietet auf dem Langenfelder Markt verschiedene Sorten Wintergemüse an. Sie gibt auch Tipps, wie dieses schmackhaft zubereitet werden kann.

Foto: olaf staschik

Gegen Erkältungen und grippale Infekte ist sprichwörtlich ein Kraut gewachsen. Und das befindet sich als Vitamin in Gemüse und Obst. Rosenkohl, Wirsing und Grünkohl sind Wintergemüse. Sie stehen im Ruf, kerngesund zu sein. Kohl und Wurzelgemüse werden auf deutschen Feldern geerntet und punkten daher auch mit einer günstigen Ökobilanz. Siegfried Schultk beispielsweise bietet auf dem Wochenmarkt Wirsing aus Langenfeld und Grünkohl aus Troisdorf an. Kam bei den Eltern und Großeltern früher fast nur Gemüse in den Kochtopf, das erntefrisch zu bekommen war, orientieren sich inzwischen wieder mehr junge Leute an den Jahreszeiten. "Sobald kleine Kinder da sind, wird wieder frisch gekocht". Und auch Männer stünden besonders am Wochenende häufig am Herd. Rosenkohl, Grünkohl und Endiviensalat sind jetzt besonders gefragt. Christel Rompe, die am Stand ihres Sohnes Markus Rompe unter anderem Feldsalat und dicke Kohlköpfe vom Niederrhein feil bietet, hilft gerne mit Rezeptvorschlägen, wenn ungeübte Köche sich an ihnen unbekannte Gemüsesorten wagten. Rosenkohl beispielsweise schmecke besonders aromatisch, wenn er mit einer hellen Mehlschwitze und durchwachsenem Speck zubereitet wird.

Wintergemüse enthält viele wertvolle Vitamine - vor allem Grünkohl und Sauerkraut bieten viel Vitamin C - und sind kalorienarm, wie Anja Piekarski weiß. "Jedes Gemüse hat seinen eigenen Geschmack und seine eigenen Eigenschaften", weiß die Ökotrophologin. Brokkoli zum Beispiel verfüge über einen noch höheren Vitamin-C-Gehalt als Orangen. Meerrettich, frisch gerieben und mit einem Klecks Honig abgeschmeckt, ist ihr Prophylaxe-Tipp zur Vorbeugung gegen Erkältungen. Und wer Zucchini, Kohlrabi oder Möhren in Stifte geschnitten unters Hackfleisch mengt, nimmt Lebensmittel, die reich an Vitaminen, arm an Kohlenhydraten und gut für die Figur sind, in einer abgewandelten Bolognese-Variante zu sich.

Überhaupt, "die guten alten Hausmittelchen" schmeckten gut und helfen bei Beschwerden. Rote Beete wirke gegen zu hohen Blutdruck. Sie rät, das Wurzelgemüse nie vorher zu schälen, sondern als Ganzes zu kochen. Sonst blute die Knolle aus. Ein weiteres Rezept liefert Anja Piekarski als Rote-Beete-Carpaccio - dünn aufgeschnitten, mit Birne und Walnuss kombiniert und Balsamico-Essig beträufelt.

Pastinaken schmeckten süß und würden gerne anstelle von Karotten genommen.Den Irrtum, es handele sich dabei um eine "neue Sorte", klärt sie bei Bedarf gerne auf. Ähnlich wie bei Topinambur. Das Gemüse gelangte vermutlich um 1800 nach Europa und galt als wichtiges Grundnahrungsmittel, bis es dann von der Kartoffel verdrängt wurde.

(RP)
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