Monheim Minister streiten über LEG-Privatisierung

Monheim · Es ist zehn Jahre her, dass die LEG privatisiert wurde. Deshalb gab es im Berliner Viertel bei der LEG ein Fest mit prominenten Gästen, bei dem Bilanz gezogen wurde.

 Treffen zum LEG-Jubiläum in Monheim - unter anderem mit Bürgermeister Zimmermann, dem ehemaligen Finanzminister Helmut Linssen, dem früheren Bauminister Michael Groschek und LEG-Chef Thomas Hegel.

Treffen zum LEG-Jubiläum in Monheim - unter anderem mit Bürgermeister Zimmermann, dem ehemaligen Finanzminister Helmut Linssen, dem früheren Bauminister Michael Groschek und LEG-Chef Thomas Hegel.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Welche prominenten Gäste waren in Monheim? Unter anderem Bau-Staatssekretär Jan Heinisch (CDU), Ex-Finanzminister Helmut Linssen (CDU), der frühere Bauminister Michael Groschek (SPD), LEG-Chef Thomas Hegel, Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Die LEG hat landesweit 130.000 Wohnungen. Warum stieg das Fest gerade in Monheim? Die LEG investiert in 2018 etwa 15 Millionen Euro in die Modernisierung des Berliner Viertels – es ist das aktuell größte Sanierungsprojekt des Unternehmens. Die LEG ist stolz darauf. Außerdem arbeite man gerne und gut mit der Stadt Monheim zusammen, sagt LEG-Chef Thomas Hegel.

Worum ging es im Streitgespräch? Hegel diskutierte mit Groschek und Linssen über die LEG-Privatisierung. Groschek war vor zehn Jahren schon dagegen, nennt die Privatisierung einen historischen Fehler. Groschek erzählte von Mietern der Brandenburger Allee 32, die er auf der Straße gesprochen habe. Sie klagten über steigende Mieten, obwohl ihre Häuser bisher nicht mal saniert worden seien. Nach der Sanierung würden die Mieten dann noch mal steigen. Nach der Privatisierung sei es nicht das Ziel der LEG, ein soziales Quartier zu errichten, das sei auch nur schwer möglich, für ein Unternehmen, dass ein Recht auf Rendite habe.

Linssen und Hegel sprechen von einer Erfolgsgeschichte, sind froh, dass die LEG seit der Privatisierung wirtschaftlich arbeiten kann. „Ohne die Privatisierung gäbe es die LEG heute nicht mehr“, sagte Hegel. Die LEG habe damals hohe Schulden gehabt (2,7 Millionen Euro), es gab einen großen Sanierungsstau – aber nicht ausreichend Geld vom Land. „Wir hätten nicht sanieren können.“ Wenn das so weitergegangen wäre, hätte man irgendwann die letzte Wohnung verkaufen müssen, um die vorletzte zu sanieren. Trotz der Privatisierung sei das Ziel der LEG weiter, bezahlbaren Wohnraum im preiswerten und mittlerem Bereich anzubieten.

Was sagt der Bürgermeister zur LEG – und was fordert er? Zimmermann sagt, der Stadt sei ein großer engagierter Vermieter lieber als viele kleine, die nichts tun. Er lobte die Sanierungen, die Erneuerung von Plätzen und Spielplätzen. An Hegel von der LEG gerichtet sagte er aber auch: Er hoffe, dass, wenn die Häuser von außen verschönert seien, es drinnen weitergehe – etwa mit neuen Badezimmern. Außerdem sprach Zimmermann etwas an, worüber viele LEG-Mieter klagen: die Erreichbarkeit der Wohnungsbaugesellschaft. Sicher sei es schwierig, sich um die Probleme jedes Einzelnen zu kümmern – aber gerade das sei für jeden einzelnen Mieter gerade das Essentiell.

Ändert sich etwas für Mieter in Monheim? LEG-Chef Hegel machte keine konkreten Versprechungen. Er hörte Zimmermann aber gut zu und sagte: „Er habe schon in der Vergangenheit festgestellt, dass ihn Treffen mit Zimmermann ihn immer Geld kosten würden.“ Vielleicht ein Indiz dafür, dass sich in Monheim auch nach diesem Treffen etwas tun könnte.

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