Langenfeld Minister hilft im Finanzamt aus

Langenfeld · Walter-Borjans zeigt sich beeindruckt von der Leistung der Hildener Fachleute.

NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans mit der Hildener Finanzbeamtin Gabriele Matten.

NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans mit der Hildener Finanzbeamtin Gabriele Matten.

Foto: Olaf Staschik

In der von der Landesregierung ausgerufenen "Woche des Respekts" hat Finanzminister Norbert Walter-Borjans gestern einige Stunden im Finanzamt Hilden mitgearbeitet. Es ist mitunter gar nicht so einfach, die Lebenswirklichkeit von Familien steuerlich abzubilden, erfuhr der 64-jährige Vater von vier Kindern in der Service-Informationsstelle der auch für Langenfeld und Monheim zuständigen Behörde. Beispiel: eine Patchwork-Familie, bei der die Kinder von unterschiedlichen Vätern und Müttern stammen. Finanzbeamtin Gabriele Matten wusste Rat. "Dann legen wir zusammen ein Kind an", meinte sie - und brachte damit nicht nur Walter-Borjans zum Lachen. "Ich bin beeindruckt, wie gut Frau Matten Bescheid weiß", sagte ihr oberster Chef: "Ich bin angetan von der EDV unserer Finanzverwaltung, aber auch überrascht, wie individuell die Steuerfälle sein können."

Der Finanzminister macht seine Steuererklärung nicht mehr selbst: "Das übernimmt ein Steuerberater, ein alter Schulfreund von mir. Ich habe freiberuflich, angestellt und dann im Staatsdienst gearbeitet - da wurde mir das zu viel. Mein Steuerberater sagt aber, dass ich außergewöhnlich streng beurteilt werde. Offenbar will sich niemand nachsagen lassen, er sei zu nachgiebig gewesen. Das zeigt aber auch: In unserer Finanzverwaltung gibt es keinen Bonus für Insider."

Bei seiner Eröffnung 1995 hatte das Finanzamt Hilden 325 Mitarbeiter. Heute sind es 260. Und die mussten und müssen auch noch in anderen Finanzämtern aushelfen. "Wir vernetzen die Finanzämter und versuchen die Arbeit dadurch auch besser zu verteilen", sagte Walter-Borjans. Die Finanzverwaltung stelle wieder mehr Mitarbeiter ein.

Claudia Melchert, Leiterin des Finanzamtes Hilden, bekommt 2017 eine Hand voll zusätzlicher Mitarbeiter: "Das sind alles junge Leute. Wir brauchen sie und wir freuen uns auf sie." Gabriele Matten arbeitet seit 39 Jahren in der Finanzverwaltung: "Und ich bin immer noch gerne dabei."

(RP)
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