Kreis Mettmann Mieten steigen über Sieben-Euro-Marke

Kreis Mettmann · Die Durchschnitts-Warmmiete bei Neuvermietungen beträgt jetzt 762 Euro - 68 Euro mehr als 2009.

 Langenfeld ist nach Ratingen das teuerste Pflaster im Kreis Mettmann. Monheim liegt laut LEG-Wohnungsmarktreport bei den Mieten im Mittelfeld.

Langenfeld ist nach Ratingen das teuerste Pflaster im Kreis Mettmann. Monheim liegt laut LEG-Wohnungsmarktreport bei den Mieten im Mittelfeld.

Foto: LEG

Die Ergebnisse des fünften LEG-Wohnungsmarktreports NRW haben eine klare Nachricht: Durch die Nähe zur Landeshauptstadt Düsseldorf und die unter allen 54 Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens fünftstärkste Kaufkraft ist der Kreis Mettmann ein vergleichsweise teurer Mietwohnungsmarkt. Das hat zu einem Rekord geführt: Erstmals lag die Durchschnittsmiete im Kreis Mettmann für Wohnungen bei sieben Euro pro Quadratmeter.

Zwar bleiben Preise für Objekte in einfacher Qualität und Lage mit 4,88 Euro nahezu unverändert, heißt es beid er LEG. Hochwertige Wohnungen in guten Lagen allerdings verteuerten sich um 0,8 Prozent auf 9,69 Euro. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Miete in NRW liegt bei 6,15 Euro pro Quadratmeter. Einfache Wohnungen kosten durchschnittlich 4,30 Euro. Nur bei den Preisen für hochwertige Wohnungen unterbietet der Kreis mit 9,69 Euro den NRW-Schnitt (11,43).

Der Blick auf die vergangenen fünf Jahre zeigt: Die Preise bei Neuvermietungen wurden jedes Jahr erhöht. Sie stiegen von 2009 bis 2013 um 5,4 Prozent. Für die Kaltmiete benötigten die Haushalte im Kreis Mettmann bei Neuanmietungen 2013 durchschnittlich 527 Euro. Das sind 49 Euro mehr als vier Jahre zuvor. Die Warmmiete erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 68 Euro und erreichte im Durchschnitt 762 Euro.

Aber: Wohnungsanbieter im Kreis hoben die Angebotsmieten im Jahr 2013 laut LEG weniger stark an als im Vorjahr. Die mittlere Miete legte nur leicht um 0,7 Prozent auf die Sieben-Euro-Marke zu. 2012 hatte der Preisanstieg noch bei 3,6 Prozent gelegen. Dennoch gehört Mettmann laut LEG weiterhin zu den vier Kreisen in NRW mit den höchsten Mieten. Hochwertige Wohnungen verteuerten sich um 0,8 Prozent. Im Jahr zuvor waren die Preise im oberen Segment mit 4,6 Prozent noch kräftiger gestiegen.

Für Mietergruppen mit gehobenen Ansprüchen an Lage und Qualität zählt der Kreis östlich von Düsseldorf und nördlich von Leverkusen/Köln zu den kostspieligeren Wohnungsmärkten. Lediglich in 8 der 54 analysierten Städte und Kreise wurden für Wohnungen im Jahr 2013 im Durchschnitt höhere Mieten verlangt - und davon sind fünf Großstädte: Köln, Düsseldorf, Münster, Bonn, Aachen.

Mit 476 732 Einwohnern ist der Kreis Mettmann die neuntgrößte Wohnungsmarktregion in NRW. Wirtschaftlich profitieren die zehn Kommunen des Kreises stark von ihrem direkten Nachbarn Düsseldorf. Ablesbar ist dies unter anderem an der hohen Kaufkraft: 24 246 Euro hatte jeder Kreisbewohner 2013 durchschnittlich zur Verfügung. Im "NRW-Wohlstandsranking" nahm Mettmann damit Platz 4 von 54 ein. Und das trotz steigender Arbeitslosenzahlen. So stieg die Rate zwischen 2012 und 2013 leicht von 6,8 auf 7,1 Prozent, was Mettmann beim Quotenvergleich Platz 21 von 54 Regionen einbringt.

Überraschend ist, dass der Kreis trotz seiner Nähe zur Zuzugsregion Düsseldorf rückläufige Bewohnerzahlen verzeichnet. Zwischen 2011 und 2013 fiel das Minus mit 0,2 Prozent zwar moderat aus. 2025 soll die Einwohnerzahl nach Prognosen des Statistischen Landsamts jedoch 4,1 Prozent unter dem Stand von 2011 liegen. Die Entwicklung der Haushaltszahlen ist uneinheitlich. Zwischen 2002 und 2012 konnte Mettmann ein Plus bei der Zahl der Haushalte von 1,1 Prozent verbuchen. 2025 soll es zwischen Velbert und Monheim nach Prognosen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung jedoch 0,3 Prozent weniger Haushalte geben als 2009.

(RP)
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