Langenfeld/Monheim Metzmacher-Schule bald auch in Monheim
Langenfeld/Monheim · Die Langenfelder Hauptschule soll bis 2017 eine Dependance in Monheim betreiben. Grund: 17 Siebtklässler, die die Meitner-Realschule verlassen müssen, sollen weiter in Monheim zur Schule gehen können.
In Monheim wurde der städtische Schulausschuss hinter verschlossenen Türen über das Vorhaben informiert, in Langenfeld steht es am nächsten Dienstag zur Beschlussfassung an: Die Felix-Metzmacher-Schule soll ab dem kommenden Schuljahr eine Dependance in Monheim einrichten.
Der Grund: 17 Siebtklässler der Lise-Meitner-Realschule müssen diese verlassen und ihre Schulkarriere auf einer Haupt-, Sekundar- oder Gesamtschule fortsetzen. Da die Monheimer Schulen dieses Typs sich aber entweder in Auflösung befinden oder ihre Aufnahmekapazitäten nicht genügen, wären nur Schulen außerhalb Monheims für die 17 Realschüler in Frage gekommen. Diese sind gewissermaßen Opfer des Umbruchs in der Schullandschaft: Sie können nicht den normalen Weg von Schulwechslern wählen — hin zu einer anderen Schule in ihrem gewohnten Umfeld. Denn sämtliche Monheimer Schulen, die in Frage kämen, können die 17 nicht aufnehmen:
— Die Anton-Schwarz-Hauptschule verfügt ab August nur noch über eine neunte und eine zehnte Klasse — sie läuft Mitte 2016 aus.
— Die Sekundarschule, Nachfolgerin der Schwarz-Hauptschule und der Meitner-Realschule (Schließung 2017), befindet sich noch im Aufbau und verfügt 2014/15 erst über die Jahrgangsstufen 5 bis 7.
— Die Peter-Ustinov-Gesamtschule (PUG) hat nach Angaben von Schulamtsleiter Peter Heimann nicht genügend Aufnahmekapazitäten. Theoretisch könnte man die 17 auch als zusätzliche Klasse an die PUG andocken, doch dies vertrüge sich laut Heimann nicht mit dem Konzept einer Gesamtschule (Mischung von Schülern unterschiedlicher Leistungsstärke).
"Wir sind der Reparaturbetrieb für einen Schulstrukturwandel, für den eigentlich das Land zuständig ist", kommentiert Heimann das Dilemma. Nämlich einerseits nicht mehr oder noch nicht ganz über die Schulform zu verfügen, die abgehende Realschüler auffängt, und andererseits den Betroffenen eine "verantwortbare Perspektive" bieten zu wollen. "Der Schulwechsel ist für die Jugendlichen belastend genug, da wäre ein Wechsel im ,Klassenverband' schon sehr hilfreich." Daran, dass dies innerhalb Monheims geschieht, hat auch die Nachbarstadt Interesse: "Ansonsten", schreibt der Langenfelder Fachbereichsleiter Ulrich Moenen in seiner Vorlage für den Schulausschuss, "steht zu befürchten, dass die Schüler sich ungesteuert an einer Langenfelder Hauptschule anmelden und dies zu Problemen mit den Raumkapazitäten führt". Denn auch die Käthe-Kollwitz- und die Metzmacher-Schule befinden sich im Auslauf-Betrieb. Ihre Gebäude sind zum Teil schon abgerissen oder anderweitig verplant.
Deshalb haben beide Städte in Gesprächen mit der Bezirksregierung die Dependance-Lösung ersonnen. Und das ist laut Langenfelder Ausschussvorlage vorgesehen:
— Die Metzmacher-Hauptschule errichtet bis Ende des Schuljahrs 2016/17 eine Zweigstelle in der Schwarz-Hauptschule an der Erich-Klausener-Straße in Monheim.
— Die 17 bisherigen Lise-Meitner-Realschüler werden ab August als Metzmacher-Schüler in dieser Dependance unterrichtet.
— "Da die Realschule ab dem Schuljahr 2014/2015 mit in das Gebäude der Anton-Schwatz-Hauptschule zieht, kann die Lehrerversorgung größtenteils durch das Personal der Haupt- und Realschule in Monheim gedeckt werden, so dass die Felix-Metzmacher-Schule nur in geringem Umfang ,belastet' wird."
— Schulträger soll zwar für die Dauer der Zusammenarbeit die Stadt Langenfeld sein, aber: "Die Stadt Monheim trägt für die Monheimer Schüler in der Dependance sämtliche Schulträgerkosten."
