Langenfeld/Monheim Mehr Flüchtlinge in Langenfeld

Langenfeld/Monheim · In Langenfeld ist die Zahl der in Übergangsheimen wohnenden Flüchtlinge seit August von 97 auf 138 gestiegen, in Monheim von 100 auf 130. Noch sind beide Städte gewappnet, stellen sich aber auf weitere Zuweisungen ein.

Die Zahl der Asylbewerber ist in Nordrhein-Westfalen zuletzt sprunghaft gestiegen. Daher stellen sich die Verantwortlichen in beiden Städten darauf ein, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. In den zwei Langenfelder Übergangsheimen an der Kölner Straße und am Winkelsweg wohnen nach Angaben der Ersten Beigeordneten Marion Prell jetzt 138 Asylbewerber. "Vor zwei Monaten waren es noch 97." Weitere 28 seien in sonstigen Wohnungen untergebracht. "Mit den Zuweisungen der vergangenen Wochen erfüllt Langenfeld jetzt seine Aufnahmequote zu 100 Prozent", sagte Prell. Indes sei absehbar, dass das Land diese Quoten in nächster Zeit anheben werde.

Enger zusammenrücken

Auch in den Monheimer Unterkünften an der Rhenania-, Nieder- und Danziger Straße müssen die bisher 100 dort untergebrachten Menschen enger zusammenrücken. "Vom Ausländeramt des Kreises wurden uns jetzt 29 Flüchtlinge aus Mazedonien und Serbien zugewiesen", sagte Rathaus-Pressesprecher Michael Hohmeier. Dabei wirkt sich der Wegfall der Visumspflicht für Menschen aus Südosteuropa aus.

Von Verhältnissen wie in Köln, wo mangels Wohnraum 200 Asylbewerber in einer Turnhalle einquartiert werden mussten, ist Langenfeld nach Prells Worten weit entfernt. "Die 138 Männer, Frauen und Kinder sind am Winkelsweg und an der Kölner Straße gut untergebracht." Und wenn weitere Flüchtlinge hinzukommen? "Natürlich kann man die Räume noch etwas stärker belegen. Das würde schwierig, ist aber machbar." Allerdings will Juristin Prell nach eigenen Worten im Falle einer Zuweisung über die bestehende Aufnahmequote hinaus "rechtlich genau prüfen lassen, ob das so zulässig ist. Es geht bei der Unterbringung ja schließlich nicht nur um die reine Zahl, sondern auch darum, bestimmte Volksgruppen voneinander zu trennen."

Am kommenden Mittwoch werden sich Monheims Stadtpolitiker im Haupt- und Finanzausschuss mit der steigenden Zahl von Asylbewerbern befassen. Erst im vergangenen Monat hatte der Stadtrat überplanmäßig 120 000 Euro bewilligt, um sich für zusätzliche Flüchtlinge und auch die nach dem jüngsten Bundesverfassungsgerichtsurteil erhöhten Zahlungen zum Lebensunterhalt zu wappnen. Hohmeier: "Jetzt geht es um weitere 100 000 Euro, die nach der Gesetzeslage beschlossen werden müssen." Ob in Monheim weitere Unterkünfte gebaut werden müssen, vermochte Hohmeier nicht zu sagen. "Bei erheblichem weiteren Zustrom wird das so sein."

(RP/ac)
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