Studie zu kostenlosem ÖPNV Mehr Monheimer nutzen jetzt die Busse
Monheim · Das Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen hat Bürger zur Mobilität befragt. Das sind die Ergebnisse.
Monheimer können seit Frühjahr 2020 in der Stadt kostenlos Bus fahren. Aber tun sie das auch? Eine im Juli 2024 fertiggestellte Studie des Instituts für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen sagt: „Ja“. Ella Luff, im Rathaus zuständig für den Bereich Bauwesen, berichtet den Politikern im Stadtplanungsausschuss am Donnerstag, 5. September (18 Uhr).
Mit der kostenlosen Nutzung des ÖPNV im Tarifgebiet 73 soll die Mobilität der Bürger gefördert und der Verkehr in der Stadt nachhaltiger werden. Statt ins eigene Auto könnten die Menschen in öffentliche Verkehrsmittel steigen, so die Absicht dahinter. 2018, 2020, 2021, 2022 und 2023 hat die RWTH Aachen die Menschen zu ihrem Verhalten befragt.
Die Begleitstudie für 2023 ist im Juli 2024 fertig geworden. Die Ergebnisse belegten eindeutig, dass die Einführung des kostenfreien ÖPNV einen positiven Einfluss auf die Nutzung der Busse habe, so Luff. Mehr Monheimer sind bezogen auf die gefahrenen Kilometer mit dem Bus unterwegs gewesen. Im Geltungsbereich des Monheim Ticket habe sie sich verdoppelt. Deutlich weniger Bürger seien in den letzten Jahren ins eigene Auto gestiegen. Der Modal-Split Anteil sei in dieser Zeit von 47 auf 35 Prozent gesunken. Im Gegensatz dazu sei die Nutzung von Rad, Bus oder zu Fuß gehen insgesamt von 53 Prozent (2018) auf 66 Prozent (2023) gestiegen. Von den 66 Prozent gingen 37 Prozent zu Fuß, 19 Prozent fuhren mit dem Rad und zehn Prozent nutzen den ÖPNV. Die prozentualen Anteile der einzelnen Verkehrsmittel an der gesamten Verkehrsleistung geben Aufschluss über die Verkehrsmittelnutzung und den damit zurückgelegten Kilometern pro Person. Das ist der so genannte „Modal Split“.
Gerade Kinder unter 15 Jahren sind seit 2018 mehr mit dem Bus gefahren, als dass die Eltern sie gebracht hätten. „2023 hat sich der Anteil auf 20 Prozent erhöht, was im Vergleich zu 2018 einer Verdoppelung entspricht“, berichtet die Fachbereichsleiterin.
Die meisten der Befragten schätzen das ÖPNV-Angebot in Monheim als „ausreichend“ ein, heißt es. Netz, Taktung und Anbindung zur S-Bahn nach Langenfeld erhielten „größtenteils positive Bewertungen“. In der aktuellen Studie sei auch die Einführung des Deutschlandticket im Mai 2023 berücksichtigt worden. In Monheim werde es von rund zehn Prozent der Menschen genutzt. Man erwarte dadurch aber in der Zukunft zusätzlichen Einfluss auf die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs und weitere Entlastung der städtischen Straßen.