S-Bahnhof in Langenfeld/Monheim Massenschlägerei wegen Liebesgeschichte

Langenfeld/Monheim · Das nächtliche Aufeinandertreffen zweier Gruppen am S-Bahnhof, bei dem am frühen Sonntagmorgen etwa 20 junge Männer mit Fäusten und Holzlatten aufeinander einschlugen, war keine Zufallsbegegnung.

Langenfeld: Massenschlägerei an S-Bahnhof
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Offensichtlich hatten sich die Langenfelder und Monheimer auf dem Großparkplatz an der Katzbergstraße zu einer Aussprache verabredet. So beschrieb Polizeisprecher Frank Bramkamp den Ermittlungsstand nach den ersten Vernehmungen. "Es ging bei dem Treffen angeblich um eine Beziehungsgeschichte. Und der Streit artete dann aus."

Wie berichtet, hatten die jungen Männer am Sonntag gegen 0.50 Uhr bereits aufeinander eingeprügelt, als zwei Diensthundeführer der Polizei bei ihrer routinemäßigen Streifenfahrt am S-Bahnhof auftauchten. Die Schläger ließen voneinander ab und versuchten zu fliehen. Dabei soll ein 21-jähriger Monheimer mit seinem Opel Corsa auf einen der beiden Polizisten zugefahren sein, der ihn stoppen wollte und sich nach eigenen Angaben durch einen Sprung von der Fahrbahn in Sicherheit brachte.

Als dem 21-Jährigen dann der Weg versperrt war, zerrten ihn die Beamten aus dem Wagen und ein zubeißender Polizeihund verletzte ihn und einen 22-jährigen Beifahrer leicht. Auch die Flucht eines 19-Jährigen, der mit seinem BMW die Tür des Streifenwagens beschädigte, währte nur kurz. Er gehört zu den sechs Beteiligten im Alter zwischen 17 und 23 Jahren, die nach Bramkamps Angaben vorübergehend festgenommen wurden und die allesamt aus Zuwandererfamilien stammen sollen. Weil die meisten Schläger über die Gleise davonrannten, ließ die Polizei die Bahnstrecke um Langenfeld ab 1 Uhr komplett sperren.

Erst als ein angeforderter Hubschrauber mit Wärmebildkamera die Gleisanlagen und das angrenzende Gelände in Richtung Berghausen überflogen und Entwarnung gegeben hatte, durften ab 1.44 Uhr Züge wieder durch Langenfelder Gebiet rollen.

Die Vernehmungen gestalten sich nach Bramkamps Worten zäh. Die geflüchteten Beteiligten seien immer noch nicht alle identifiziert. "Und ob die genannten Hintergründe des Streits wirklich so stimmen, ist ungewiss." Gegen den 21-Jährigen ermittle die Staatsanwaltschaft wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

(RP/rl/top/jco)
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