Monheim Martinsmarkt lockt tausende Besucher

Monheim · Die 20. Auflage des herbstlichen Reigens ließ zum verkaufsoffenen Sonntag bei den Händlern die Kassen klingeln.

 Tausende Mensch drängten sich durch die Monheimer Innen- und Altstadt. Das gute Wetter sowie das abwechslungsreiche Programm lockten.

Tausende Mensch drängten sich durch die Monheimer Innen- und Altstadt. Das gute Wetter sowie das abwechslungsreiche Programm lockten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Vorsichtig wickelt Christa Klauser einige Piroggen zusammen. Die Füllung der Teigtaschen besteht aus Frischkäse, Sauerkraut oder Kartoffeln. Eigentlich sei sie nicht zum Kochen in den Elektronikmarkt an der Krischerstraße gekommen, erzählt die Monheimerin, "aber die Zutaten sahen so Lecker aus, dass ich einfach mitgemacht habe." Das ist genau die Idee, die hinter dem "Showkochen" in der Vorführküche des Fachmarktes steckt. Türkische, polnische und marokkanische Frauen bereiten Spezialitäten aus ihren Heimatländern zu - und wer Lust hat, kann jederzeit einsteigen.

"Das ist Völkerverständigung durch den Magen", meint Katarina Mendez, städtische Projektleiterin für Inklusion und Integration. "Andere Esskulturen sind immer spannend und beim Kochen kann man sich besser kennenlernen." Die ganze Vielfältigkeit Monheims werde bei dieser Aktion sichtbar. "Einfach mitmachen und probieren" sei die Devise. Das könnte wohl auch ein schönes Motto für den 20. Martins-Markt insgesamt sein. Eine Vielzahl von Aktionen lockt zum verkaufsoffenen Sonntag unzählige Besucher. Viele Familien nutzen die Gelegenheit, um entspannt durch die Straßen zu bummeln.

 Margot Schumacher verkauft in den neuen Kunstpavillons Ringe, die ihr Mann Erwin hergestellt hat.

Margot Schumacher verkauft in den neuen Kunstpavillons Ringe, die ihr Mann Erwin hergestellt hat.

Foto: RALPH MATZERATH

Entlang der Alten Schulstraße haben verschiedene Vereine ihre Stände aufgebaut. Wer will, schaut beim Lions Club auf ein Stück Flammkuchen vorbei oder isst bei der Arbeiterwohlfahrt Waffeln. Ebenfalls mit dabei sind Karnevalsvereine wie etwa "Die Nubesse" oder "KiS Monnem". Letztere stimmen sich mit Glühwein auf die unmittelbar bevorstehende Session ein. "Heute ist wirklich eine Menge los", sagt Heinz Dickerboom aus dem Vorstand der jecken Truppe, die im Süden Monheims heimisch ist. "Das ist eine tolle Gelegenheit, uns und unser Programm vorzustellen."

Auf dem Rathausvorplatz gibt es derweil einen kleinen Trödelmarkt, während ein paar Meter weiter an der Heinestraße ein Streichelzoo Kinderaugen strahlen lässt. Einige Aktionen rund um das Martinsfest gibt es ebenfalls - zum Beispiel eine Präsentation der schönsten Laternen auf der großen Bühne an der Krischerstraße, auf der ganztägig Musik, Tanz und Showeinlagen geboten werden. "Der Martins-Markt ist immer wieder ein schönes Fest", findet Christa Klauser. "Man hat das Gefühl, dass ganz Monheim mitmacht und gemeinsam feiert." Auch der Kunst- und Designmarkt habe ihr gut gefallen.

Dieser ist erstmals entlang der Krischerstraße aufgebaut - auf dem Areal, wo vor einigen Tagen noch drei Pavillons standen. Inzwischen sind sie im Zuge der Neugestaltung der Krischerstraße abgerissen und bieten Platz für ein kleines Budendorf, in dem es neben Gürteln aus alten Feuerwehrschläuchen, Dekorationen für die eigenen vier Wände und modischen Accessoires auch Schmuck gibt.

Margot Schumacher verkauft beispielsweise von ihrem Mann Erwin gefertigte Ringe aus Edelstahl und Bronze, die je nach Wunsch angepasst werden können - durch austauschbare Perlen am Gummiband, die über den Fingerschmuck gezogen werden. "Das ist eine schöne Geschenkidee zu Weihnachten", findet die 62-Jährige. "Die Ringe sind veränderbar und lassen sich immer auf die jeweilige Garderobe abstimmen." Das komme gut an.

Auch für die Händler gibt es am verkaufsoffenen Sonntag viel Grund zur Freude. "Es läuft sensationell", frohlockt Dirk Fleschenberg, stellvertretender Filialleiter bei Expert-Hoffmann. "Die Kundenfrequenz ist hoch und wir merken, wie das Weihnachtsgeschäft langsam anrollt." Ähnlich sieht es Buchhändlerin Linda Rossbach, die bereits einige Exemplare als Geschenk verpackt. "Neben skandinavischen Krimis und Biografien sind Kochbücher sehr gefragt", sagt sie. Allerdings gelte das auch für Diätbücher. Da gibt es wohl einen gewissen Zusammenhang."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort