Über 100 Schaulustige Mann pinkelt in Nachbarsgarten und löst Polizei-Großeinsatz in Monheim aus

Monheim · Weil er in den Garten der Nachbarn urinierte, begann in Monheim am Mittwochabend ein Streit zwischen bis zu 40 Personen. Die Polizei musste anrücken und die sich prügelnden Menschen voneinander trennen.

 Die Polizei wurde zu einer Schlägerei nach Monheim gerufen.

Die Polizei wurde zu einer Schlägerei nach Monheim gerufen.

Foto: Patrick Schüller

Am Mittwochabend war ein Streit in Monheim derart eskaliert, dass am Ende etwa 40 Personen aufeinander losgingen und über 100 Schaulustige das Treiben beobachteten. Wie die Polizei mitteilt, war der Tumult aufgrund eines 17-Jährigen entstanden, der in den Nachbarsgarten uriniert hatte. Bei dem Streit, der daraus entstand, wurden vier Personen leicht verletzt.

Anlass für den Tumult sei ein zwar „unappetitlicher“ aber eher nichtiger Anlass gewesen, hieß es. Kurz vor 20 Uhr hatte ein 17-Jähriger in den Garten einer Nachbarsfamilie uriniert. Als diese den Vorfall mitbekam, stellte sie den Jugendlichen zur Rede.   Im Laufe der Unterhaltung habe sich zunächst ein verbaler Streit entwickelt, der dann jedoch eskaliert sei, berichtet die Polizei: Zwei Männer begannen, auf den 17-Jährigen einzuschlagen.

Ein unbeteiligtes Ehepaar bekam die Auseinandersetzung mit, versuchte zu schlichten und ging zwischen die Prügelnden. Das hatte zur Folge, dass die beiden Männer nun auch auf den Mann und die Frau einschlugen. Auch das Ehepaar wurde leicht verletzt.

Kurz darauf erschienen laut Polizei plötzlich an der Tegeler Straße weitere Familienangehörige der anfänglich an der Auseinandersetzung beteiligten Personen. So habe sich innerhalb kurzer Zeit aus der anfänglichen Schlägerei zwischen drei Personen eine Massenschlägerei mit bis zu 40 Beteiligten und weiteren über hundert Schaulustigen entwickelt.  Die beiden türkischstämmigen Familien seien zwar miteinander bekannt, aber nicht verfeindet, sagte der Sprecher auf Nachfrage.

In der Zwischenzeit hatten mehrere unbeteiligte Zeugen die Polizei gerufen. Unterstützt auch durch Kräfte benachbarter Polizeiwachen konnten die Beamten die streitenden Personen voneinander trennen und den Tumult auflösen. Allerdings hätten immer wieder – überwiegend junge Erwachsene – den Polizeieinsatz gestört, indem sie die Beamten beleidigten, sich nicht an die ausgesprochenen Platzverweise hielten und weiterhin untereinander Drohungen aussprachen, berichtet die Polizei.

Der 17-Jährige habe eine Nasenbeinfraktur erlitten, sagte Daniel Uebber, und er sei mit einem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. „Er hat das Krankenhaus aber inzwischen wieder verlassen.“ Die Polizei leitete gleich mehrere Strafverfahren gegen Beteiligte der Schlägerei ein. Zudem stellte die Polizei etliche Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung fest, die jedoch aufgrund der Gesamtlage nicht verfolgt werden konnten. „Dort hatten sich so viele Menschen versammelt. Wir konnten nicht alle Personalien aufnehmen“, berichtet der Sprecher. Die Personen vor Ort hätten einen Platzverweis erhalten.

Die Polizei sei außerdem noch bis in die Nacht hinein im Einsatz an der Tegeler Straße gewesen, um mögliche weitere Unruhen zu verhindern – hierbei sei es jedoch ruhig geblieben, es sei zu keinen weiteren Auseinandersetzungen gekommen, teilte die Kreispolizei in Mettmann mit. Jedoch werde man nach einem solch gravierenden Delikt die Tegeler Straße zukünftig im Blick haben.

(chal/fu)
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