Langenfeld/Monheim Mahnmale erinnern an Ersten Weltkrieg

Langenfeld/Monheim · Vor 100 Jahren brach der Krieg aus. Gedenksteine und Namenstafeln nennen Tote aus Langenfeld und Monheim.

 Kiefern umgeben diesen Gedenkstein für im Ersten Weltkrieg gestorbene Soldaten in der Anlage an der Jahn-/ Berghausener Straße.

Kiefern umgeben diesen Gedenkstein für im Ersten Weltkrieg gestorbene Soldaten in der Anlage an der Jahn-/ Berghausener Straße.

Foto: RALPH MATZERATH

Der Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren steht zurzeit im Interesse von Geschichtsforschern und Archivaren. Auf deutschem Boden wurde kaum gekämpft, Spuren gewaltiger Zerstörung wie nach dem Zweiten Weltkrieg gab es seinerzeit in der hiesigen Region nicht.

Indes gibt es in Langenfeld und Monheim noch einige Soldatengräber, Mahnmale und Namenstafeln. Wie die RP bei einer Erkundungstour und Archivstudium feststellte, befinden sich indes nur wenige noch in der ursprünglichen Form.

 Namen gefallener Baumberger stehen auf dem Gedenkstein an der Kirche St. Dionysius.

Namen gefallener Baumberger stehen auf dem Gedenkstein an der Kirche St. Dionysius.

Foto: MATZERATH

Die Archive beider Städte belegen erste bauliche Erinnerungen an die zwischen 1914 und 1918 "im Feld und in der Heimat Gefallenen". Besonders eindrucksvoll war die nicht mehr vorhandene Kriegsgedächtnis-Kapelle in Monheim (siehe schwarz-weißes Archivfoto), die nahe der Kirche St. Gereon stand. Die Inschriften begannen mit der Zeile "Heimat ehre Deine Helden", gefolgt von Namen aus Monheim eingezogener Soldaten.

Stadtarchivar Michael Hohmeier vermutet, dass die Kapelle mit der Zerstörung der Kirche gegen Ende des Zweiten Weltkriegs unterging. Auch am Kradepohl (Grabenstraße) erinnerte ein nicht mehr vorhandenes Ehrenmal an die Kriegstoten 1914-1918, der Steinquader trug die Inschrift "Den gefallenen Helden". Die Gedenkstätte am Kradepohl steht beispielhaft für viele Erinnerungsstätten an den ersten Weltkrieg.

Allerorten wurden sie am alten Standort nach dem Zweiten Weltkrieg ergänzt, oder aufgegeben, weil an neu geschaffenen Ehrenmalen - wie in Monheim nahe der Freilichtbühne - an die Toten beider Weltkriege und die Opfer der Nazidiktatur erinnert wird. Noch vorhanden dagegen ist vor der Baumberger Kirche St. Dionysius ein gesondertes Ehrenmal für die (Baumberger) Gefallenen des Ersten Weltkriegees. Wie auf dem nebenstehenden Foto zu sehen ist, sind darauf auch die einzelnen Namen aufgeführt.

Damals entstand auch in Richrath "unter finanziellen Opfern der Bewohner" - so Archiveinträge - eine Gedenkstätte an der Ecke Jahnstraße/Berghausener Straße (großes Bild). Auf dem, wie darauf zu lesen ist, "von der dankbaren Gemeinde für die gefallenen Söhne" aus Backsteinen gemauerten Mahnmal sind die Namen der Toten genannt.

Außerdem ist diese Inschrift zu lesen: "Ruhm ward den Kriegern genug und Jauchzen und grünender Lorbeer. Tränen von Müttern geweint schufen dies steinerne Bild." 1965 erfolgte eine umfangreiche Instandsetzung, und seitdem legen dort zum Beispiel die Richrather Schützen ihre Kränze alljährlich "zur Erinnerung an alle Kriegstoten" nieder.

Eindrucksvoll ist das neben der St. Josef-Kirche in Immigrath heute noch stehende Mahnmal. Der Sarkophag-ähnliche Gedenkstein trägt die Inschrift "Den Brüdern, gefallen im Kampf um Deutschlands Ehre und Sein 1914- 1918". Relativ klein ist die ergänzende Tafel am unteren Rand mit dem Hinweis 1939 - 1945. Die 1998 neben der Kirche errichtete große Bronzeskulptur "Verzweifelt, Gefangen, Geschändet" ergänzt auf engem Raum den vergleichenden Überblick über die jeweils als angemessen empfundene Form der Kriegserinnerung.

Von "Helden des 1. Weltkrieges" und "Toten des 2. Weltkrieges" künden auch die Mahnmale in Gravenberg, Berghausen oder an der Grunewaldstraße in Reusrath. In Wolfhagen und Wiescheid wird ohne diese Unterscheidung an "die Gefallenen", beziehungsweise "die Opfer beider Weltkriege" erinnert.

14 Kriegsgräber von Toten beider Weltkriege befinden sich auf den evangelischen Friedhöfen in Reusrath und an der Hardt, gepflegt von der evangelischen Gemeinde. Am nordöstlichen Rand des katholischen Friedhofs Richrath sind mehr als 100 Tote beider Kriege beigesetzt, dort sind noch Einzelgräber für Gefallene des Ersten Weltkrieges. In diesem Friedhofsteil ist seit Jahren die zentrale Gedenkfeier Langenfelds zum Volkstrauertag.

(mmo)
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