Langenfeld Mack-Skulptur kommt

Düsseldorf · Die 16 Meter hohe, über Sparkasse und Stadtwerke „als Geschenk an Langenfeld“ finanzierte Stele kostet rund 600 000 Euro. Bei nur vereinzelten Gegenstimmen beschloss der Stadtrat das Vorhaben endgültig.

Professor Heinz Mack kann sich an die weitere Arbeit machen: Mit großer Mehrheit beschloss der Stadtrat am späten Dienstagabend, die von dem international renommierten Künstler entworfene, 16 Meter hohe Stele an der Solinger Straße errichten zu lassen. Rund 600 000 Euro soll die über Stadt-Sparkasse und Stadtwerke finanzierte Skulptur kosten. Die beiden Stadttöchter machen das Kunstwerk nach eigenen Angaben ihrer Mutter zum Geburtstagsgeschenk. Aus dem Haushalt der 2008 runde 60 Jahre alt werdenden Stadt Langenfeld dürften zusätzlich rund 200 000 Euro für die Gestaltung des Standorts vor Sparkasse und KunZe fällig werden. CDU, SPD und FDP stimmten dem Vorhaben zu, bei Grünen und BGL gab es jeweils Befürworter und Verweigerer. Auch der parteilose Michael Cleff stimmte dagegen.

Nach dem zuletzt entfachten Sturm der Entrüstung über das Vorgehen von Bürgermeister Magnus Staehler, der in Gesprächen mit Mack und den Geldgebern die Dinge am Kulturausschuss vorbei eingestielt hatte, gab es in der Ratssitzung nur noch vereinzelt Kritik. Es sei hierzu alles gesagt, meinte Gerd-Peter Heinrichs (SPD). Die hohe Qualität der Mack-Kunst sei unbestritten, im Fachausschuss habe sich seine Fraktion allein wegen Staehlers Vorgehensweise enthalten. „Wenn der Bürgermeister heute erklärt, dass er künftig nie wieder so verfahren wird, stimmen wir zu.“

„Das mache ich“, nahm Staehler den Spielball auf. Freimütig räumte er ein, dass sein eigenes Handeln bei dem einen oder anderen berechtigten Anlass zur Kritik gegeben habe. „Aber ich wollte das Objekt für unsere Stadt unbedingt durchsetzen.“ Wegen der Negativerfahrungen von 1994, als Macks Wasser-Tor vom Kulturausschuss abgelehnt worden war, habe er sich für dieses Verfahren entschieden.

Wie Christa Kaffsack (CDU) unterstrich auch Rolf Gassen (FDP) die künstlerische Qualität, die sich in dem Modell zeige. Helmut Konrad (Grüne) und Gerold Wenzens (BGL) drückten dagegen auf die Euphoriebremse. Beide hätten vor einem Beschluss gerne Alternativen gesehen. Bei einer Gesamtsumme von 600 000 bis 800 000 Euro könnten schließlich auch andere namhafte Bildhauer gewonnen werden. Konrads Vorschlag eines neuerlichen Wettbewerbs wies Staehler entschieden zurück. „Professor Mack hat gesagt, mit 76 Jahren stellt er sich keinem Wettbewerb mehr.“ Helmut Wendler (FDP) sprang dem Bürgermeister mit seiner Ansicht bei, dass eine Diskussion über Kunstgeschmack im Stadtrat fehl am Platz sei.

Und am Ende würde in solch einer Diskussion alles zerredet, merkte Staehler an. „Dann hätten wir weder jetzt, noch nächstes Jahr, noch irgendwann solch ein Kunstwerk.“

(RP)
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