Langenfeld LVR-Klinik baut Fünf-Sterne-Haus

Langenfeld · Rund drei Millionen Euro investiert der Landschaftsverband in das 16-Zimmer-Gebäude für Privatpatienten.

 Jutta Muysers (ärztliche Direktorin), Holger Höhmann (Vorstandsvorsitzender), Kerstin Gierse (Architektin), Robert Hessel (Technischer Leiter) und Silke Ludowisy-Dehl (Pflegedirektorin) freuen sich auf den Umbau.

Jutta Muysers (ärztliche Direktorin), Holger Höhmann (Vorstandsvorsitzender), Kerstin Gierse (Architektin), Robert Hessel (Technischer Leiter) und Silke Ludowisy-Dehl (Pflegedirektorin) freuen sich auf den Umbau.

Foto: Matzerath

Der Blick vom künftigen Aufenthaltsbereich und vom Speiseraum des Hauses Nummer 52 in den rund 3500 Quadratmeter großen, separaten Garten ist traumhaft - auch wenn dieser jetzt noch etwas verwildert ist. Doch Ende Juli 2019 sollen sowohl das großzügige Areal als auch das in den 1960er Jahren errichtete Gebäude auf dem Gelände der LVR-Klinik an der Kölner Straße komplett modernisiert sein. Baubeginn ist in zweieinhalb Wochen.

In dem U-förmigen Komplex mit 1000 Quadratmern Nutzfläche entsteht eine komfortable Station für Privatpatienten und solche, die eine Zusatzversicherung abgeschlossen haben. Das sind rund 15 Prozent der Patienten. "Wir werden dort prinzipiell Menschen mit allen Krankheitsbildern aufnehmen", sagt Jutta Muysers vom Klinikvorstand. Dazu gehörten unter anderem Depressionen, Angsterkrankungen, Schizophrenie und die Gerontopsychiatrie. Die Einnahmen aus der neuen Station würden wieder zurück in die gesamte Klinik fließen und kämen somit allen Patienten zugute, betonte Holger Höhmann, Vorstandschef der Langenfelder LVR-Klinik.

Wer demnächst in einem der 16 Zimmer, die zwischen 24 und 32 Quadratmeter groß sein werden, einzieht, kann neben der Chefarztbehandlung über vergleichbare Ahnnehmlichkeiten eines gehobenen Hotels verfügen. Würde man eine Kategorisierung in Hotel-Sternen vornehmen, erhielte die neue Wahlleistungsstation fünf Sterne, merkte Pflegedirektorin Silke Ludowisy-Dehl an. So gibt es beispielsweise Internetzugang und Zugang zu Online- und Videodiensten, einen Fernseher, eine Minibar, Blumenservice und persönliche Dienste. Die Speisen werden als Buffet serviert. Vom Eßraum gelangt man in den Garten. In den großzügig eingerichteten Zimmern dominieren warme Farbtöne, und es gibt ein durchdachtes Beleuchtungssystem - auch in den Fluren. Die Bäder bekommen bodengleiche Duschen und sind mit acht bis zehn Quadratmetern ebenfalls sehr geräumig.

Rund drei Millionen Euro kostet der Umbau inklusive der Gartengestaltung. "Das ganze Haus wird entkernt", berichtet Architektin Kerstin Gierse. "Wir legen zwei oder drei der bestehenden kleinen Zimmer jeweils zu einem großen Raum zusammen." Es gibt Gruppenräume sowie Arzt- und Untersuchungszimmer.

Die Außenfassade bekommt eine Dämmung und wird weiß gestrichen. Sie erhält aber farbliche Akzente in warmen Orange- und Rottönen. Das Haus, das nur über das Erdgeschoss verfügt, bekommt ein leicht geneigtes Flachdach.

Zuvor hatte das Haus 52 wechselnde Stationen beherbergt. Im Januar war die Fachstation Depression ausgezogen. Sie ist rund fünf Jahre dort untergebracht gewesen. Vor drei Wochen räumten Arbeiter sämtliche Möbel aus. In diesem Jahr sollen die Abbruch- und Demontagearbeiten, die Rohbau- und Installationsarbeiten sowie die Maler-, Decken- und Fliesenarbeiten abgeschlossen werden. Im Frühjahr 2019 beginnen die Feinarbeiten und der Endanstrich.

Neben diesem Umbau stelle die Klinik des Landschaftsverbandes gerade auch das neue Standardbettenhaus in Langenfeld fertig, informierte Martina Schramm, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Im vergangenen Monat habe man den offiziellen Baubeginn für das neue gerontopsychiatrische Zentrum an der Lessingstraße gefeiert. Aber auch die Projekte zur Dezentralisierung der Standorte in Solingen und Leverkusen machten Fortschritte. Für Solingen sei im Herbst 2018 die Einweihung geplant, in Leverkusen beginne die Baumaßnahme im November, teilte Schramm mit.

(pc)
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