Stadtgespräch Bei Markus Lüpertz wird die Gänseliesel zur starken Frau

Monheim · Schon im Vorfeld des Auftrags hat Monheim diskutiert. Jetzt präsentierte Professor Markus Lüpertz seine Idee einer Gänseliesel.

 Markus Lüpertz stellt seine Interpretation der Gänseliesel vor. Bürgermeister Daniel Zimmermann ist begeistert.

Markus Lüpertz stellt seine Interpretation der Gänseliesel vor. Bürgermeister Daniel Zimmermann ist begeistert.

Foto: Birte hauke/birte hauke

Sie trägt kein Kopftuch und kein buntes Kleidchen. Sie ist nicht klein und auch nicht zierlich. Der mädchenhafte Liebreiz fehlt. Wie nicht anders zu erwarten, wenn der Düsseldorfer Bildhauer Professor Markus Lüpertz seine Vorstellungen einer Gänseliesel umsetzt. Jetzt hat er seine Skulptur in der Düsseldorfer Kunstgießerei Schmäke der Monheimer Auswahlkommission mit Bürgermeister Daniel Zimmermann vorgestellt. Als Gipsmodell. „Lüpertz hat eine von enormer Größe und Monumentalität geprägte, starke und zugleich liebevoll anmutende Frauengestalt geschaffen, die beinahe zärtlich eine Gans im Arm hält. Wir sind alle hellauf begeistert“, berichtet Kunstschulleiterin Katharina Braun. Einstimmig sprach sich die Kommission für den Kauf aus. Kosten: rund 700.000 Euro.

Markus Lüpertz zählt als Vertreter des Neoexpressionismus zu den erfolgreichsten deutschen Künstlern der Gegenwart. Ein großes Thema seiner Arbeit sind Figuren und Themen der griechischen Mythologie. Die Skulptur, deren Ausgangspunkt die Monheimer Traditionsfigur Gänseliesel ist, trägt den Namen Leda. In den kommenden Monaten wird sie in Bronze gegossen  und voraussichtlich im September auf einem Sockel am Rhein eingeweiht. Zimmermann freut sich, dass eine so herausragende Skulptur einem Monheimer Thema gewidmet ist: „Es ist eine Ehre für unsere Stadt, dass sich einer der bedeutendsten Künstler über Monate hinweg dem  Motiv der Gänseliesel gewidmet hat. Damit gehört der Stadt bald ein Kunstwerk mit einem ganz persönlichen Ortsbezug.“

Darüber hinaus plant Lüpertz eine der Skulptur gewidmete Werkmonographie. Der Katalog beinhaltet eine Dokumentation des Arbeitsprozesses sowie Texte von Kunsthistoriker Professor Raimund Stecker über das Kunstwerk. Für eine Ausstellung überlässt Lüpertz der Stadt alle Entwürfe und Modelle, Studien und andere Vorarbeiten.   Katharina Braun ist von der Idee begeistert: „Für die Monheimer ist das eine einzigartige Möglichkeit, den Entstehungsprozess ihrer Skulptur nachvollziehen zu können.“ Eröffnet wird die Ausstellung bei der Einweihung. og

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