Marlies Münch-Rippel "Lesepass verbessert die Deutschnote"

Langenfeld · Die Erich-Kästner-Grundschule Langenfeld hat im vergangenen Jahr an einem Leseprojekt der RP teilgenommen. Eine Bilanz.

 Schulleiterin Marlies Münch-Rippel schätzt den Einsatz von Tageszeitungen in den dritten und vierten Klassen. "Tageszeitungen fördern die Lesekompetenz und stärken die Alllgemeinbildung", findet sie.

Schulleiterin Marlies Münch-Rippel schätzt den Einsatz von Tageszeitungen in den dritten und vierten Klassen. "Tageszeitungen fördern die Lesekompetenz und stärken die Alllgemeinbildung", findet sie.

Foto: Ralph Matzerath

Im vorigen Jahr hat die Erich-Kästner-Grundschule hat an der Aktion "Lesepass" der Rheinischen Post teilgenommen. Welche Reaktionen sind bei Ihnen als Schulleiterin angekommen?

Münch-Rippel Nur positive. Die Schüler haben sich schon vor Unterrichtsbeginn um die Zeitungen gekümmert. Diese lagen vor dem Schultor. Die Schüler haben sie gleich reingeholt und sich auf die Deutschstunde gefreut, in der sie diese lesen konnten. Allerdings ist es uns nicht gelungen, alle Schüler dazu zu bringen, die Zeitung auch mit nach Hause zu nehmen, damit ihre Eltern sie kennenlernen. Denn nur wenige beziehen eine Tageszeitung. Die meisten Schüler haben lediglich die Wochenblätter in den Kästen daheim. Umso wichtiger war es uns, ihnen zu zeigen, was eine Tageszeitung ist.

Finden Dritt- oder Viertklässler denn Dinge in der Zeitung, die sie interessieren?

Münch-Rippel Auf jeden Fall. Die Jungen stürzen sich gleich auf den Sport. Die Mädchen lesen das Feuilleton, wenn irgendetwas über Teenie-Stars drinsteht. Auch die Rätselseiten sind sehr beleibt. Die Schüler waren sehr stolz, wenn sie Silben- oder Kreuzworträtsel mit Unterstützung der Lehrer am Schluss komplett gelöst hatten. Nicht so beliebt waren der Politik- und der Wirtschaftsteil bei den Kindern. Den Lokalteil haben wir versucht, den Schülern nahe zu bringen, damit sie wissen, was in ihrer Stadt geschieht. Das hat mit der entsprechenden Vor- und Nachbereitung gut funktioniert.

Wie ist das Projekt an Ihrer Schule abgelaufen?

Münch-Rippel Unsere Lehrer haben den Schülern den Lesepass als Projekt vorgestellt. Sie haben mit den Kindern Artikel oder Fotos ausgeschnitten und Kollagen angefertigt. Darüber hinaus haben die Lehrer mit Hilfe der Artikel das Leseverständnis geschult und überprüft. Für viele Schüler hat sich die Arbeit mit der Zeitung positiv auf die Noten ausgewirkt. Wir haben das gesamte Projekt in die Notengebung einfließen lassen.

Welchen Nutzen hat der "Lesepass" aus Ihrer Sicht?

Münch-Rippel Zeitung lesen stärkt die Allgemeinbildung. Das finde ich ganz wichtig. Darüber hinaus ist es mir ein Anliegen, Schülern zu zeigen, dass es auch außerhalb des Internets Medien gibt, die interessante Informationen, Nachrichten und Geschichten enthalten. Die Schüler haben gelernt, dass es sinnvoll ist, eine Zeitung in die Hand zu nehmen.

Was haben die Schüler gelernt?

Münch-Rippel Sie haben anhand der Zeitung zum Beispiel gelernt, was Objektivität ist. Dass es Sinn macht, ein Problem, ein Thema, oder eine Fragestellung von mehreren Seiten zu beleuchten, bevor sie sich eine Meinung bilden.

Haben auch Sie als Lehrer etwas dabei gelernt?

münch-rippel Natürlich. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie selbstverständlich der Umgang der Kinder mit dem Internet ist. Umso größer ist für uns der Erfolg, wenn wir ihnen erfolgreich ein anderes Medium präsentieren können.

HEIKE SCHOOG STELLTE DIE FRAGEN

(RP)
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