Monheim LEG ersetzt Mieterbüro durch Hotline

Monheim · Nach Angaben des Wohnungsunternehmens entfallen durch die Neuregelung für die Mieter Wartezeiten.

 Im Kundencenter an der Brandenburger Allee gibt es keine allgemeinen Sprechstunden mehr.

Im Kundencenter an der Brandenburger Allee gibt es keine allgemeinen Sprechstunden mehr.

Foto: Matzerath

Seit Anfang Oktober ist das Kundencenter im Berliner Viertel geschlossen. Das Wohnungsunternehmen LEG hat einen "Zentralen Kundenservice" eingerichtet, an den sich die Mieter künftig über eine Hotline mit ihren Fragen und Anliegen wenden müssen. "Wir haben damit auf den Wunsch der Mieter nach besserer Erreichbarkeit reagiert", sagt Uwe Steinbach, der zuständige Niederlassungsleiter der LEG Wohnen. Was im ersten Augenblick widersprüchlich klingt, erläutert Steinbach so: Ein Großteil der Anfragen, wie etwa zur Tierhaltung, nach einer Mietbescheinigung und der Hausordnung, sind schnell abgehandelt. Früher musste ein Mieter damit in die offiziellen Sprechstunden ins Büro kommen und lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Für die Neuorganisation des Kunden-Services sind 600 LEG-Mitarbeiter in die neuen Abläufe eingearbeitet worden, damit das neue System möglichst effizient läuft. Jetzt nehmen Immobilienspezialisten die Anfragen entgegen. Wenn sie diese nicht sofort erledigen können, leiten sie sie entweder an Fachabteilungen oder an das zuständige Bewirtschaftungsteam weiter, das dann mit dem Mieter individuelle Termine im örtlichen Kundencenter vereinbart. "Im Berliner Viertel haben wir dafür acht Leute", sagt LEG-Pressesprecher Mischa Lenz. Daneben kümmere sich ein Dienstleister, den die Mieter selber kontaktieren können, um Instandsetzungen und Reparaturen. "Der ist rund um die Uhr erreichbar", so Lenz. Ein Großteil der Mieter bevorzuge natürlich den persönlichen Kontakt, dafür müsse man jetzt erst einen Termin vereinbaren, kommentiert Stadtteilmanager Georg Scheyer das neue Prozedere. "Man muss abwarten, wie es sich entwickelt." Gewisse Anfangsschwierigkeiten will auch Steinbach gar nicht leugnen.

Gerade hat die LEG einen weiteren Bauabschnitt ihres Modernisierungskonzeptes an der Lichtenberger Straße abgeschlossen. "2016 haben wir 40 Wohnungen modernisiert, bis 2015 waren es bereits 200", so Steinbach. Die Miete werde individuell je nach Höhe der Investitionskosten angepasst, sagt er. Auf der Gegenseite würden schließlich auch die Wohnqualität verbessert und Heizkosten reduziert. Allein die Lüftung werde künftig technisch geregelt, denn in der Vergangenheit wurde die unzureichende Lüftung durch die Mieter oft für Schimmelbildung verantwortlich gemacht.

Was den von der Stadt vermuteten Verlust von Rohrwärme im Heizsystem angeht, so verweist Steinbach auf die RWE als Betreiberin des Fernwärmesystems. "Wir sind regelmäßig in Kontakt mit der RWE, aber da die LEG nicht Eigentümerin der Anlage sei, habe sie nur wenig Einflussmöglichkeiten. "Wir haben einen Dienstleitungsvertrag mit der RWE, wonach das Wasser mit einer bestimmten Temperatur im Haus ankommen muss. Wir versuchen die Heizkosten da zu senken, wo wir können", versichert er. Im übrigen sei die energetische Substanz der LEG-Gebäude nicht so schlecht, wie von der Stadt in ihrem energetischen Sanierungskonzept für das Berliner Viertel behauptet habe. Ein Büro sei mit der Ausarbeitung eines Gestaltungskonzeptes für die Fassaden und Außenanlagen befasst. "Wir hatten bisher sehr einheitliche Bauköper und werden versuchen, etwa über Farben oder vorgehängte Fassaden, einen Wiedererkennungswert zu schaffen, um das Gebiet besser zu strukturieren."

(RP)
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