Langenfeld Leckere Teilchen im Atomiccafé

Düsseldorf · Auch das OHG hat jetzt ein Schüler-Bistro – wie fast alle Grund- und weiterführenden Schulen in beiden Städten die Kinder über Mittag verköstigen (müssen). Längerer Unterricht, Ganztag und berufstätige Eltern sind der Grund.

langenfeld / monheim Mittags, kurz nach 13 Uhr: Die OHG-Schüler strömen an den Verkaufstresen. „Ein Laugenbrötchen mit Salami!“ „Ein Würstchen!“ „Ein Müsli, bitte!“ Das hat auch gerade noch Michaela Schmidt verzehrt – und blickt nun zufrieden auf das Gewusel im vor drei Wochen eröffneten „Atomic Café“. Ihre Idee, mit der die Geschichts-, Italienisch- und Englischlehrerin vor zwei Jahren ans Monheimer Gymnasium kam, ist gut eingeschlagen.

Snacks entsprechen Elternwunsch

Den Schulleiter musste die 30-Jährige von ihrer Vision eines Schüler-Cafés gar nicht erst lang überzeugen: „Seit auch unsere sechsten Klassen regelmäßig Nachmittagsunterricht haben, war es ein Wunsch der Eltern, mittags gesunde Snacks anzubieten“, erläutert Dr. Hagen Bastian. Da das OHG aber keine offizielle Ganztagsschule ist, läuft der Café-Betrieb ehrenamtlich: 20 Mütter, ein halbes Dutzend Schülervertreter und Café-Chefin Schmidt stehen seit 11 Uhr in der Küche, schmieren Brötchen, backen Waffeln, werfen Würstchen ins Wasser, waschen Obst, rühren Müsli und Joghurt an.

Eine von ihnen ist Birgit Hein. Ihre Tochter besucht zwar erst die sechste Klasse, muss aber zwei Mal pro Woche über Mittag in der Schule bleiben – „das bringt die Verkürzung der Schulzeit von 13 auf zwölf Jahre wohl so mit sich“. Von 11.40 bis 14.30 Uhr hat das „Atomic Café“ für Schüler und Lehrer geöffnet – auch als gemütlicher Treffpunkt. Es besteht kein Verzehrzwang; Essen kann von zu Hause mitgebracht und in der Mikrowelle warm gemacht werden. Simon Fahr (18) hat gleich noch Sport und tankt einen Augenblick auf: „Für 80 Cent sind die Brötchen wirklich gut belegt“, lobt der angehende Abiturient.

Dass Snacks beliebt sind, weiß auch Ute Piegeler. „Der Trend geht an den weiterführenden Schulen eher zu belegten Brötchen, Obst und Joghurt, statt zu warmem Essen“, hat die Langenfelder Schulamtsleiterin beobachtet. Das entspräche zudem den familiären Essgewohnheiten: „Die Hauptmahlzeit wird inzwischen eher abends eingenommen, wenn alle von Arbeit und Schule zu Hause sind.“

Für ihren Monheimer Amtskollegen ist das Essen über Mittag angesichts berufstätiger Eltern denn auch „ein wesentlicher Standort-Faktor“. Uwe Trost hofft, dass auch die Anton-Schwarz-Schüler bald in den Genuss einer eigenen Mensa kommen werden. Das Antragsverfahren der Hauptschule für den Ganztag ab 2007 läuft. Bis dahin werden im „Atomic-Café“ noch viele Brötchen geschmiert. NEBENBEI

Info Das Atomic-Café sucht noch weitere Eltern für die Mittagsschicht(% 95 59 10).

(RP)
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