Langenfeld Betreutes Wohnen der Lebenshilfe ist erfolgreich
Kreis Mettmann/Langenfeld · (jste). Gill Buchhorn (42), in Göteborg geboren, fühlt sich wohl in ihrem Apartement an der Talstraße. Sie fährt gerne Fahrrad und macht Handarbeiten. Musikalisch ist sie auch, spielt C- und Altflöte.
Zur Feier des 20-jährigen Bestehens des „Betreuten Wohnens“ der Lebenshilfe zeigt sie mit einem Flöten-Solo, was sie kann. Rund 120 „Nutzer“ mit Angehörigen, Freunden, Betreuern aus dem Kreis Mettmann sind in das Barbaraheim der katholischen Kirche gekommen, um das Jubiläum zu feiern.
Angefangen hat alles vor 20 Jahren, als der damalige Lebenshilfe-Vorsitzende Klaus Rohde am 1.November 1998 Gabriele Müller mit einem „Probelauf“ beauftragte. „Zwei Nutzer, wie sie im Betreuten Wohnen heißen, wohnten selbstständig in Langenfeld“, erzählt Müller. Rohde wollte dieses Projekt auf den Kreis Mettmann ausdehnen, und so kam es, dass Gabriele Müller den Süden und Jakob Dreesmann den Norden (ab Anfang 1999) für das Betreute Wohnen übernahm. „Mit sechs bis acht Nutzern haben wir angefangen, heute sind es rund 80. Als neues Angebot wird das ambulante betreute Wohnen jetzt für Menschen mit Autismus aufgebaut.“
Manfred Engels, der auch als Sänger auftrat, erzählt: „Wir haben im Norden des Kreises einen Stammtisch gegründet.“ Andere Nutzer haben ihren Urlaub selbstständig organisiert, viele sind in der Sportgruppe aktiv, und die Kochgruppe ist auf der Bühne, um zu zeigen, dass sie auch singen kann. „So viel Selbstständigkeit wie möglich, so viel Betreuung wie nötig“ ist das Motto des Betreuten Wohnens.
Langenfelds stellvertretender Bürgermeister Dieter Braschoss resümiert: „Das vor 20 Jahren in Langenfeld gestartete Projekt bedeutet eine enorme Steigerung der Lebensqualität“, sagt er. Der stellvertretende Landrat Michael Ruppert bezeichnet diese Entwicklung als ein „Wunder, dass wir vor 25, 30 Jahren für unwahrscheinlich gehalten haben“.
Infos: Gabriele Müller, Tel. 0163-5103984, E-Mail: abriele.mueller@lebenshilfe-mettmann.de für den südlichen Teil des Kreises, Jakob Dreesmann, Tel. 0163-5103975, jakob.dreesmann@lebenshilfe-mettmann.de für den nördlichen Kreis.