Langenfelds Wasserburg Wasserburg: Bürgerpartei macht Druck

Langenfeld · Den Alleingang der BGL haben die Fraktionen im Kulturausschuss mit Kritik und Ablehnung quittiert.

 Die Wasserburg ist eine Identifikationspunkt für Langenfelder. Annelies Rejek hat die Burggeschichte  aufgeschrieben.

Die Wasserburg ist eine Identifikationspunkt für Langenfelder. Annelies Rejek hat die Burggeschichte  aufgeschrieben.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Vertrag der Stadt mit der Eigentümerin der Wasserburg Haus Graven läuft 2020 nach zehn Jahren aus. Die Verhandlungen scheinen zu stocken. Grund genug für die Bürgergemeinschaft Langenfeld (BGL) das Thema auf die Tagesordnung des Kulturausschusses setzen zu lassen, damit der Bürgermeister ein klares Votum habe, „konkrete Verhandlungsergebnisse mit der Eigentümerin zu erwirken“. Dafür will die BGL einen Betrag von 50.000 Euro in den Haushalt für das Jahr 2021 eingestellt wissen.  Daraus wird nichts. Alle Fraktionen haben den BGL-Antrag abgelehnt.

Bürgermeister Frank Schneider machte sehr deutlich, dass er keinen  Verhandlungsauftrag von der BGL benötige, weil er bereits seit zweieinhalb Jahren  mit der Eigentümerin im Gespräch sei. Darüber hinaus gebe es derzeit keine Ergebnisse, die in der Öffentlichkeit diskutiert werden sollten, sagte er an die Adresse der BGL.  Er habe „null Verständnis“ für den Antrag zu diesem Zeitpunkt.

CDU-Fraktionssprecher Jürgen Brüne hielt sich weniger zurück.  Der Antrag ist „eine Frechheit“, sagt er. Es sei Konsens unter den Fraktionen gewesen, „den Ball solange flach zu halten, bis es konkrete Ergebnisse gebe“, sagte er.  Dass alle Fraktionen die Wasserburg  weiterhin für die Öffentlichkeit erhalten wollen, sei klar. Wenn nun alle Fraktionen den Antrag ablehnten, dann sehe es so aus, als ob nur die BGL sich dafür  einsetzte und alle anderen lediglich abwarten würden.

„Wir wollen den Bürgermeister unterstützen“, begründet Sven Lucht von der BGL den Antrag im Ausschuss.   Denn die Zeit dränge.  Der Förderverein benötige Planungssicherheit, so Lucht. Das sieht auch Lothar Marienhagen, Vorsitzender des Fördervereins, so. Vor allem Feste würden mindestens ein Jahr im Voraus gebucht.  Auch sei die Stadt/der Verein verpflichtet, die Burg renoviert zu übergeben, sollte es nicht zu einer Vertragsverlängerung kommen. „Dann müssten wir Mitte 2020 unser Programm einstellen“, so Marienhagen, der an Gesprächen mit den Vertretern der Eigentümerin teilgenommen hat. Bislang ist es so, dass die Stadt dem Förderverein jährlich einen Zuschuss in Höhe von 35.000 Euro gewährt (anfangs waren es 50.000 Euro). Davon zahlt der Verein Strom- und Heizkosten, Versicherung und Grundsteuern. „Das nehmen wir der Eigentümerin derzeit ab“, sagt Marienhagen. Dafür erhebt sie keine Pacht.

Ob das so weitergehen kann, sei offen. „Fest steht“, so Bürgermeister Frank Schneider, „dass die Eigentümerin das Gebäude nicht verkaufen will“. Schneider hofft,  im ersten, spätestens im zweiten Quartal 2019 konkrete Verhandlungsergebnisse zu haben. Beim Neujahrsempfang 2018 hatte er versichert, die Vertragsverhandlungen voranzutreiben.

Vor zehn Jahren, als der Vertrag geschlossen wurde, war ein Teil der BGL dagegen, ebenso wie die SPD. Lediglich Grüne und CDU hatten geschlossen dafür gestimmt. Man hatte dem Verein nicht zugetraut, das historische Haus zu betreiben. Jetzt sind alle Beteiligten eines Besseren belehrt. Und Lothar Marienhagen steht bereit, mit dem Förderverein auch noch weitere Jahre dafür zu sorgen, dass Leben in der Burg ist.

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