Langenfeld Langenfelderin bricht auf in die Karibik

Langenfeld · Nathalie Friese wird in der Rheinischen Post von ihrem "weltwärts"-Jahr in der Dominikanischen Republik berichten.

 Ihren großen Rucksack hat Nathalie Friese (23) gepackt. Morgen fliegt sie in die Dominikanische Republik, wo sie ein Jahr für den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst "Weltwärts" verbringen wird.

Ihren großen Rucksack hat Nathalie Friese (23) gepackt. Morgen fliegt sie in die Dominikanische Republik, wo sie ein Jahr für den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst "Weltwärts" verbringen wird.

Foto: Matzerath

Nathalie Friese (23) packt ihren Koffer. Ab morgen wird die Richratherin ein Jahr in der Dominikanischen Republik verbringen. Dort wird sie in einer Gastfamilie leben und an der Universität ISA in Santiago de los Caballeros arbeiten. An die Stelle nach ihrem gerade abgeschlossenen Biologie-Studium ist sie über die entwicklungspolitische Freiwilligendienst-Organisation "Weltwärts" gekommen.

Bereits nach ihrem Abitur war sie ein Jahr in Bolivien, hatte seinerzeit für die Rheinische Post von dort berichtet - was sie auch diesmal tun wird. In Bolivien hat sie sich in Lateinamerika verliebt. "Reisen ist toll, egal wo, man entdeckt immer etwas neues. Schon seit ich klein war, wollte ich die Welt sehen. Je weiter weg, desto besser."

So reist sie nun nach ihrem abgeschlossenen Biologie-Studium, das sie in den Niederlanden absolviert hat, nach Mittelamerika. "Selbstständiger werden" war immer ein Grund für sie zu reisen. Das muss sie nun auch sein, denn sie wird sich selber einbringen und auf Menschen zugehen müssen.

"Ich weiß noch nicht genau, was mich erwartet." Auf jeden Fall wird sie aber an der Universität für Landwirtschaft in Santiago arbeiten. "Vielleicht im Laboratorium oder der Lebensmittelforschung. Es wird auf jeden Fall zielgerichteter sein, als in Bolivien, da ich dieses Mal meine Fachkenntnisse aus dem Biologie-Studium einbringen kann." Erwartungen zu haben, hat sich Friese jedoch abgewöhnt: "Es kommt eh immer anders als man denkt. Ich bin da vorsichtig geworden."

Das Reisen habe sie auch gelehrt, die Vorteile Deutschlands zu schätzen. Außerdem habe sie mehr Bewusstsein für Probleme der Welt entwickelt. "Deutschland ist nur ein ganz kleiner Teil der Welt und woanders laufen Dinge halt anders." Für sie ist anders jedoch nicht schlechter oder besser: "Ich habe gelernt, gegenüber anderen Lebensstilen offen zu sein. Man muss nicht immer alles bewerten", spricht Friese mit viel Erfahrung und Reife für eine 23-Jährige.

Den Mut, ohne genaue Vorstellungen ein zweites Mal ans andere Ende der Welt zu fliegen, habe sie "einfach immer" gehabt. "Ich habe eine große allgemeine Neugier. Mir wird schnell langweilig im Alltag, da ich immer neuen Input brauche." Daher sei sie auch ein Fan von kurzen Städtetrips. "Ich erkunde einfach gerne meine Umgebung."

Die Dominikanische Republik ist nicht das einzige Land, das die Richratherin noch erkunden möchte. Vor allem Südamerika steht auf ihrer Liste. Manchmal habe sie Heimweh. Das Jahr in Bolivien habe ihr gezeigt, wie besonders wichtig Familie für sie ist. "Heimat ist für mich dort, wo meine Familie und meine Freunde sind." Zwar sei es aufgrund der Zeitverschiebung schwierig, Kontakt zu allen zu halten, aber sie bemühe sich darum. Bolivien und die Niederlande betrachte sie bereits als "eine zweite und dritte Heimat".

Ob und wie auch die Dominikanische Republik ein Zuhause für Nathalie Friese wird? In einigen Kolumnen in unserer Zeitung will die 23-Jährige hierüber in gewissen Abständen regelmäßig berichten. "Ich verstehe mich als eine Art Botschafter Deutschlands in der Dominikanischen Republik, möchte aber auch andersherum meine Erlebnisse teilen."

(RP)
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